Elf Spieler hatten die Panther bis zu diesem Dienstag unter Vertrag, jetzt sind es derer zwölf. Denn wie der Klub bekannt gab, wechselt vom Zweitligisten ESV Kaufbeuren der 20-jährige Verteidiger Leon van der Linde nach Augsburg. Der gebürtige Lindauer und U20-Nationalspieler hatte 2018 den Sprung in die erste Mannschaft des DEL2-Klubs geschafft und seitdem 74 Partien für den ESVK bestritten. Einmal kam er in der vergangenen Saison als Leihspieler für den EHC München in der DEL zum Einsatz, wurde aber auch für zehn Partien an den Drittligisten EV Lindau ausgeliehen. Panther-Trainer Christof Kreutzer sieht in Van der Linde einen Spieler, dessen Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist. Zusammen mit Niklas Länger, 21, habe man nun zwei U23-Verteidiger unter Vertrag, "was uns bei der Mannschaftszusammenstellung wichtig war".
Ein Blick auf den bisher bekannten Kader der Panther offenbart allerdings auch, dass mit Van der Linde nun schon sechs Verteidiger unter Vertrag stehen. Dazu kommt wohl Mick Köhler, der nach Informationen unserer Redaktion vom EC Bad Nauheim aus der DEL2 nach Augsburg wechseln soll. Bad Nauheim spielt momentan noch im DEL2-Finale gegen Ravensburg.
David Warsofsky ist weiterhin ein Thema bei den Augsburger Panthern
Diese sieben Abwehrspezialisten eint die Tatsache, dass sie alle einen deutschen Pass haben. Im Falle des Abstiegs in die DEL2 wäre dies wichtig gewesen, da in der zweiten Liga nur sechs Ausländer erlaubt sind. Durch den ebenso überraschenden wie glücklichen Klassenerhalt dürfen die Panther als DEL-Klub aber wieder elf Ausländerlizenzen vergeben. Und auch in der Abwehr werden deshalb mit großer Wahrscheinlichkeit noch mindestens zwei Profis mit (vermutlich) kanadischem Pass dazukommen. Ein Kandidat könnte David Warsofsky sein, der schon vergangene Saison in Augsburg spielte. Wegen einer Gehirnerschütterung war er lange ausgefallen, hatte dann aber gezeigt, dass er eine echte Verstärkung sein kann. Er würde einer Defensive gut tun, die momentan noch nicht den Ansprüchen einer DEL-Mannschaft genügt, die nicht gleich wieder in akute Abstiegsgefahr geraten will.
DEL-Niveau hat auch Henry Haase. Mit ihm hängt ein weiterer deutscher Defensivspezialist noch in der Warteschleife. Der Berliner könnte zu den sieben Profis des letztjährigen Kaders gehören, die im Falle des Klassenerhalts auch für die kommende Saison noch einen Vertrag mit den Panthern haben. Inzwischen scheint aber nicht mehr ausgeschlossen, dass sich die Wege trennen. Von beiden Seiten ist diesbezüglich nur Schweigen zu vernehmen. Sowohl Klub ("Kein Kommentar zu Vertragsinhalten"), als auch Spieler ("Kein Kommentar") halten sich bedeckt. Bleibt Haase jedoch und sollten (wie zu erwarten) noch zwei Ausländer für die Defensive kommen, stünden mit den sieben anderen deutschen Verteidigern derer gleich zehn im Kader. Benötigt werden nur sechs für ein Spiel, weshalb ein harter Konkurrenzkampf ansteht. Und Kreutzer dürfte schnell als Moderator für unzufriedene Profis gefordert sein.
Zu all den Unklarheiten gehört momentan auch, welche sieben Spieler es denn nun sind, die einen längerfristigen Vertrag hatten oder haben. Der Klub hatte diese Zahl kommuniziert, will aber keine Namen nennen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass ein Großteil unter denen ist, die bislang schon als Verlängerungen bekannt gegeben wurden. Zu den Kandidaten gehören also Mirko Sacher, Niklas Länger, Justin Volek, Samuel Soramies, Christian Hanke und Markus Keller. Gerüchteweise verfügt auch Torwart Dennis Endrasüber gültige Arbeitspapiere für die kommende DEL-Saison. Aber auch über die Personalie hüllen sich die Panther in: Schweigen.
An anderer Stelle herrscht hingegen Klarheit: Stürmer Michael Clarke, dessen Abgang der AEV bereits vor einem Monat verkündet hatte, wird sich in der kommenden Saison dem DEL-Konkurrenten Straubing Tigers anschließen. Das gaben die Niederbayern am Dienstag bekannt.