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Paris
„Aufsehenerregend”: Selfie von Nord- und Südkorea
Dass es bei Olympia zu besonderen Begegnungen kommt, zeigt sich im Mixed-Wettbewerb im Tischtennis. Bei der Siegerehrung gibt es ein seltenes Selfie.
Paris 2024 - Tischtennis       -  Ein Selfie für die Ewigkeit: Nord- und Südkoreaner bei Olympia mit dem chinesischen Team,
Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa | Ein Selfie für die Ewigkeit: Nord- und Südkoreaner bei Olympia mit dem chinesischen Team,
dpa
 |  aktualisiert: 03.08.2024 02:40 Uhr

Ein gemeinsames Selfie von Sportlerinnen und Sportlern aus Nord- und Südkorea bei den Olympischen Spielen von Paris geht viral. Nach der Siegerehrung im Mixed-Wettbewerb nahm der südkoreanische Tischtennisspieler Lim Jonghoon ein Smartphone und schoss ein besonderes Foto mit den Kontrahenten aus Nordkorea und China. Südkorea hatte Bronze gewonnen, China hatte sich im Endspiel gegen Nordkorea durchgesetzt.

Während sich der Nordkoreaner Ri Jong Sik zunächst eher zurückhaltend gibt, strahlt seine Mixed-Partnerin Kim Kum Yong und zeigt stolz ihre Medaille. In einem weiteren Foto steht Lim Jonghoon direkt vor dem Team aus Nordkorea. Für Nordkorea war es die erste olympische Medaille seit 2016. Das Land war 2021 in Tokio aufgrund der Coronapandemie nicht angetreten.

In Südkorea löste das gemeinsame Selfie ein breites Medienecho aus. Die linksgerichtete Tageszeitung Hankyoreh schrieb etwa von einer „aufsehenerregenden Szene”. In den sozialen Medien rief die Aktion gemischte Reaktionen hervor. „Ich hoffe, dass durch dieses Foto und diesen Internetartikel kein nordkoreanischer Spieler zu Schaden kommt”, kommentierte etwa ein Nutzer auf der Online-Plattform „Naver” in Anspielung auf die rigide ideologische Kontrolle im abgeschotteten Nordkorea. Ein anderer meinte: „Es ist schön zu sehen, dass nord- und südkoreanische Spieler gemeinsam lächeln”.

Bach bat um Entschuldigung

Noch bei der Eröffnungsfeier der Spiele hatte es eine heikle Verwechslung gegeben, die auf politischer Ebene für Unruhe gesorgt hatte. Die südkoreanische Delegation war am vergangenen Freitag während der Fahrt über die Seine unter dem Ländernamen „Demokratische Volksrepublik Korea”, der offiziellen Bezeichnung Nordkoreas, vorgestellt worden. IOC-Präsident Thomas Bach bat den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol daraufhin in einem Telefonat um Entschuldigung.

Wie Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtet, sagte Bach, er werde alles dafür unternehmen, dass sich ein ähnlicher Vorfall nicht wiederholen werde. Süd- und Nordkorea sind seit dem Koreakrieg (1950-53) geteilt. Beide Staaten werden durch eine entmilitarisierte Zone getrennt. Bis heute haben die zwei Koreas keinen gemeinsamen Friedensvertrag unterzeichnet.

 

 
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