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München
Nicht alle Regionalliga-Meister steigen auf – ein Kompromiss ist nicht in Sicht
Fünf Meister, aber nur vier freie Plätze in der dritten Liga – das sorgt immer wieder für Diskussionen. Diesmal müssen die Ex-Bundesligisten SpVgg Unterhaching und Energie Cottbus sportlich klären, wer nicht aufsteigen darf.
Fußball       -  Es gibt fünf Regionalligen, aber nur vier Aufstiegsplätze
Foto: Jan Woitas, dpa | Es gibt fünf Regionalligen, aber nur vier Aufstiegsplätze
Walter Brugger
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:41 Uhr

Den Meistertitel der RegionalligaBayern hatten sich die Fußballer der SpVgg Unterhaching schon vorzeitig gesichert, noch aber ist unklar, in welcher Spielklasse der frühere Bundesligist künftig antritt. Denn nach wie vor dürfen nicht alle Regionalliga-Meister automatisch in die dritte Liga aufsteigen. Ein Umstand, den viele Seiten immer wieder beklagen. Auch Claus-Dieter Wollitz, Trainer beim FC Energie Cottbus, wetterte jüngst wieder gegen diese vermeintliche Ungerechtigkeit. Denn Cottbus muss als Nordost-Meister diesmal in die Aufstiegsspiele gegen Unterhaching und hat am Mittwoch (20.30 Uhr) erst Heimrecht, ehe am Sonntag (13 Uhr) im Münchner Süden die Aufstiegsfrage endgültig entschieden wird.

Ist es ungerecht, einem Meister den direkten Aufstieg zu verweigern?

Die von Wollitz angeprangerte Ungerechtigkeit, einem Meister den Direktaufstieg zu verweigern, liegt am Unterbau der dritten Liga. Es gibt fünf Regionalligen, aber nur vier Aufstiegsplätze. Und selbst das ist ein Kompromiss. Bis 2018 gab es sogar nur drei Aufsteiger, dann trat eine Übergangsregelung in Kraft. Diese sah vor, dass aus den fünf RegionalligenBayern, Südwest, West, Nord und Nordost vier Staffeln werden – und dann alle Meister direkt aufsteigen dürfen. 

Seitdem gibt es reichlich Diskussionen, eine Lösung bahnt sich indes nicht an. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV), der mit 4468 Vereinen rund 20 Prozent aller deutschen Fußballklubs beheimatet, wäre dabei zu einem Kompromiss bereit gewesen, wie BFV-Präsident Christoph Kern im Gespräch mit unserer Redaktion verrät. „Eine Regionalliga mit Mannschaften aus Bayern, Thüringen und Sachsen wäre für uns denkbar, die restlichen Nordost-Klubs würden mit Teams aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein zusammengelegt“, so Kern, allerdings lehnt der Nordostdeutsche Fußball-Verband diesen Vorschlag ab. Der Nachfolger des ehemaligen DDR-Verbandes mit seinen 4240 Vereinen pocht auf eine eigenständige Regionalliga. Der Status quo scheint so zementiert, weshalb Kern sagt: „Die jetzige Lösung, dass eben nicht alle Meister aufsteigen, ist noch die beste unter vielen schlechten.“ Und so müssen die Unterhachinger und Cottbus eben den vierten Drittliga-Aufsteiger nach dem SSV Ulm 1846, SC Preußen Münster und VfB Lübeck in einer eigenen Runde ausspielen und mit dem Nachteil leben, dass eine vernünftige Planung für die Saison 2023/24 unmöglich ist.

 
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