Motorsport vom Feinsten boten die Rallye-Piloten und der Veranstalter, der AMC Bad Königshofen, den Motorsportfans bei der 24. Auflage der ADAC-Grabfeldrallye. Das Team Schumann/Centner im Mitsubishi EVO errang mit einem Vorsprung von 8,9 Sekunden den Gesamtsieg vor Dörre/Herzog auf ihrem BMW M3 E36 und Honke/Rauber auf Mitsubishi EVO IX. 117 Autos waren gestartet, 96 kamen in die Wertung.
Spektakuläre Drifts, spannende Zweikämpfe, aber auch einige unfreiwillige „Ausritte“ in die Wiese sorgten für ein Motorsportspektakel in Sulzdorf. Der Sieger der Euro-Trophy des letzten Jahres war zum ersten Mal im Grabfeld am Start und war voll des Lobes für die Strecken und das Ambiente rund um „die Grabfeld“. Aus der ganzen Republik waren Rallyeteams angereist, um sich diesem Mythos zu stellen. Auch die Vorausfahrzeuge waren ein echter Hingucker für jeden Motorsportfan.
Veranstalter, Piloten und Zuschauer richteten bange Blicke zum Himmel angesichts der nicht einzuschätzenden Wetterlage. Für die Teams begann der Reifenpoker. Und, wie befürchtet, pünktlich zum Start ging ein Schauer nieder. Doch wer dachte, das tat der Veranstaltung und Spannung einen Abbruch – weit gefehlt. Bereits auf der ersten Wertungsprüfung (WP) ließen es die Piloten in allen Klassen im Kampf um die Bestzeiten so richtig krachen und zeigten ihre Klasse hinter dem Lenkrad. Regennasse Straße, ein Selbstläufer für die allradgetriebenen Fahrzeuge – Fehlanzeige.
Die erste Bestmarke setzten die späteren Gesamtfünften Berlandy/Schmitt in ihrem Opel Kadett C GTE. Mit einer überragenden Bestzeit in der WP 2 Baunachgrund, die in diesem Jahr zum ersten Mal gefahren und von den Piloten als sensationell bewertet wurde, legten Schumann/Centner (sie gewann voriges Jahr die Grabfeld-Rallye an der Seite von Raphael Ramonat, der diesmal Neunter wurde) in ihrem Mitsubishi EVO den Grundstein für den Gesamtsieg.
Wie spannungsgeladen die Veranstaltung war, zeigt auch die Tatsache, das sich die späteren Zweiten Dörre/Herzog auf regennassem und schwer zu befahrenden Untergrund mit der Bestzeit auf der WP 3, der längsten Prüfung, der Bayernturm XL, überzeugten.
Besonderer Service
Alle Zeiten der einzelnen WPs konnten von den Fans an den Strecken per Liveticker mit verfolgt werden – ein Service, der sehr gelobt wurde. Die Bestzeit auf der WP 4 sicherten sich die am Ende Gesamt-Siebten Löffelhardt/Arnold im BMW M3 E36. Beim spektakulären Rundkurs, bei dem es wieder ordentlich was zu sehen gab, überzeugten Schleimer/Enderle in ihrem Opel Astra Kid Car mit der besten Zeit. „Eine herausragende Veranstaltung mit selektiven Strecken und einer Top-Organisation“, so fiel Fazit der Piloten und Fans aus. Als Beispiel wurden die ausführlichen Fahrervorstellungen durch die Streckensprecher an WP 1 und WP 5 angeführt, bei denen die Zuschauer nicht nur die nackten Zahlen der Boliden erfuhren, sondern auch die ein oder andere Anekdote über die Teams in Erfahrung gebracht werden konnte. Wie gewohnt wurden bei der spektakulären Siegerehrung mit Licht- und Soundshow die Sieger und Platzierten von den Sportlern und Fans gefeiert.
Wie extrem schwierig und selektiv die Strecken waren, belegt die Tatsache, dass einige Ausfälle nach „Ausritten“ in die Botanik und/oder Fahrzeugschäden, die alle glimpflich abgingen, zu verzeichnen waren.
Rallyeleiter Bernd Menzel und Pressesprecher Patrick Mohr lobten das disziplinierte Verhalten der Teams und Zuschauer. Ein Dank ging an die Bevölkerung und die Gemeinden, ohne deren eine derartige Veranstaltung nicht möglich wäre.