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LKR Bad Kissingen
Johanna Büchs: Comeback der Extraklasse
Bei den unterfränkischen Meisterschaften stehen Hanna Schmitt, Niklas Amthor und Elisa Eich gleich mehrmals auf der obersten Podeststufe.
Johanna Büchs vom TV/DJK Hammelburg lieferte bei ihren Sieg über die 100 Meter Hürden der Aktiven ein vielversprechendes Comeback.Reinhold Nürnberger       -  Johanna Büchs vom TV/DJK Hammelburg lieferte bei ihren Sieg über die 100 Meter Hürden der Aktiven ein vielversprechendes Comeback.Reinhold Nürnberger
| Johanna Büchs vom TV/DJK Hammelburg lieferte bei ihren Sieg über die 100 Meter Hürden der Aktiven ein vielversprechendes Comeback.Reinhold Nürnberger
Reinhold Nürnberger
 |  aktualisiert: 07.02.2021 14:23 Uhr

Bei hochsommerlichen Temperaturen überzeugten einmal mehr die heimischen Leichtathleten bei den unterfränkischen Meisterschaften. Hanna Schmitt gewann in Marktheidenfeld in der weiblichen Jugend U18 gleich drei Titel, während Niklas Amthor vom TSV Bad Kissingen in der M15 und Elisa Eich vom TV/ DJK Hammelburg in der U18 je zwei Mal erfolgreich waren. Bezirkswimpel für ihre Siege bei den Aktiven gab es zudem für Johanna Büchs vom TV/DJK Hammelburg und Thomas Wollein in der M15 vom TV Bad Brückenau .

Ein großes Lob gebührt der neu gegründeten LG Main-Spessart, die aufgrund der Corona-Regeln einiges an Mehrarbeit stemmen musste und dieses erste große Leichtathletik-Meeting auf Bezirksebene hervorragend organisierte. Auch Paul Fella aus Hammelburg, der neben der Funktion des Kreisvorsitzenden für den Kreis Rhön/Saale als Wettkampfwart im Bezirk tätig ist, lobte die Veranstalter: "Es waren äußerst stimmungsvolle Meisterschaften. Im Paket ist es prima gelaufen."

Ein Rhythmus-Problem

Nach ein paar Jahren Pause meldete sich Johann Büchs vom TV/DJK Hammelburg eindrucksvoll auf der Tartanbahn zurück. Die Diebacherin, seit drei Monaten im Training, zeigte ihre Klasse über die 100 Meter Hürden. Zumindest über die ersten acht von zehn, der immerhin 83,38 Zentimeter hohen Hürden. "Dann habe ich ohne Not einen Schritt mehr eingebaut und den Rhythmus verloren", sagt sie nach dem Lauf, mit dem sie in guten 15,85 Sekunden die Unterfranken-Wertung gewann. Auch im Weitsprung, der nicht als Meisterschaftswettbewerb durchgeführt wurde, erfreute sie mit guten 5,19 Metern und Platz eins.

Die starken weiblichen Jugendlichen des TV/DJK Hammelburg räumten in der U18 so einiges ab. Elisa Eich, die in der Vorwoche die Qualifikationsnorm zur deutschen Meisterschaft über 400 Meter Hürden unterboten hatte, sicherte sich zum wiederholten Male den Sprinttitel ihrer Altersklasse und war über die 100 Meter nach 13,21 Sekunden im Ziel, dicht gefolgt von Hanna Schmitt (13,29). Auch über 400 Meter stand Elisa Eich mit der persönliche Bestzeit von 61,14 Sekunden ganz oben in der Ergebnisliste. Zuvor hatte sie den Silberplatz im Kugelstoßen (11,45 Meter) erobert.

Eine hervorragende Weite

Hanna Schmitt zeigte in gleich mehreren Wettbewerben, warum sie momentan zu den vielseitigsten Athletinnen im Freistatt zählt. In der bayerischen Rangliste steht die Athletin vom TV/DJK Hammelburg im Kugelstoßen immerhin auf Rang drei. Mit hervorragenden 11,96 Metern gewann sie den Wettbewerb und wurde auch im Diskuswurf mit 30,18 Metern ihrer klaren Favoritenrolle gerecht. Über die 100 Meter Hürden gewann die Saalestädterin trotz eines Fehlers an der vorletzten Hürde ebenfalls den Bezirks-Titel. "Da bin ich hängengeblieben und außer Tritt gekommen und habe so gut eine halbe Sekunde verloren. Ohne dieses Missgeschick wäre es eine echt starke Zeit geworden", ist sich die Mehrkampfspezialistin sicher.

Auf den weiteren Plätzen im Hürdenlauf folgen zwei weitere Hammelburger Jugendliche. Lilian Heid kam in 16,03 Sekunden ins Ziel und Elisa Eich benötigte für das Überlaufen der zehn Hürden nur vier hundertstel Sekunden mehr als ihre Teamgefährtin. Im Rahmenwettbewerb des Weitsprungs, die Bezirksmeister werden erst am 22. August in Höchberg gekürt, musste sich Lilian Heid mit 5,18 Metern der starken Paula Gerhard (5,41 Meter/ LG Main-Spessart) geschlagen geben.

Der nächste starke Auftritt

Nach ihrem starken Auftritt in der Vorwoche über die 300 Meter Hürden, stürmten Niklas Amthor und Moritz Fischer vom TSV Bad Kissingen auch über die 80 Meter Hürden in die bayerische Spitze der Altersklasse M15. Vor allem Niklas Amthor setzte mit hervorragenden 11,37 Sekunden ein gewaltiges Ausrufezeichen. Sein Teamgefährte belegte in 11,89 Sekunden den zweiten Rang und verbesserte seine persönliche Bestleistung gleich um sieben Zehntel Sekunden. Über 100 Meter mussten sich die Trainingskollegen nur dem pfeilschnellen Nils Groetsch (11,73 Sekunden) von der LG Main-Spessart geschlagen geben. Dennoch haben Niklas Amthor (12,17 Sekunden) und Moritz Fischer (12,27 Sekunden) auch im Sprint durchaus Endlaufchancen bei den bayerischen U16-Meisterschaften, die Anfang September in Erding stattfinden sollen.

Völlig ausgelaugt

Über die 300 Meter Flachstrecke hatte Niklas Amthor nach einem packenden Finish gegen den Würzburger Florian Scheller das bessere Ende für sich. Mit seinen flotten 39,82 Sekunden könnte er bei der Bayerischen auch in dieser Disziplin zumindest um Bronze kämpfen. "Für diese Strecke kann ich mich momentan allerdings noch nicht so richtig begeistern, die sind ja noch einmal anstrengender als die 300 Meter Hürden", stellte der 15-Jährige völlig ausgepumpt im Ziel fest. Gut, dass der Veranstalter zur Kühlung kalte Wasserduschen für die Langsprinter und Mittelstreckenläufer aufgestellt hatte.

In der Altersklasse M14 überraschte Thomas Wollein vom TV Bad Brückenau . Der Schützling von Thomas Dill sprintete die 100 Meter in hervorragenden 12,57 Sekunden und dürfte damit sehr gute Karten bei der Vergabe des Final-Tickets bei den bayerischen Meisterschaften haben. Auch im Weitsprung-Rahmenwettbewerb war der Oberleichtersbacher, der drei Mal pro Woche trainiert, mit seinen gesprungenen 4,84 Metern vorne. Einen weiteren Podestplatz schaffte der 14-Jährige mit 8,13 Meter im Kugelstoßen. Maxima Maiwald vom TV/DJK Hammelburg musste sich in der W15 über 300 Meter in guten 45,83 Sekunden nur Julie Denkey vom LAZ Kreis Würzburg geschlagen geben.

Da die Titelkämpfe als "offene Meisterschaften" ausgerichtet wurden, war auch eine sehr große Anzahl starker auswärtiger Sportler nach Marktheidenfeld gekommen. Zu diesen gehörte der Nüdlinger Nick Przeliorz im Trikot der LG Fulda. Der Bezirksrekordhalter (10,90 Sekunden) der Jugend U18 musste über die 100 Meter bei leichtem Gegenwind in 11,13 Sekunden Michael Gabel von der LG LK Aschaffenburg knapp den Vortritt lassen. "Auf den letzten Metern hat es heute nicht mehr ganz gereicht. Aber so ist das halt im Sprint. Einmal gewinnt man knapp, einmal verliert man halt knapp", nahm er es locker, "nur" der zweitschnellste Unterfranke zu sein.

Über 200 Meter wurde Nick Przeliorz in guten 22,75 Sekunden hinter Tilmann Jedlitschka vom USC Mainz ebenfalls Zweiter. Timo Reinhart aus Maßbach und Clemens Schmitt aus Niederlauer, die beide ebenfalls für die LG Fulda starten, belegten in 23,31 Sekunden und 23,35 Sekunden die Plätze vier und fünf.

Einer von vielen Höhepunkten der Veranstaltung war sicherlich die Leistung von André Luis vom MT Melsungen , der im Kugelstoßen der M15 17,06 Meter und mit dem Diskus (57,62 Meter) sogar eine deutsche Jahresbestweite erzielte.

 
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