
Fußball
Regionalliga Bayern Samstag, 14 Uhr: FC Schweinfurt 05 – SV Heimstetten
Ein Sieg und alles kann gut werden – eine Niederlage und alles könnte ziemlich schwierig werden. Man muss schon sagen, in der Haut von Schweinfurts Trainer Gerd Klaus und seiner Mannschaft möchte man im Moment nicht stecken. Der Druck vor dem letzten Spiel der Saison gegen den SV Heimstetten ist enorm. Die Konstellation ist klar: Mit einem Sieg hat Schweinfurt aus eigener Kraft die erste Relegationsrunde erreicht, die am Dienstag, 27. Mai, und Freitag, 30. Mai (jeweils 18.30 Uhr) entweder gegen den TSV Aubstadt oder den FC Pippinsried gespielt wird. Bei einer Niederlage oder einem Remis, ist man von den Würzburger Kickers abhängig. Denn die spielen beim Schweinfurter Konkurrenten SpVgg Bayern Hof und könnten ihren Kollegen mainaufwärts durch einen Auswärtssieg doch ziemlich unter die Arme greifen. Gewinnt Hof und der FC holt nur maximal einen Punkt, würde der FC Schweinfurt sogar direkt in die Bayernliga Nord absteigen.
Es wäre das bittere Ende einer eigentlich positiven Saison – mit unabsehbaren Folgen für die Zusammenstellung des zukünftigen Kaders, zumal sich durch den Rücktritt des derzeitigen Vorstands und die anstehenden Neuwahlen am 2. Juni auch der Verein in einem Schwebezustand befindet. Dem Vernehmen nach hat der im Herbst vergangenen Jahres im Streit geschiedene ehemalige zweite Vorsitzende Udo Jablonski angekündigt, sich mit einem eigenen Team den Mitgliedern zur Wahl zu stellen, nachdem der amtierende Vorsitzende Markus Wolf nicht mehr antritt und auch die bisherigen Vorstandsmitglieder Gerald Straub und Frank Flury wohl nicht mehr kandidieren. Finanziell zumindest ist sowohl eine weitere Saison in der Regionalliga als auch in der Bayernliga abgesichert, da mit allen Sponsoren, insbesondere mit Hauptsponsor Wolf Möbel, die Verträge für die neue Spielzeit klassenunabhängig bereits vom alten Vorstand besiegelt wurden, um Planungssicherheit zu haben.
Jetzt muss also nur noch die Mannschaft nachlegen, was sie, wenn es nach Kapitän Bastian Lunz geht, auch wird. „Wir haben trotz der vielen Nackenschläge in dieser Saison immer wieder Moral bewiesen, sind wieder aufgestanden. Wir wissen, dass brutal viel auf dem Spiel steht, hier will keiner absteigen.“ Die Niederlage beim TSV 1860 Rosenheim, der sich seinerseits beim Meister FC Bayern München II beweisen muss, ist laut Lunz intern abgehakt. „Wir haben darüber gesprochen und uns intensiv auf Heimstetten vorbereitet“, so der Kapitän. Dass der SVH zum Klassenerhalt noch einen Punkt braucht, lässt Lunz kalt. „Wir müssen unser Spiel machen und es durchziehen, wir dürfen nicht so sehr auf den Gegner achten.“ Dass innerhalb des Vereins vieles im Auf- und Umbruch ist, empfindet Lunz nicht als Belastung. „Wenn man auf dem Platz steht, will man gewinnen. Dann gibt man alles für seine Mannschaft. Wir wollen in die Relegation und wir werden uns da auch, bei allem Respekt gegenüber den Bayernligisten, durchsetzen“, ist der Linksverteidiger optimistisch.
Vor der Partie, zu der der FC 05 eine größere Kulisse erwartet, wird der Vorsitzende Markus Wolf noch einige Spieler verabschieden, die den Verein verlassen. Blumen und sicher mehr als nur ein paar warme Worte bekommen Erkan Esen (geht zum SV Pettstadt), Florian Hetzel (TSV Forst), Peter Heyer (FC Sand), Philipp Messingschlager (SC Eltersdorf), Simon Snaschel und Dominik Zehe (beide TSV Grobardorf).
Ob Djelaludin Sharityar noch einmal im Sachs-Stadion zu sehen sein wird, ist im Moment offen. Am Samstag sicher nicht, weil er bei der afghanischen Nationalmannschaft weilt. Der sportliche Leiter Rüdiger Mauder hat aber schon angekündigt, mit Sharityar nach der Saison das Gespräch zu suchen, ob und wie es weitergeht. Vor dem Anstoß gibt es auch eine Gedenkminute für Ander Kupfer geben. Der 2001 verstorbene Schweinfurter Nationalspieler, nach dem auch der Platz vor dem Stadion benannt ist, wäre im Mai 100 Jahre alt geworden.
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