FC Fuchsstadt - FC Viktoria Kahl 1:0 (0:0). Tor: 1:0 Markus Mjalov (70.). Rot: Oliver Reinhart (29., Kahl).
Was so ein schnöder Arbeitssieg doch für große Freude auslösen kann. Da tanzten sie also, die Fuchsstädter, um später vor dem Sportheim noch eine Polonaise zum Besten zu geben, ehe es ans Durstlöschen ging. Dort waren die Fuschter ähnlich konsequent wie zuvor beim Verteidigen des eigenen Tores. Kaum zu glauben, aber der angereiste Bayernliga-Absteiger hatte Fuchsstadts Keeper Tayrell Kruppa kein einziges Mal ernsthaft prüfen können.
Und das, obwohl die Elf vom Untermain hätte gewinnen müssen im Kampf um einen Platz in der Aufstiegsrunde. Den hat die Elf von Martin Halbig mit dem Dreier endgültig sicher, was die Glückseligkeit der Spieler hinreichend erklärt. Dafür qualifizieren sich die jeweils besten Vier beider Vorrunden-Gruppen, aber eben auch der beste Fünftplatzierte, der die Fuchsstädter mindestens sind. Schöner Nebeneffekt: Absteigen können die Kohlenberg-Kicker nicht mehr, was frühe Planungssicherheit für alle Beteiligten bedeutet. Nicht unwichtig gerade in Corona-Zeiten.
"Wir haben es irgendwie wieder hinbekommen. Aber natürlich hat uns der Platzverweis in die Karten gespielt. Das ist eigentlich ein Riesenfußballer und mit der gefährliches Mann beim Gegner", beurteilte Martin Halbig die Tätlichkeit von Oliver Reinhart an FC-Kapitän Philipp Pfeuffer nach einer knappen halben Stunde. Wieder einmal hatte sich die Elf von Niels Noe mit einer Unbeherrschtheit selbst ein Bein gestellt - mit nun vier knallroten Karten bleiben die Viktorianer am Ende der Fairness-Tabelle. Zur Wahrheit gehörte allerdings auch, dass die Gastgeber ordentlich begannen mit Abschlüssen von Pfeuffer, Marcel Frank und vor allem Dominik Halbig, dessen Freistoßball an die Latte klatschte.
Ausgerechnet in Überzahl erlahmte der Offensiv-Drang. "Wir haben gut angefangen, dann aber den Faden verloren. Da fehlt dem ein oder anderen jungen Spieler wohl noch die Erfahrung, einen ruhigen Ball zu spielen", so Halbig. Der mitunter schlampige Spielaufbau wurde vom Kontrahenten nicht bestraft, der nach dem Platzverweis einen seiner beiden Stürmer ins Mittelfeld zurückzog und auf einen Lucky Punch hoffte.
"Alle ein bisschen mehr. Aggressiver", hatte FC-Abwehrchef Sebastian Bartel eingefordert, und mit Wiederanpfiff wurde es tatsächlich etwas flotter und ansehnlicher. Erst gerieten zwei Pfeuffer-Abschlüsse zu hoch, dann wurde der erneut stürmende Nico Neder übel in die Bande gecheckt, ehe Markus Mjalov mit seinem fünften Saisontor der erlösende Treffer gelang nach der Hereingabe von Lukas Baldauf und der zu kurzen Abwehr von Gästeschlussmann Patrick Kasiow.
Gänzlich enttäuschend fielen die Ausgleichsbemühungen der Gäste aus, während Luca Raab, Sebastian Bartel, Dominik Halbig und Markus Mjalov das 2:0 teils fahrlässig liegen ließen. "Wenn man bedenkt, dass wir Leistungsträger wie Jogo Feser und Steffen Schmidt verloren haben und Spieler wie Tobias Bartel, Tim Kolb, Pascal Schmitt oder Tobias Bold langzeitverletzt sind, muss man der Mannschaft ein großes Lob aussprechen", bilanzierte Martin Halbig , dessen Elf am Samstag gänzlich ohne Druck das Derby bei der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach bestreiten kann. Schade nur, dass diesen Erfolg gerade mal 120 Fans auf den Kohlenberg gelockt hatte aufgrund der parallel stattfindenden Kirchweih mit dem traditionellen "Göügerschloan".
Fuchsstadt :