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Augsburger Panther
Chris Collins und die Finnen: „Nur nicht die Chemie wegnehmen“
Chris Collins bildet zusammen mit den beiden Finnen Jere Karjalainen und Anrei Hakulinen den AEV-Paradesturm. Zusammen hat das Trio über ein Drittel der Tore der Panther erzielt.
Andreas Kornes
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:34 Uhr

Am Tag danach stand für die Panther-Profis nur 45 Minuten lockeres Eistraining auf dem Programm. Rund die halbe Mannschaft verzichtete ganz. Wer alle zwei Tage ein Spiel zu bestreiten hat, muss die Zeit dazwischen vor allem zur Regeneration nutzen. Am Dienstag in Düsseldorf (5:4), am Donnerstag in Nürnberg (2:5) und an diesem Samstag zu Hause gegen Schwenningen lautet der Panther-Dienstplan in dieser letzten Woche des Jahres 2023. Dabei erlebten die Augsburger bisher eine Achterbahn der Gefühle. Dem spektakulären Sieg in Düsseldorf folgte ein weitgehend ernüchternder Auftritt in Nürnberg. 

Unnötige Strafen des AEV bringen Nürnberg ins Spiel

Cheftrainer Christof Kreutzer attestierte seiner Mannschaft am Donnerstagabend zumindest ein gutes erstes Drittel mit zwei eigenen Treffern. „Aber auch da haben wir schon zwei Tore zu leicht hergegeben“, bemängelte er. Nürnberg hat seine Stärken im Konterspiel, was auch gegen Augsburg nicht zu übersehen war. Kreutzer: „Von den fünf Gegentoren waren fünf Kontertore. Das darf uns nicht passieren. Daraus müssen wir schnell lernen.“ Dazu kamen im zweiten Drittel einige unnötige Strafzeiten, die Nürnberg ins Spiel kommen ließen, „und so haben sie am Ende des Tages verdient gewonnen. Das müssen wir leider so hinnehmen“, befand Kreutzer.

Ganz ähnlich fasst Panther-Stürmer Chris Collins das Geschehen zusammen: „Wir haben zwar gut gearbeitet, aber dabei waren die Kleinigkeiten nicht gut genug. Die Pässe sind nicht genau auf den Schläger gekommen, in der Rückwärtsbewegung waren wir nicht eng genug dran. Überall hat ein kleines bisschen gefehlt, keine Ahnung, warum. Am Ende war es einfach nicht gut genug, vor allem im zweiten und dritten Drittel.“ Noch am Dienstag hatte Collins mit zwei Toren entscheidenden Anteil an der erfolgreichen Aufholjagd. Aber: „Wenn du mit drei Toren zurückliegst, ist es einfach schwer, noch einmal zurückzukommen. In Düsseldorf hat es geklappt, aber so etwas passiert nur selten. Wir dürfen einfach nicht so deutlich in Rückstand geraten.“ 

Panther-Stürmer benötigte eine Eingewöhnungsphase

Angesichts des eng getakteten Spielplans bleibt nicht viel Zeit, sich über die Niederlage in Nürnberg zu ärgern. Und Collins hatte zuletzt ohnehin kaum Grund zu klagen, denn nach einer Eingewöhnungsphase ist der 31-jährige Kanadier in der Deutschen Eishockey Liga angekommen. Zehn Tore und zwölf Vorlagen stehen nach 31 Partien für ihn in der Statistik. Mit Jere Karjalainen (10 Tore) und Anrei Hakulinen (16) bildet er die erste Sturmreihe der Panther. Zusammen hat das Trio 36 Mal getroffen und damit mehr als ein Drittel der bislang 96 Panther-Treffer erzielt. „Manchmal gehen die Scheiben rein, manchmal nicht. Momentan kann ich mich nicht beschweren“, beschreibt Collins seine aktuelle Form ganz trocken. 

Es habe ein paar Wochen gedauert, bis er sich an die DEL gewöhnt hatte, sagt der Stürmer. Im Sommer war er nach vier Jahren beim Villacher SV (Österreich) nach Augsburg gewechselt. „Wir mussten hier auch als Mannschaft erst einmal zusammenfinden.“ Inzwischen stimme die Chemie. Das gilt auch für das Zusammenspiel mit Hakulinen und Karjalainen. „Es macht Spaß mit den beiden finnischen Jungs. Sie sind großartige Spieler, die hart arbeiten. Mit solchen Leuten ist es immer einfach“, schwärmt Collins. Von Anfang an war klar, dass sich Hakulinen und Karjalainen aus ihrer gemeinsamen Zeit in Finnland bestens kennen. Für ihn sei die Devise deshalb ganz einfach, sagt Collins: „Ich versuche, mich ihrem Spiel anzupassen und die Chemie zwischen den beiden nicht wegzunehmen.“ Außerdem habe er sich fest vorgenommen, zumindest ein paar Brocken Finnisch zu lernen, „denn ich verstehe kein einziges Wort, wenn die sich miteinander unterhalten“. 

Curt-Frenzel-Stadion ist gegen Schwenningen ausverkauft

Gegen Schwenningen wird das finnisch-kanadische Trio an diesem Samstag (19 Uhr) im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion wieder gemeinsam auflaufen. Das dritte Spiel in sechs Tagen ist für Collins kein Problem. „Ich liebe es zu spielen. Dafür sind wir hier. Natürlich summiert sich die Belastung, wenn du alle zwei Tage spielst. Aber es macht einfach Spaß.“ Er setzt auf den Extraschub, den die AEV-Fans ihrer Mannschaft von den Rängen mitgeben. „Ich hatte ja schon das große Glück, in Österreich bei einem Klub zu spielen, der für seine Fans berühmt ist. Und jetzt bin ich hier in Augsburg, das ebenfalls in der ganzen DEL für seine Fans bekannt ist. Ich liebe es.“

 
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