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HAUSEN
Der neue Hugo Sanchez?
Profi-Kick und Stadtmeisterschaft am 15./16. Juli       -  _
Von Jürgen Schmitt
 |  aktualisiert: 15.05.2017 03:48 Uhr

Was muss der Bub jetzt schon für einen Druck aushalten. Mit diesem Vornamen: Ronaldo Zinedin. Kommt davon, wenn man fußballverrückte Eltern hat, die auf Real Madrid stehen. Und das ist im Hause Hernandez definitiv der Fall. Nicht in Spanien, sondern in Mexiko. Genauer gesagt in Torreon. Dort, im Bundesstaat Coahuila, lebt der 14-Jährige aus dem Nachwuchs des vierfachen mexikanischen Meisters Santos Laguna. 2002 wurde der U-15-Nationalspieler geboren, in jenem Jahr, in dem (der brasilianische) Ronaldo und der französische Zauberfuß Zinedine Zidane für die „Galaktischen“ aus der spanischen Kapitale eine Epoche prägten. Auf einen der Helden hatten sich die Eltern nicht einigen können, also wurde es ein Doppelname. Als „Versprechen im mexikanischen Fußball“ oder als „neue Perle“ wird der Jungspund in den Medien bereits gehandelt im mit 120 Millionen einwohnerreichsten spanischsprachigen Land.

Das 19. Land

Fußballverrückt sind sie freilich auch bei der TSVgg Hausen. Weshalb jener Ronaldo Zinedin Hernandez jetzt auch ein Thema ist beim Rimini-Cup 2017. Tatsächlich hat es der Stadtteil-Verein geschafft, die U-15-Nationalmannschaft von Mexiko und damit das 19. Land an die Saale zu holen. „Wir haben den Anspruch, international zu sein. Wir waren auch an Tokio und Atletico Madrid dran. Aber bei den Japanern hat der Termin nicht gepasst und die Spanier hatten sich irgendwann nicht mehr gemeldet“, berichtet TSVgg-Vorsitzender Wolfgang Lutz. Den Kontakt zu den Mexikanern hatte übrigens ein Niederländer hergestellt, der alle zwei Jahre selbst nach Hausen kommt und ehrenamtlich sein enormes Netzwerk nicht nur dem Stadtteilverein zur Verfügung stellt.

Ein 24-köpfiger Tross

Eine Woche werden die Mexikaner in Bad Kissingen sein, weshalb an einem Sightseeing-Programm ebenso gestrickt wird wie an einem Testspiel am Donnerstag gegen die U-17 des FC 05 Schweinfurt. „Die Mexikaner sind interessiert am hochkarätigen internationalen Vergleich. Und den bekommen sie bei uns“, sagt Lutz, der einen 24-köpfigen Tross mit 18 Spielern und sechs Trainern und Betreuern erwartet.

Als Dolmetscher können die Hausener auf Adrian Reith zurückgreifen. Die ideale Besetzung, weil die Mutter des 23-Jährigen Spanierin ist. Und als aktueller Bayernliga-Fußballer des TSV Großbardorf bringt der Reiterswiesener neben der lingualen auch entsprechende fußballerische Qualität mit. Die Fäden laufen derweil bei Alwin Minnich zusammen, der im Verein als Nachfolger von Ecki Fehr aufgebaut wird. Nichtsdestotrotz ist „Mr. Rimini-Cup“ immer noch in die Planungen dieses Top-Events in der Region eingebunden. „Aktuell warten wir auf die Flugpläne der Mexikaner und stehen per Email im Kontakt mit einem der Betreuer“, berichtet Minnich.

Fußball ist die Nummer eins

Wie in allen süd- und mittelamerikanischen Ländern genießt der Fußball in Mexiko einen extrem hohen Stellenwert. „Es gibt nichts anderes. Das ist klar die Sportart Nummer eins“, sagt Ismael Martinez. Der 34-Jährige ist in Kalifornien aufgewachsen, war bei der US-Army in Schweinfurt. Und hat einen mexikanischen Vater. „Meine Mutter ist aus El Salvador und verheiratet bin ich mit einer Deutschen“, könnte es beim Ebenhäuser internationaler kaum zugehen.

Die Liebe zu Mexiko geht beim Kicker der SG Oerlenbach/Ebenhausen durch den Magen. „Ich koche gerne mexikanisch. Bier und Tequila sind aber nicht so mein Ding, weil ich praktisch keinen Alkohol trinke.“ Über Livestreams im Internet ist der Fan von Borussia Dortmund, der den Einzug ins DFB-Pokalfinale hautnah in München verfolgen durfte, immer auf dem neuesten Stand in Sachen mexikanischen Fußball. Da schlägt das Herz für Chivas, dem Traditions-Verein aus Guadalajara und dem großen Rivalen von Club America. „Das ist so wie bei 1860 und Bayern München“, erklärt Ismail Martinez, den alle nur Mailo nennen und der als Kind öfters Stadionatmosphäre im Land seines Vaters genießen durfte.

Mexikanischer Fußball ist auch in der Bundesliga ein Thema dank Marco Fabian von Eintracht Frankfurt oder Javier „Chicharito“ Hernández von Bayer Leverkusen. „Unser größter und bekanntester Fußballer ist aber sicher Hugo Sanchez“, weiß Martinez. Der heute 58-Jährige wurde mit 14 Jahren in die Juniorennationalmannschaft seines Landes berufen und spielte später auch für Real Madrid. Ein Weg, der auch Ronaldo Zinedin offen stehen – und über das beschauliche Hausen an der Saale führen könnte.

spo-fb-rimini_mexiko       -  Mauerfrei zum Rimini-Cup: Garantiert willkommen heißt die TSVgg Hausen die U-15-Nationalmannschaft von Mexiko. Unser Bild mit Sombreros und Landesflagge zeigt (von links) Dolmetscher Adrian Reith, Turnier-Organisator Alwin Minnich und TSVgg-Vorsitzenden Wolfgang Lutz.
Foto: Jürgen Schmitt | Mauerfrei zum Rimini-Cup: Garantiert willkommen heißt die TSVgg Hausen die U-15-Nationalmannschaft von Mexiko. Unser Bild mit Sombreros und Landesflagge zeigt (von links) Dolmetscher Adrian Reith, Turnier-Organisator ...
 
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