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Augsburg
Wie der AEV die Strafe fürs das brutale Foul gegen Warsofsky bewertet
Vor dem Spiel gegen Frankfurt äußern sich Stürmer Hakulinen und Trainer Kreutzer zum überharten Check gegen Kapitän Warsofsky und die Strafe für den Ingolstädter St. Denis.
Augsburger Panther.jpeg       -  Dave Warsofsky ist neuer Kapitän der Augsburger Panther.
Foto: Ulrich Wagner | Dave Warsofsky ist neuer Kapitän der Augsburger Panther.
Milan Sako
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:09 Uhr

Im Abschlusstraining vor dem ungewöhnlichen Donnerstag-Spieltermin ließ Christof Kreutzer ausgiebig das Überzahlspiel üben. Nach dem Ausfall von David Warsofsky muss der AEV-Coach eine neue Powerplay-Formation finden. Ohne den US-Amerikaner, den Kreutzer in seinem Kader arg vermisst. "Wenn Warsofsky dabei ist, dann macht er uns besser. Als er nach seiner Verletzung aus der Vorbereitung zurückgekehrt ist, war es für die Mannschaft gut, war es für unser Offensivspiel gut", sagte der Trainer nach dem Mittwoch-Training und fügte an: "Sein Ausfall tut uns richtig weh. Dave ist für uns schwer zu ersetzen."

Noch immer liefert die brutale Szene im Heimspiel gegen Ingolstadt Diskussionsstoff in der Mannschaft. Der Ingolstädter Travis St. Denis checkte mit seiner Schulter den AEV-Kapitän während des Spielaufbaus mit voller Wucht gegen den Kopf. Der US-Amerikaner erlitt einen Nasenbeinbruch und muss zum wiederholten Mal in seiner Karriere mit den Folgen einer Gehirnerschütterung kämpfen.

Nach Klubangaben fällt er für unbestimmte Zeit aus. Die Ärzte der Arthroklinik arbeiten bei der Behandlung mit Experten für Gehirnerschütterungen in Chicago zusammen, die dem 33-jährigen Profi bereits in der vergangenen Saison helfen konnten. "St. Denis macht keine Anzeichen, zum Puck zu gehen und er trifft Dave zuerst voll am Kopf. Ich habe das mit anderen Trainern diskutiert. Das sind Dinge, die wir in der Deutschen Eishockey Liga eigentlich nicht mehr sehen wollen", sagte der ehemalige Verteidiger Kreutzer, der in seiner aktiven Laufbahn hart austeilen konnte.

Panther-Trainer Kreutzer macht einen Vorschlag

Der Übeltäter St. Denis erhielt vom DEL-Disziplinarausschuss eine Sperre von vier Spielen plus eine Geldstrafe in unbekannter Höhe. In der Begründung schrieb der Ausschuss, dass sich Warsofsky in einer schutzlosen Position befunden habe. Kreutzer will sich zum Strafmaß nicht weiter äußern. "Der Disziplinarausschuss der Liga muss das bewerten und wir müssen es akzeptieren." Einen Vorschlag hat der AEV-Trainer allerdings: "Vielleicht setzt man die Geldstrafe höher an, weil das dem Spieler richtig weh tut."

Anrei Hakulinen hat sich die Szene in der Videoaufzeichnung angesehen und kann das niedrige Strafmaß nicht nachvollziehen. "Der Check geht nur gegen den Kopf. In Finnland wäre der Täter für acht bis zehn Spiele gesperrt worden. Da bin ich mir ganz sicher", sagte der finnische Ex-Nationalspieler, der mit seinen knapp zwei Metern und rund einhundert Kilogramm Körpergewicht zu den härteren Checkern im Panther-Team zählt. Solch brutale Fouls mit oft gravierenden Folgen für den betroffenen Profi versucht der 33-Jährige zu vermeiden. "Wenn ein Gegenspieler in der neutralen Zone den Puck führt und mich nicht sieht, dann versuche ich, nicht zu hart zu checken. Auf jeden Fall gegen die Schulter. Ich versuche nicht, ihn komplett auszuschalten." 

AEV-Nationalspieler Soramies rückt zu den Finnen auf

Von Christof Kreutzer erhalten die Spieler klare Anweisungen für ihre Körperattacken. "Ich sage meinen Spielern: Schläger zum Puck und erst dann checken. Das ist am effektivsten, denn ich will ja den Puck haben und nichts anderes", sagte der Trainer, der seine Abwehrpaare für das Heimspiel am Donnerstag (19.30 Uhr) im Curt-Frenzel-Stadion gegen Frankfurt neu sortieren muss. Auch im Angriff probiert der Coach eine neue Reihe. Samuel Soramies, deutscher Nationalspieler mit finnischen Wurzeln, spielt den Mittelstürmer neben den Finnen Hakulinen und Jere Karjalainen. "Ich habe zuletzt Center gespielt und gehe jetzt wieder nach Außen. Das taugt mir mehr", sagte Hakulinen, der wohl wie zu Saisonbeginn das Kapitänsamt von Warsofsky übernimmt. 

Die Löwen sind bereits zum zweiten Mal zu Gast im Schleifgraben. Zum Heimauftakt Mitte September unterlagen die Panther mit 2:3. "Da waren wir im ersten Drittel die bessere Mannschaft und haben uns viele, viele Chancen erspielt. Wenn wir die jetzt besser verwerten und in Führung gehen, dann sollten wir sie besiegen", sagte Hakulinen, der im ersten Duell mit den Löwen nach einer 3:0-Führung der Hessen auf 3:1 verkürzte. Nach dem 3:2 in Unterzahl durch Luke Esposito drängten die Augsburger in der Schlussphase mit sechs Feldspielern vergeblich auf den Ausgleich.

Der letztjährige Aufsteiger sammelte bislang 20 Punkte und rangiert auf Platz acht. Augsburg ist Zwölfter mit 13 Zählern. Unmittelbar nach dem Eistraining am Mittwoch bat Kreutzer seine Mannschaft zur Videoanalyse in die Kabine: "Nach dreizehn Partien weiß man, wie der Gegner spielt. Frankfurt hat viel Offensivkraft. Da müssen wir bereit sein." Auch ohne den verletzten Top-Verteidiger David Warsofsky.

 
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