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Heidenheim
Heidenheims Trainer Frank Schmidt verletzt sich beim Jubeln
Dem Aufsteiger 1. FC Heidenheim gelang der bislang größte Coup der Bundesligageschichte – und Trainer Frank Schmidt bezahlt das schmerzhaft.
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Foto: Tom Weller, dpa | Thomas Tuchel soll in London in der Champions League weiter auf der Bayern-Bank sitzen.
Florian Eisele
 |  aktualisiert: 14.04.2024 02:43 Uhr

Heidenheims Trainer Frank Schmidt ist keiner, der sich oder andere schont. Der 50-Jährige läuft immer auf Anschlag und hat von seiner Frau, die dem Vernehmen nach nicht nur erfreut ist über den permanenten Tatendrang ihres Gatten, den Spitznamen "Teilchenbeschleuniger" bekommen.

Sehr wahrscheinlich müssen die Teilchen im Hause Schmidt in den kommenden Tagen mit etwas weniger Beschleunigung auskommen. Denn der Siegtreffer zum 3:2 seines 1. FC Heidenheim gegen den FC Bayern mag der vielleicht größte Coup des kleinen Heidenheims in der Bundesliga sein – Schmidt selbst hat das Tor in der 79. Minute selbst schwer bezahlt. Denn den Treffer von Tim Kleindienst feierte Schmidt derart enthusiastisch, dass er sich einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zuzog. Auf das Malheur angesprochen, sagte er nach Abpfiff: "Ich bin ja leider schon links gehandicapt. Dann bin ich weggerutscht und es ist hinten rechts reingefahren. Aber das ist ein schönes Gefühl, endlich mal wieder einen Muskelfaserriss, glaube ich, zu haben."

Heidenheim-Coach Schmidt fand gegen den FC Bayern deutliche Worte

Ein Muskelfaserriss als Glücksgefühl – auch das ist Schmidt. Seine Mannschaft bekam in der Halbzeitpause zu hören, wie er mit Teilchen umgeht, die zu wenig Beschleunigung aufweisen. 2:0 stand es da für den FC Bayern, Heidenheim bekam nichts auf die Kette. Als viele sich nur noch Gedanken um die Höhe des Ergebnisses gemacht hätten, habe er das als Chance gesehen, so Schmidt: "Aber ich habe das nicht nett verpackt." Das Gesagte weise die Kategorie "FSK18" auf, weswegen er das nach Spielende nicht wiederholen wollte. Dass der FCH so defensiv auftrat, sei keine taktische Anweisung gewesen: "Es kann nicht unser Anspruch sein, so mutlos zu spielen." Erneut verschlief Heidenheim, wie in den letzten drei Ligaspielen, den ersten Durchgang – und wieder einmal musste der Trainer dem Team sagen, was er davon hält. Gewirkt hat das allerdings auch wieder einmal – denn nach der Pause war Heidenheim von Beginn an am Drücker und drehte das Heimspiel gegen die Bayern noch. 

Das muss wiederum gebührend gefeiert werden, befand Schmidt und gab nach Schlusspfiff die Devise aus: "Wer heute nicht auf die Piste geht, den schmeißen wir raus." Vielleicht, aber nur ganz vielleicht, bekommt deswegen ausgerechnet der Mann des Spiels Probleme: Tim Kleindienst, mit einer Vorlage und zwei Toren maßgeblich an der Heidenheimer Aufholjagd beteiligt, gab am Sonntag im Doppelpass von Sport1 zu, es eher ruhig angegangen zu sein: "Ich habe nicht so viel Gas gegeben. Noch ein bisschen gegrillt und das war’s." Mal sehen, was Übungsleiter "Teilchenbeschleuniger" dazu zu sagen hat.

 
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