
Das Programm der Tänzerinnen und Tänzer ist ambitioniert, der Beat kraftvoll, die Lichteffekte grell. "Es ist eine Sportveranstaltung heute", eröffnete Sitzungspräsident Kilian Herget die erste von drei Prunksitzungen.
Garden, Ballette und Tanzmariechen sind durchtrainiert. Verletzungen sind kein Hindernis fürs Mitmachen. "Latoya, lauf schon mal los", wurde zum Running Gag des Abends. Als Tänzerin war Latoya Neidel zwar mit Gehhilfen außen vor, als Trainerin der Juniorengarde mit zwei Auftritten aber zwischen Umkleiden und Bühne gefragt. Für den Fastnacht Verband Franken würdigte Manfred Schmitt ihr über Jahre starke Engagement für die Krackenblitze und die fränkische Fasenacht mit dem Verbandsorden.

Desgleichen galt für Angela Bohnet als langjährige Trainerin der Prinzengarde und zweite Kassiererin sowie die Tänzerin Selina Eck, die zudem das Mini-Männerballett trainiert. Die Ehrennadel in Silber hatte sich Kerstin Borsitzki als Tänzerin, Trainerin, Prinzessin der Session 2022/23 verdient. Für Susanne Kraft gab es die höchste zu vergebende Auszeichnung, den Till von Franken. Den habe sich die Susi "redlich verdient", bei dem, was sie seit 30 Jahren für den Verein und die Mädels, zunächst seit 1993 als Tänzerin, ab 2008 als Trainerin oder auch als Vorstandsmitglied geleistet hat. Der Saal ließ den Krack fliegen und feierte sie mit Defiliermarsch, Tusch und großem Applaus.
Wieviel Aufwand und Herzblut die Krackenblitze in die Show stecken, spiegelt insbesondere die aufwändige, inspirierende Kostümierung und der Requisite mit denen die Schautänze das Publikum in wahre Traumwelten, in Wälder und Piratenszenierien versetzte – oder wahlweise zurück in die 1980er Jahre zu Super-Mario.
Weniger traumhaft, der Morgen nach so einer Prunksitzung. Der Sketch der Kracken spielte diesmal beim Arzt im Wartezimmer. Die Gedanken kreisen von "Noch Blut im Alkohol?" zum bereuten Sprungspagat und kommen vom Band. Die bewährten Akteure können sich ganz ihrer grandiosen Körpersprache und Mimik widmen – inklusive Pupser. Ergo: es setzt reichlich Schellen für den "Zorro von gestern" und raketenmäßigen Jubel statt Applaus. Mehr von dergleichen Vergnügen wäre toll.

Als mutiger Nachwuchs für Wortbeiträge arbeitete sich Luis Drescher weiter an seinem Vadder ab, der als Möchtegern-Handwerker mit zwei Linken Händen für originelles Missgeschick berühmt ist. Das Multitalent war außerdem im Mini-Männerballett zu sehen und wird erstmals Präsident der Kindersitzung sein. Potential genug hat er, einmal wie Mika Wildauer (Ochsenfurter Carneval Club) über sich und die Welt zu schwadronieren.

Goßmannsdorf bietet wieder das ganze große Programm an Fasching "intensiv" auf und versteht es, sich die richtigen Gäste zum Feiern einzuladen. Diesmal waren es die Estenfelder Dallerlagger und die Zeller Böck sowie die Hettschter Gassefetzer.
Weitere Info: www.krackenblitze.de
Aktive der Krackenblitze
