Bad Kissingen
Der Wieder-Aufstieg war kein Spaziergang
Eine geschlossene Mannschaftsleistung und viel Kampfgeist brachten das Team des FC 06 Bad Kissingen in die Relegation um den Wiederaufstieg.
"Wir müssen diesen Betriebsunfall schnellstmöglich korrigieren", verkündete vor Wochen Stuttgarts Sportdirektor Robin Dutt nach dem Abstieg des VfB.. Was dem Bundesligisten noch bevorsteht, gelang dem FC 06 Bad Kissingen in der Kreisliga Rhön eindrucksvoll. Nach dem Abstieg vor zwölf Monaten kehren die Sportparkler wieder in die Bezirksliga Ost zurück, "was wie erwartet aber kein Selbstläufer war", so Coach Thomas Lutz.
Dieser hatte bereits vor Saisonbeginn vor der starken Konkurrenz gewarnt und wurde gleich zum Saisonauftakt in seinen Befürchtungen bestätigt. Die 1:2-Heimniederlage gegen Mitabsteiger Großbardorf II sowie das magere Remis (1:1) beim späteren Absteiger FC Reichenbach waren so gar nicht nach dem Geschmack der Kurstädter, die sich allerdings am dritten Spieltag mit dem deutlichen 3:0 gegen das Überraschungsteam TSV Rannungen auf dem Weg der Besserung wähnten.
Danach mussten die Saalestädter zweimal in der Fremde antreten, wobei der 2:1-Erfolg in Nordheim eine ordentliche Vorstellung krönte, wovon bei der Klatsche acht Tage später in Strahlungen (0:6) keine Rede sein konnte. Ausgerechnet beim späteren Meister "lief überhaupt nichts zusammen, die Abwehr war ein Hühnerhaufen und der Angriff nicht präsent", berichtete Pressesprecher Helmut Hahn gleich nach dem Abpfiff entsetzt .
Dessen Stirnrunzeln steigerte sich acht Tage später beim Heimspiel gegen den TSV Hausen, als die Weiß-Blauen trotz Überzahl nicht über ein 3:3 hinaus kamen und dabei gegen neun Gäste-Akteure das Kunststück fertigbrachten, eine Zwei-Tore-Führung zu verspielen.
In diesem Spiel lief so alles schief, was nur schief gehen konnte, selbst dem besten Schützen, Kapitän Christian Laus, führte die vereinsinterne Rangliste mit 17 Saisontreffern an, unterlief ein vergebener Strafstoß. "Sechs Spiele in vier Wochen fordern kräftemäßig einfach ihren Tribut", erkannte der Coach, nicht ahnend, dass seine Schützlinge danach eine Siegesserie starteten.
Vom 7. bis 13. Spieltag gingen die FCler ausnahmslos als Sieger vom Platz, zeigten dabei unter anderem beim 4:0-Erfolg in Bad Brückenau eine ihrer stärksten Saisonleistungen und arbeiteten sich nach dem 2:1-Heimerfolg gegen den Stadtrivalen SV Garitz endgültig in den Kreis der Aufstiegsaspiranten vor.
Doch zu Ende der Vorrunde ging dem Lutz-Team, das über die gesamte Saison hinweg von personellen Problemen gebeutelt wurde, die Luft aus. Die Niederlagen gegen die Mitkonkurrenten aus Thulba (daheim 2:4) und aus Bad Königshofen (0:1) waren ein leichter Rückschlag. Daran konnte der 4:2-Erfolg in Großbardorf nichts ändern, denn die Niederlagen in Rannungen (1:3) und in Hausen (1:2) zu Beginn diesen Jahres ließen die 06-er in der Tabelle abrutschen.
Diese hatten in der Winterpause die Offensivkräfte Matthias Karch und Baris Aktepe verloren, mit Julian Hüfner und Sergej Kirichis aber zwei Spieler an die Saale geholt, die sich einen Stammplatz ergatterten und für Gefahr in den gegnerischen Strafräumen sorgten. Nach dem 2:1-Erfolg gegen Burglauer ging es aufwärts. Als ganz wichtig sollten sich die Auswärtssiege in Burgwallbach (1:0) und in Bad Neustadt (2:0) erweisen.
Nachdem das Heimspiel gegen Nordheim (2:1), das nach kuriosen Terminabsprachen erst im vierten Anlauf ausgetragen wurde, absolviert worden war, durften die Kurstädter wieder vom Aufstieg träumen. Die 0:1-Niederlage in Garitz war zwar ein Rückschlag, "das nächste Auswärtsspiel wird wohl darüber entscheiden, wohin die Reise schließlich geht", hatte Lutz verkündet, der selbst einige Mal aktiv ins Geschehen eingegriffen hatte vor der Begegnung in Thulba. Dieses so wichtige Spiel endete mit einem 2:1-Sieg der Lutz-Elf, "die einfach cleverer aufspielte und ihre Chancen besser nutzte", so Thulbas Spielertrainer Victor Kleinhenz.
Bereits vor dem letzten Match, es gelang eine 2:1-Revanche gegen die Königshöfer, war klar, dass eine Saisonverlängerung anstand. "Entscheidend wird wohl sein, wie die Mannschaften über den Substanzverlust der langen Saison hinwegkommen wird und wie sie ihre Nerven im Zaum behalten", der Trainerkommentar.
In Altbessingen behielten die Kurstädter die Oberhand. Nach brenzligen 20 Minuten steigerte sich die Elf und gewann nicht unverdient mit 1:0. Als Matchwinner sollte sich Keeper Florian Rottenberger erweisen, einer von vier Torhütern der Saison. Rottenberger sollte sich auch in der 2. Relegationsrunde als sicherer Rückhalt herauskristallisieren. Philipp Weltz, Jörg Schaffelhofer und Stefan Krieg sind die weiteren Keeper, die im Laufe der Runde den FC-Kasten hüteten. Gegen den Bezirksligisten aus Forst kam der FC daheim zwar nicht über ein torloses Remis hinaus, doch der 2:1-Erfolg vier Tage später ließ nicht nur den Doppeltorschützen Vlad Ruja jubeln.
Der Gegner, der sich kurz darauf in einem ungeplanten Relegationsspiel doch den Klassenerhalt sicherte, erkannte neidlos den Sieg an.
"Unser Aufstieg hat viele Väter", so Lutz in seinem Fazit nach dem Spiel; "wir haben im Laufe der schwierigen Runde die richtige Mischung aus jungen, hungrigen Spielern und alten Routiniers gefunden". Gerade die Letzteren zeigten Führungsqualitäten: Christian Heilmann und Mario Wirth als Abwehrstrategen, Christian Laus und Florian Heimerl sowie Ervin Gergely und der von Verletzungen geplagte "Feuerwehrmann" Arek Porombka führten die jungen Spieler gekonnt. "Wenn unsere Nachwuchskräfte noch einmal eine Schippe drauflegen können, wir verletzungsfrei mit möglicherweise personellen Verstärkungen über die Vorbereitung hinwegkommen und gut in die Saison starten, sollten wir verhindern, uns den Ruf einer Fahrstuhl-Mannschaft zu erarbeiten", hofft nicht nur Platz-Kassier Karl-Heinz Beck.
Dass dieser bei erhöhtem Zuschauerzuspruch in der Bezirksliga mehr Arbeit bekommen wird, kann er dabei leicht verschmerzen.
Dieser hatte bereits vor Saisonbeginn vor der starken Konkurrenz gewarnt und wurde gleich zum Saisonauftakt in seinen Befürchtungen bestätigt. Die 1:2-Heimniederlage gegen Mitabsteiger Großbardorf II sowie das magere Remis (1:1) beim späteren Absteiger FC Reichenbach waren so gar nicht nach dem Geschmack der Kurstädter, die sich allerdings am dritten Spieltag mit dem deutlichen 3:0 gegen das Überraschungsteam TSV Rannungen auf dem Weg der Besserung wähnten.
Danach mussten die Saalestädter zweimal in der Fremde antreten, wobei der 2:1-Erfolg in Nordheim eine ordentliche Vorstellung krönte, wovon bei der Klatsche acht Tage später in Strahlungen (0:6) keine Rede sein konnte. Ausgerechnet beim späteren Meister "lief überhaupt nichts zusammen, die Abwehr war ein Hühnerhaufen und der Angriff nicht präsent", berichtete Pressesprecher Helmut Hahn gleich nach dem Abpfiff entsetzt .
Kräftezehrende Spiele
Dessen Stirnrunzeln steigerte sich acht Tage später beim Heimspiel gegen den TSV Hausen, als die Weiß-Blauen trotz Überzahl nicht über ein 3:3 hinaus kamen und dabei gegen neun Gäste-Akteure das Kunststück fertigbrachten, eine Zwei-Tore-Führung zu verspielen.
In diesem Spiel lief so alles schief, was nur schief gehen konnte, selbst dem besten Schützen, Kapitän Christian Laus, führte die vereinsinterne Rangliste mit 17 Saisontreffern an, unterlief ein vergebener Strafstoß. "Sechs Spiele in vier Wochen fordern kräftemäßig einfach ihren Tribut", erkannte der Coach, nicht ahnend, dass seine Schützlinge danach eine Siegesserie starteten. Vom 7. bis 13. Spieltag gingen die FCler ausnahmslos als Sieger vom Platz, zeigten dabei unter anderem beim 4:0-Erfolg in Bad Brückenau eine ihrer stärksten Saisonleistungen und arbeiteten sich nach dem 2:1-Heimerfolg gegen den Stadtrivalen SV Garitz endgültig in den Kreis der Aufstiegsaspiranten vor.
Doch zu Ende der Vorrunde ging dem Lutz-Team, das über die gesamte Saison hinweg von personellen Problemen gebeutelt wurde, die Luft aus. Die Niederlagen gegen die Mitkonkurrenten aus Thulba (daheim 2:4) und aus Bad Königshofen (0:1) waren ein leichter Rückschlag. Daran konnte der 4:2-Erfolg in Großbardorf nichts ändern, denn die Niederlagen in Rannungen (1:3) und in Hausen (1:2) zu Beginn diesen Jahres ließen die 06-er in der Tabelle abrutschen.
Diese hatten in der Winterpause die Offensivkräfte Matthias Karch und Baris Aktepe verloren, mit Julian Hüfner und Sergej Kirichis aber zwei Spieler an die Saale geholt, die sich einen Stammplatz ergatterten und für Gefahr in den gegnerischen Strafräumen sorgten. Nach dem 2:1-Erfolg gegen Burglauer ging es aufwärts. Als ganz wichtig sollten sich die Auswärtssiege in Burgwallbach (1:0) und in Bad Neustadt (2:0) erweisen.
Clever agiert
Nachdem das Heimspiel gegen Nordheim (2:1), das nach kuriosen Terminabsprachen erst im vierten Anlauf ausgetragen wurde, absolviert worden war, durften die Kurstädter wieder vom Aufstieg träumen. Die 0:1-Niederlage in Garitz war zwar ein Rückschlag, "das nächste Auswärtsspiel wird wohl darüber entscheiden, wohin die Reise schließlich geht", hatte Lutz verkündet, der selbst einige Mal aktiv ins Geschehen eingegriffen hatte vor der Begegnung in Thulba. Dieses so wichtige Spiel endete mit einem 2:1-Sieg der Lutz-Elf, "die einfach cleverer aufspielte und ihre Chancen besser nutzte", so Thulbas Spielertrainer Victor Kleinhenz.Bereits vor dem letzten Match, es gelang eine 2:1-Revanche gegen die Königshöfer, war klar, dass eine Saisonverlängerung anstand. "Entscheidend wird wohl sein, wie die Mannschaften über den Substanzverlust der langen Saison hinwegkommen wird und wie sie ihre Nerven im Zaum behalten", der Trainerkommentar.
Jubel am Ende
In Altbessingen behielten die Kurstädter die Oberhand. Nach brenzligen 20 Minuten steigerte sich die Elf und gewann nicht unverdient mit 1:0. Als Matchwinner sollte sich Keeper Florian Rottenberger erweisen, einer von vier Torhütern der Saison. Rottenberger sollte sich auch in der 2. Relegationsrunde als sicherer Rückhalt herauskristallisieren. Philipp Weltz, Jörg Schaffelhofer und Stefan Krieg sind die weiteren Keeper, die im Laufe der Runde den FC-Kasten hüteten. Gegen den Bezirksligisten aus Forst kam der FC daheim zwar nicht über ein torloses Remis hinaus, doch der 2:1-Erfolg vier Tage später ließ nicht nur den Doppeltorschützen Vlad Ruja jubeln.
Der Gegner, der sich kurz darauf in einem ungeplanten Relegationsspiel doch den Klassenerhalt sicherte, erkannte neidlos den Sieg an."Unser Aufstieg hat viele Väter", so Lutz in seinem Fazit nach dem Spiel; "wir haben im Laufe der schwierigen Runde die richtige Mischung aus jungen, hungrigen Spielern und alten Routiniers gefunden". Gerade die Letzteren zeigten Führungsqualitäten: Christian Heilmann und Mario Wirth als Abwehrstrategen, Christian Laus und Florian Heimerl sowie Ervin Gergely und der von Verletzungen geplagte "Feuerwehrmann" Arek Porombka führten die jungen Spieler gekonnt. "Wenn unsere Nachwuchskräfte noch einmal eine Schippe drauflegen können, wir verletzungsfrei mit möglicherweise personellen Verstärkungen über die Vorbereitung hinwegkommen und gut in die Saison starten, sollten wir verhindern, uns den Ruf einer Fahrstuhl-Mannschaft zu erarbeiten", hofft nicht nur Platz-Kassier Karl-Heinz Beck.
Dass dieser bei erhöhtem Zuschauerzuspruch in der Bezirksliga mehr Arbeit bekommen wird, kann er dabei leicht verschmerzen.
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