
Oberliga, Play-off-Halbfinale,
2. Spiel
ERC Haßfurt - ESC Dresden
2:4 (1:4, 0:0, 1:0)
Der Saisonschluss nahte für die Haßfurter rascher als erwartet. Bereits nach dem ersten Drittel war klar, dass die "Haie" den Ausfall der gesperrten Leistungsträger Jobe, Maaßen und Stolikowski nicht würden verkraften können. Vor allem Trevor Jobe wurde als ordnende Hand vermisst. Und so reichte den Dresdner "Eislöwen" unter der Aufsicht des ob der Vorfälle im Hinspiel anwesenden ESBG-Geschäftsführers Helmut Bauer und des DEB-Schiedsrichter-Obmanns Klaus Stöger die reifere Spielanlage.
Einziger Aufreger in einer von Taktik geprägten ersten Viertelstunde war ein Zusammenprall des Dresdners Calce mit ERC-Goalie Joachim Appel. Der musste behandelt werden, was später noch Wirkung zeigen sollte. Überrascht war Appel, als in Haßfurter Überzahl Welke plötzlich auf ihn zu stürmte und zum 0:1 abschloss (16.). Der Schock war jedoch nach 21 Sekunden verdaut. Andreas Herrmann nutzte eine schöne Kombination zum Ausgleich. Weitere 49 Sekunden später dann aber Appel-Patzer Nummer eins: Günzls Schuss aus unmöglichem Winkel ließ er passieren, Innenpfosten, Tor - 1:2. Als dann auch noch Santori Kilkki Konzentrationsmängel offenbarte, war mit Vits 1:3 (18.) eine Vorentscheidung gefallen. Symptomatisch: Zunächst vertändelte der Haßfurter Dennis Meyer frei vor Gäste-Goalie Järvinen (20.), im Gegenzug profitierte Sikora von Appels Patzer Nummer zwei.
Charakter, das war es, was die "Uponor Sharks" anschließend im beidseitig giftig geführten Mitteldrittel zur Schau stellten. Sie zeigten sich stets, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, um eine Resultatsverbesserung bemüht. Einzig Fortuna wollte bei einer Vielzahl an guten Gelegenheiten nicht mitmischen. So traf Luke Earl erst das leere Tor nicht (25.,), verfehlte es später nur haarscharf (35.); Aki Korhonen scheiterte im Doppelpack an Järvinen (28.); Jakub Körners von Hans-Joachim Becker abgefälschter Schlagschuss klatschte an den Pfosten (29.). Die Dresdner taten in dieser Phase nicht mehr als nötig und verwalteten ihre Führung.
Derweil kochten im Haßfurter Eisstadion die Emotionen über. Vor knapp 500 Sachsen-Anhängern und einer fränkischen Fan-Allianz aus Haßfurt, Schweinfurt (!), Höchstadt, Würzburg und Nürnberg lieferte sich nach einer halben Stunde der ERCler Robert Hoffmann eine Prügelei mit Martin Ekrt. Während der Dresdner mit zwei Minuten wegen Haltens davon kam, setzte es für den mit dem Stock drohenden Haßfurter fünf Minuten plus Spieldauer-Diszi. Glück für die Gastgeber: Ein Trinkflaschen-Wurf von Kagerer Richtung Schiedsrichter blieb ungeahndet.
Im Schlussabschnitt hatten sich die Wogen dann wieder geglättet, das Bild auf dem Eis blieb das gleiche. Haßfurt versuchte weiter alles, doch nur Korhonen fand die Lücke (45.). Zuvor war Petr Macek mit einem Kracher am fantastisch reagierenden Järvinen gescheitert (43.).