Mit viel Wasser hatten die Skispringerinnen und Skispringer beim Kloster Kreuzbergpokal zu kämpfen. Es goss den ganzen Tag wie aus Eimern, sodass der Ablaufplan in Absprache mit dem ausrichtenden Verein RWV Haselbach und den Trainern umgestellt wurde. Auch die Siegerehrung vor der Kulisse der Schanzen entfiel, da außer Helfern, Sportlern und deren Teams kaum Zuschauer den Weg zur Anlage oberhalb Haselbachs gefunden hatten. Um die Wettbewerbe auf den Kreuzbergschanzen überhaupt austragen zu können, musste Schanzenwart Hans Beck im Vorfeld viele Stunden an der Sportanlage verbringen.
Mit einem Spaziergang fing alles an
Elf Jahre ist es her, dass Beck offiziell Schanzenwart auf den Kreuzbergschanzen wurde. Sein Einsatz begann aber schon einige Jahre vorher, als ihm beim Spazierengehen rund um das Gelände Dinge ins Auge fielen, die dringend gemacht werden mussten. Zu seinen ersten Arbeitseinsätzen der nur im Sommer genutzten Mattenschanzen gehörte das Rasenmähen und die Erneuerungen der Absperrungen. Dabei blieb es aber nicht. Gemeinsam mit den Haselbachern Ferdinand Neumann, Helmut Enders und dem Oberweißenbrunner Hans Schrenk erneuerte Beck in der Vergangenheit auch die vermorschte Anlaufspur und baute die neue Edelstahlspur ein.
Für die verschiedenen Aufgaben braucht es vielseitiges handwerkliches Geschick. Man muss quasi ein Allrounder sein, wenn es gilt, Strom zu legen, die Wassersprinkleranlage umzubauen oder die Treppenstufen im steilen Hang zu erneuern. Immer wieder müssen zudem die Matten am steilen Aufsprunghügel ausgebessert werden. Für Hans Beck sind es durchschnittlich drei bis vier Tage in der Woche, die er an den Schanzen verbringt. Seine Vereinskollegen hingegen sprechen nicht selten von einer Sechs-Tage-Woche. Beck winkt bei diesen Aussagen lächelnd ab. "So viel mache ich schon lange nicht mehr dort oben."
Beck mache es einfach Spaß, "wenn dort oben alles in Ordnung ist. Das ist irgendwie so eine Aufgabe, die ich mir gestellt habe. Wenn alles passt, freue ich mich über die Erfolge der Springer und die Zufriedenheit der Gäste." Die Zusammenarbeit mit Maximilian Lange, dem Trainer der Rhönadler, und Nico Chlebowy, dem Sprungwart des RWV Haselbach, klappe sehr gut. Die Kreuzbergschanzen sind aktuell top in Schuss. Dieses Jahr wurden sie wieder überprüft und für die kommenden fünf Jahre zertifiziert.
Für den 74-jährigen Hans Beck ist mittlerweile ein Punkt gekommen, an dem er zufrieden auf die Arbeiten zurückschaut, die unter seiner Regie umgesetzt wurden. Für die nächsten großen Aufgaben muss sich ein anderer finden, der die Leitung übernimmt. Die Schanzenanlage soll Strom bekommen. Als weiteres großes Projekt soll eine Aufstiegshilfe für die Sportlerinnen und Sportler errichtet werden. Auf Becks Vorschlag hin wurde eine günstigere Trasse für den geplanten Lift gefunden als von Fachleuten angedacht.
Für Beck stand nach dem Wettkampf noch das Aufräumen an, das fast genauso aufwändig ist wie die Vorbereitung. "Jetzt checke ich das Wasser, mache die Anlage winterfest und dann gebe ich meine Schlüssel ab."