Was hat den Ausschlag für die Panther gegeben?
Max Renner:Augsburg ist ein Traditionsverein. Der Name hat Gewicht im deutschen Eishockey, auch wenn es jetzt vielleicht in die zweite Liga geht. Außerdem haben die sich sehr um mich bemüht und ich wollte mal wieder für einen Traditionsverein spielen. Dann war die Entscheidung relativ schnell und einfach für mich.
Und Sie kehren auch nach Bayern zurück ...
Renner: Ja, das ist natürlich ein kleines Zusatzschmankerl. Ich bin in Rosenheim geboren, wohne aber in Straubing.
Wie lief denn die Kontaktaufnahme vonseiten der Augsburger?
Renner: Zuerst habe ich über meinen Agenten erfahren, dass Augsburg Interesse hat. Aber ich bin ja jetzt schon lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass allein Interesse noch nicht allzu viel zu bedeuten hat. Aber mein Agent hat dann jede Woche gesagt, dass Augsburg immer noch will. Dann mussten die aber erst einmal abwarten, mit welchem Trainer es weitergeht. Als das dann klar war, hat es einen Tag gedauert, bis mein Telefon geklingelt hat. Christof Kreutzer am Apparat.
Und dann war alles schon klar?
Renner: Ich habe ihm gesagt, dass ich auch Interesse habe, aber ich bräuchte halt was Schriftliches. Drei Tage später hat mir mein Agent geschrieben, dass ein schriftliches Angebot vorliegt. Und dann war das in einer Woche erledigt.
Welche Rolle hat es bei Ihrer Entscheidung gespielt, dass ja noch nicht mal klar ist, in welcher Liga die Panther nächste Saison spielen werden?
Renner: Für mich war das egal. Ich wollte zu den Augsburger Panthern. Sollte es die zweite Liga werden, will ich natürlich dabei helfen, dass es sofort wieder hochgeht. Da kenne ich mich aus. Und erste Liga wäre natürlich auch okay. Dann spielen wir eben da, wo die Augsburger hingehören.
Sie sind mit Bietigheim ja schon einmal aufgestiegen und wissen also, wie das geht.
Renner: Das liegt natürlich nicht nur an einem Spieler. Aber ich kann behaupten, dass ich weiß, wie es geht – weil ich es eben schon einmal mitgemacht habe. Da kommt es auf viele Faktoren an und ist auch nicht so leicht, wie es sich mancher vorstellen mag. Die zweite Liga wird immer stärker. Aber jetzt müssen wir erst mal schauen, in welcher Liga wir spielen.
Kassel und Krefeld dürften nicht DEL2-Meister werden, damit Augsburg in der DEL bleibt. Vor allem Kassel scheint aber kaum zu schlagen zu sein. Wie schätzen Sie das ein?
Renner: Kassel ist zu 85 Prozent durch, allein schon, wenn man sich deren Kader anschaut. Und Krefeld gibt es ja auch noch. Die haben Spieler, die eine Play-off-Serie im Alleingang entscheiden können. Da spielt immer noch ein Marcel Müller, der den Unterschied machen kann.
In Bietigheim waren Sie bei den Fans sehr beliebt. Wie schwer ist Ihnen der Abschied gefallen?
Renner: Ich hatte ein weinendes und ein lachendes Auge. Ich war drei Jahre in Bietigheim. Habe viel mitgemacht mit dem Aufstieg und den beiden Jahren in der DEL. Ich bin von Natur aus einer, der sich mit Fans gut versteht. Ich bin da einfach offen und umgänglich. Zudem habe ich viele neue Freundschaften geschlossen, auch mit Mitspielern. Da ist es schon komisch, wenn man weg ist und nicht mehr hat, was die vergangenen drei Jahre normal war. Aber natürlich freuen sich meine Frau und ich jetzt sehr auf Augsburg. Endlich wieder in Bayern, absolut toller Standort, wunderschöne Stadt.
Als was für einen Spielertyp würden Sie sich selbst beschreiben?
Renner: Das ist bei mir ligenabhängig. In der DEL werde ich eher als Defensivverteidiger eingestuft, der gut Unterzahl spielen kann, der einen guten ersten Pass hat, der zweikampfstark ist. Keine Ahnung, wie viele hundert Schüsse ich pro Saison blocke. In der zweiten Liga habe ich dagegen auch Überzahl gespielt. Ich glaube, dass ich im Schüsse blocken ziemlich gut bin, defensiv auch einigermaßen. Sonst hätte mich Augsburg wohl auch nicht haben wollen.