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Fritschers Vollgas-Empfehlungen
Auf die Plätze, fertig, los – Marco Fritscher will sich beim FC 05 Schweinfurt möglichst schnell einen Stammplatz erkämpfen. Foto: Simon Snaschel
Foto: Simon Snaschel | Auf die Plätze, fertig, los – Marco Fritscher will sich beim FC 05 Schweinfurt möglichst schnell einen Stammplatz erkämpfen. Foto: Simon Snaschel
Von unserem Redaktionsmitglied Simon Snaschel
 |  aktualisiert: 17.08.2017 03:45 Uhr

Fußball

Regionalliga Bayern FC 05 Schweinfurt – FC Augsburg II (Samstag, 14 Uhr, Willy-Sachs-Stadion)

Es war die 50. Spielminute im Dauerregen von Pipinsried am Dienstagabend, als die neue Schweinfurter Nummer sieben das zeigte, was der Trainer sehen möchte: Kurze Ballannahme auf der rechten Außenbahn, zwei, drei schnelle Schritte nach innen und ein präziser Pass auf Steffen Krautschneider, der die Kugel zum Führungstor ins Eck setzte. „Das Tor hat er super vorbereitet und hat es überhaupt gut gemacht“, lobte Gerd Klaus FC-05-Neuzugang Marco Fritscher nach dessen Startelf-Debüt im grün-weißen Trikot.

Dennoch wird der 22-Jährige sich gegen den FC Augsburg II wohl erstmal auf der Ersatzbank wiederfinden. „Von der Leistung her hätte ich den Willi ja nicht rausgenommen, wir haben ihn nur in der englischen Woche geschont“, stellt Gerd Klaus Marius Willsch, dem etatmäßigen Rechtsaußen des – ja, es klingt immer noch gut – Regionalliga-Spitzenreiters FC 05 Schweinfurt, eine Rückkehr ins erste Glied in Aussicht. Für den von Wacker Burghausen gekommen Fritscher „eigentlich kein Problem, obwohl ich schon mit dem Selbstvertrauen hergekommen bin, Stammspieler zu sein.

Aber Willsch und Krautschneider gehören zu den besten Außenbahnspielern der Liga und wenn man erfolgreich sein will, muss man sich auch mal anstellen. Ich bin neu und jung, deshalb akzeptiere ich das und will mich über Kurzeinsätze empfehlen“, sagt Fritscher. Und ist da ganz Profi.

Dabei setzt der Südhesse – Marco Fritscher stammt aus Klein-Krotzenburg bei Offenbach – erst seit gut einem Jahr auf den Vollzeit-Fußball. Vor dem Wechsel nach Burghausen zur letzten Saison machte Fritscher neben dem Halb-Profitum beim damaligen Regional- und späteren Hessenligisten FC Bayern Alzenau seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Im aktuellen Berufsleben, dem auf dem Fußballplatz, sieht Fritscher seine Schnelligkeit als größte Waffe. Gibt aber nach den Trainingseindrücken zu: „Auf den ersten Metern ist Willsch noch einen Tick schneller. Aber wenn wir beide voll im Saft stehen, würde ich mich schon gerne nochmal messen“. Konkurrenzkampf allerorten, den Trainer wird's freuen.

Kling fällt vermutlich lange aus

Weniger begeistert ist Gerd Klaus vom voraussichtlich langen Ausfall seines Königstransfers. Lukas Kling hinterließ als Sechser in den ersten Partien einen herausragenden Eindruck, nun hat er sich Pipinsried am Knie verletzt. „Der Meniskus ist wahrscheinlich an- oder eingerissen und er muss wohl operiert werden. Wir hatten gehofft, dass er mit zwei, drei Wochen Pause davonkommt, aber das schaut schlecht aus“, so die Klaus'sche Diagnose zum Schweinfurter Vizekapitän, „das ist nach dem Ausfall von Lukas Billick der nächste Tiefschlag und wir müssen das jetzt als Mannschaft kompensieren“. Gegen Augsburg wird zunächst einmal die naheliegende Lösung greifen und Christopher Kracun zurück neben Kevin Fery rotieren. Auch Michael Schlicht überzeugte nach seiner Einwechslung in Pipinsried, ist aber erstens „eher ein Zehner“ und wird nach langer Verletzung zweitens „noch ein paar Wochen brauchen“, so Klaus. Der hat für das defensive Mittelfeld auch den jungen Vincent Waigand auf dem Schirm, der erstmal aber mehr Alternative denn Option sein dürfte.

Geheimfavorit Augsburg

Gegen die Augsburger, die haben nach zwei Spielen drei Punkte auf dem Konto, werden es andere rausreißen müssen. Einfach wird's nicht nach drei vergleichsweise souveränen Siegen über die Aufsteiger Pipinsried und Eichstätt sowie die Nürnberger Reserve. „Jetzt wird's interessant. Augsburg ist mein Geheimfavorit“, sagt Gerd Klaus, der sich bei seinem Bruder Fred, Spielerberater und ehemaliger Nachwuchstrainer beim FCA, schlaugemacht hat. Und erfahren musste: „Die kommen mit Einigen, die schon bei den Profis waren.“ Das letzte Aufeinandertreffen haben die Schwaben im Mai mit 4:0 gewonnen, wenn auch eine Woche vor dem Pokalfinale und deshalb gegen eine bessere Schweinfurter B-Elf. Trotzdem beeindruckt Klaus „die Art und Weise, wie sie uns hergespielt haben. Selbst wenn wir da mit der besten Elf gespielt hätten, hätten wir wohl nicht gewonnen.“

 
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