
Der Biologe befürchtet, dass immer mehr Arten aussterben könnten, weil sie einfach niemand mehr kennt: "Artenkenntnis gehört auf die Rote Liste des bedrohten Allgemeinwissens. Wie sollen sich unsere Kinder für den Erhalt einer Art einsetzen, die sie gar nicht kennen?"
Nur noch ein Drittel der Schüler kennt einen Spatzen
Im Rahmen der sogenannten BISA-Studie (Arbeitsgruppe "BISA - Biodiversität im Schulalltag")sollten die Schüler 15 häufige einheimische Singvogelarten benennen. Diese Daten wurden dann mit der BISA-Studie aus dem Jahr 2007 der Hochschule Weihenstephan verglichen.
Die Amsel als den bekanntesten Vogel erkannten immerhin noch drei Viertel der Schüler. "Einen Spatzen konnten lediglich etwas mehr als ein Drittel identifizieren", so Gerl. Bei Elster und Grünfink wusste 2007 noch ein Viertel der Befragten mehr Bescheid. Gar nur 14 Prozent der bayerischen Schüler erkennen den Buchfink, immerhin der häufigste einheimische Singvogel. Innerhalb der Studie rangiert er damit nur auf Rang 14, nur der Erlenzeisig ist bei Schülern noch unbekannter.
Stadtschüler wissen mehr als Schüler auf dem Land
Weitere interessante Erkenntnis: Mädchen jeden Alters schneiden im Schnitt immer besser ab als ihre männlichen Altersgenossen, Kinder in Städten und Ballungszentren sind beim "BISA-Test"mittlerweile fitter als ihre Schulkameraden vom Land. Ein erstaunlicher Trend, für den Gerl aber eine mögliche Erklärung hat: "Dies könnte eine Folge des dramatischen Rückgangs der Vogelzahlen im ländlichen Raum sein, wo Kinder kaum noch Vogelarten beobachten können."