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Augsburger Panther
Die Panther sind im Abstiegskampf kaum noch zu retten
Fünf Niederlagen in Folge: Die Augsburger sind jetzt auf Ausrutscher der Konkurrenz angewiesen. Und am Freitag geht es zu einem Angstgegner in der DEL.
Milan Sako
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:00 Uhr

AEV-Fans verließen vorzeitig das Stadion, die Spieler wirkten ratlos, der Trainer gab Durchhalteparolen aus: Im Abstiegskampf droht den Panthern die Puste auszugehen. Von Aufbruchstimmung ist in den letzten Punktspielen der Deutschen Eishockey Liga wenig zu spüren. Im Gegenteil: Nach dem 2:6 am Mittwochabend gegen Mannheim macht sich Frust auf allen Seiten breit.

Erstmals in dieser Saison kassierten die Augsburger fünf Niederlagen in Folge. Ausgerechnet in der wichtigsten Saisonphase zeigt die Formkurve nach unten. Die Abwehr leistet sich haarsträubende Fehler, das Überzahlspiel funktioniert eher schlecht als recht und gegen Mannheim zeigte selbst der ansonsten überzeugende Torwart Markus Keller Nerven. Die Niederlagen folgen fast immer dem gleichen Muster. Die Mannschaft gerät in Rückstand, macht auf, um wieder heranzukommen und kassiert weitere Treffer. "Wir haben Gegentore bekommen, die zu einfach waren. Immer wenn wir das Gefühl hatten, wir schaffen das nächste Tor, dann haben wir die Antwort bekommen", sagte Christof Kreutzer nach der 32. Saison-Niederlage. 

Drohener Abstieg: Panther Sezemsky fühlt sich "wie im Hamsterrad"

Die Spieler wirkten ratlos. "Es ist aktuell schwierig, Hoffnung zu schöpfen. Es fühlt sich an wie im Hamsterrad. Wir rennen, aber das Ziel kommt nicht näher", sagte der ehemalige Nationalverteidiger Simon Sezemsky bei MagentaSport. Nur zwei Tore zum zwischenzeitlichen 1:3 durch Niklas Andersen und zum 2:4 durch Otso Rantakari waren zu wenig, um gegen keineswegs überragende Mannheimer zu bestehen. Mit teils haarsträubenden Fehlern in der Abwehr und verlorenen Zweikämpfen machten sich die Augsburger selbst das Leben schwer. "Es geht mit der Moral nach unten, wenn du einen Gegentreffer kriegst in dem Moment, wenn du gerade den Anschlusstreffer geschossen hast", analysierte Kreutzer.

Der AEV verschläft in der Saison 23/24 oft den Start

Das Team verschläft oft den Start. Bereits 20 Mal gerieten die Panther mindestens mit 0:2 in Rückstand. Erst danach beginnt die Aufholjagd, die selten von Erfolg gekrönt war. Anstatt den Vier-Punkte-Rückstand auf den Vorletzten Iserlohn zu verkürzen, macht das Team spielerisch eher Rückschritte. 

Die Panther sind inzwischen auf die Resultate der Konkurrenz angewiesen. "Wir haben die Situation, dass wir es nicht selber in der Hand haben. Aber wir können in den letzten drei Spielen mit Glück das Ding noch drehen", sagte Kreutzer und fügte mit Blick auf die nächste Aufgabe an: "Wir dürfen nicht aufstecken. Es wird nicht einfach in Bremerhaven. Es ist eine Topmannschaft. Aber so lange wir eine Chance haben, werden wir alles geben." 

Dass es in Bremerhaven "nicht einfach" wird, ist eine Untertreibung. Es wird verdammt schwer, gegen den Angstgegner zu punkten. Seit 2017 hat Augsburg in Bremerhaven lediglich einen Drei-Punkte-Erfolg eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch liegt mit 99 Zählern gleichauf mit Spitzenreiter Eisbären Berlin auf Rang zwei. Augsburg ist Letzter mit 50 Punkten.

Bremerhaven ist ein Angstgegner der Augsburger Panther

In dieser Saison holte der AEV bei drei Niederlagen noch keinen Punkt gegen die Norddeutschen. Beide Heimspiele im Curt-Frenzel-Stadion (1:4 und 1:3) wie auch das erste Auswärtsspiel (2:3) gegen die Pinguine gingen verloren. Zudem fehlte den Panthern zuletzt der erkrankte Finne Jere Karjalainen, mit zwölf Toren und 19 Vorlagen der viertbeste Scorer im Team. Nationalverteidiger Mick Köhler musste im Sturm aushelfen. Ob und wann Thomas J. Trevelyan nach seiner Beinverletzung aus dem Wolfsburg-Spiel zurückkehrt, ist offen. Auch Verteidiger Mirko Sacher fehlte gegen Mannheim.

Wenn gegen Bremerhaven nicht gepunktet wird, droht dem AEV frühzeitig der Verbleib auf dem Abstiegsplatz 14. Wie vor einem Jahr müssten die Augsburger dann in den nächsten Wochen darauf hoffen, dass die Kassel Huskies, die als einer der wenigen Zweitligisten die DEL-Lizenz beantragt haben, nicht DEL2-Meister werden. 

Kassel drängt mit aller Macht in die DEL

Die Nordhessen scheiterten in der vergangenen Spielzeit in den Play-offs überraschend an Bad Nauheim. Augsburg blieb nur deshalb der Gang in die Zweitklassigkeit erspart. In dieser Saison drängt Kassel mit noch mehr Ehrgeiz nach oben. Anfang dieser Woche entließ der Zweitligist seinen Trainer Bu Subr. Zuvor hatte das Team vier der letzten sechs Spiele in der DEL2 verloren. 

In der Tabelle stehen die Nordhessen noch immer auf Platz eins. Der einst deutliche Vorsprung ist allerdings geschmolzen. Am Donnerstag gab Geschäftsführer und Huskies-Eigentümer Joe Gibbs die Verpflichtung von Bill Stewart als neuen Coach bekannt. Der 66-jährige Kanadier arbeitete viele Jahre in der DEL (Krefeld, Hamburg, Köln, Straubing) und wollte nach seinem Abschied im vergangenen Sommer von den Adlern Mannheim eigentlich seine Trainer-Karriere beenden. Nun kehrt Stewart für das Projekt DEL-Aufstieg noch einmal an die Bande zurück. 

Das Restprogramm im Abstiegskampf:

  • 11. Düsseldorf (56 Punkte): Nürnberg (Auswärtsspiel), Augsburg (A), Frankfurt (Heimspiel)
  • 12. Frankfurt (55): Ingolstadt (A), Iserlohn (H), Düsseldorf (A)
  • 13. Iserlohn (54): München (H), Frankfurt (A), Schwenningen (H)
  • 14. Augsburg (50): Bremerhaven (A), Düsseldorf (H), München (A)
 
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