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FUSSBALL: 2. BUNDESLIGA
3:1-Triumph in Kiel: Der Club macht es mit Köpfchen
Holstein Kiel - 1. FC Nürnberg       -  Nürnbergs Hanno Behrens freut sich über seinen zweiten Treffer zum 3:1 des 1. FC Nürnberg bei Verfolger Holstein Kiel.
Foto: Axel heimken, dpa | Nürnbergs Hanno Behrens freut sich über seinen zweiten Treffer zum 3:1 des 1. FC Nürnberg bei Verfolger Holstein Kiel.
Hans Strauß
Hans Strauß
 |  aktualisiert: 29.04.2018 02:16 Uhr

Das hätten dem 1. FC Nürnberg nach den letzten Wochen die wenigsten zugetraut. Dank einer reifen Leistung und mit drei Kopfballtoren gewann der Club das Spitzenspiel der zweiten Liga bei Holstein Kiel mit 3:1 (2:1). Die Mannschaft von Trainer Michael Köllner behauptete damit gegen den direkten Konkurrenten den zweiten Aufstiegsplatz und legte vor den letzten drei Saisonspielen satte fünf Punkte zwischen sich und Kiel. Das Tor zur Bundesliga steht nun also ganz weit offen.

Eine Fingerverletzung, die Fabian Bredlow im Training erlitten hatte, sorgte nach einem halben Jahr für die Rückkehr von Thorsten Kirschbaum ins Club-Tor; er hatte seinen Platz nach der 1:2-Heimniederlage gegen Ingolstadt verloren. Und Kirschbaum machte seine Sache ebenso gut wie Lukas Mühl und Laszlo Sepsi, für den in dieser Saison vor Kiel erst 16 Zweitliga-Minuten zu Buche standen. Beide ersetzen in der Viererabwehrkette die Stammkräfte Ewerton (Wadenprobleme) und Tim Leibold (Gelb-Sperre).

Margreitter der Mann der ersten Halbzeit

Georg Margreitter war auf zwiespältige Art so etwas wie der Mann der ersten Halbzeit. Mit seinem platzierten Kopfball sorgte der Innenverteidiger nach einer guten Freistoßflanke von Enrico Valentini für die frühe Nürnberger Führung, die den mutigen Start in das Spitzenspiel belohnte (9. Minute). Der Club und seine Standard-Stärke . . . Keine zwei Minuten später sah der ansonsten bärenstarke Margreitter weniger glücklich aus, als er gegen den im Strafraum verzögernden Kieler Dominick Drexler stocherte und einen Foulelfmeter verursachte. Kingsley Schindler verwandelte sicher zum schnellen Ausgleich (12.).

Es entwickelte sich im mit 11 874 Zuschauern ausverkauften Holsteinstadion ein echtes Topspiel, in dem beide Mannschaften nachwiesen, dass sie – da tritt man Tabellenführer Fortuna Düsseldorf nicht zu nahe – spielerisch das Beste darstellen, was die zweite Liga zu bieten hat. Zielstrebiger und zweikampfstärker war der Club und ließ sich auch nicht davon schocken, dass Patrick Erras mit dick bandagiertem Knie vom Platz musste und durch Ondrej Petrak ersetzt wurde (23.).

Lufthoheit im Störche-Strafraum

Dass der Club die Lufthoheit im Störche-Strafraum beanspruchte, zeigte sich wieder bei der erneuten Nürnberger Führung. Diesmal flankte Valentini aus dem Spiel heraus, Kapitän Hanno Behrens schraubte sich hoch und überlupfte den zu spät kommenden Schlussmann Kenneth Kronholm (26.). Vor der Pause mussten die 2300 in den Norden gereisten Club-Fans nur noch einmal durchschnaufen: Kiels Torjäger Mavin Ducksch brachte den Ball aber nicht unter Kontrolle, Kirschbaum packte zu (38.).

Kiel wirkte überrascht von der Nürnberger Stärke, stieg einige Male hart ein, aber Bundesliga-Schiedsrichter Harm Osmers ließ die Gelbe Karte in den ersten 45 Minuten trotzdem großzügig stecken.

Kiels Trainer Markus Anfang wollte die Offensive stärken. Wer traf gegen nervöse Gastgeber, war aber erneut der Club. Nach einem abgeblockten Schussversuch von Tobias Werner stand der Ball im Holstein-Strafraum förmlich in der Luft. Der Einzige, der reagierte, war Behrens. Sein vorentscheidendes 3:1 (51.) war das dritte Kopfball-Tor des Abends für den Club.

Ganz nebenbei übernahm der Mittelfeldmotor mit seinem 13. Saisontreffer auch die Führung in der internen Torschützen-Rangliste vor Mikael Ishak, der diesmal fleißig arbeitete, aber kaum zum Abschluss kam.

Danach verlegte sich der Club, teilweise auch rustikal, aufs Verteidigen. Da musste auch der eingewechselte Stürmer Adam Zrelak mithelfen. Kiel rannte beständig an, kam aber erst in den Schlussminuten zu einigen klaren Chancen. Doch nach vier Minuten Nachspielzeit feierten nur die Club-Fans.

 
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