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Würzburg
Zweimal Musik, einmal Streetart
Die Verleihung der Preise für junge Kultur fand 2021 im Park hinter der Umweltstation  unter Coronabedingungen statt. Alle waren getestet. Es wurden drei Preise vergeben.
Foto: Thomas Obermeier | Die Verleihung der Preise für junge Kultur fand 2021 im Park hinter der Umweltstation unter Coronabedingungen statt. Alle waren getestet. Es wurden drei Preise vergeben.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 21.05.2021 02:16 Uhr

2020 mit Abstand und Masken in der Posthalle, dieses Mal mit negativem Schnelltest und unter freiem Himmel: Im Park hinter der Umweltstation sind am Montag im kleinen Kreis die "Preise für junge Kultur" vergeben worden. Die sozialkritische Rapperin "MC Ellebogen" und die Band "Cellotta" wurden in der Sparte Musik ausgezeichnet, außerdem erhielt die ATE Crew den Preis für ihre farbenfrohe Kunst im öffentlichen Raum. Oberbürgermeister Christian Schuchardt bezeichnete die Preise als "wichtiges Zeichen der Wertschätzung nach einer langen Durststrecke für die Kultur".

Seit der gemeinsam von der Stadt Würzburg, dem Umsonst-und-Draußen-Verein und der Distelhäuser Brauerei vergebene Preis 2005 ins Leben gerufen wurde, kamen bildende Künstler nur selten zum Zug – eine Ausnahme war 2011 die Künstlerin Manou Wahler und 2016 das von ihr ins Leben gerufene Würzburger "Streetmeet-Festival". Bei den Treffen internationaler Streetart-Künstler waren auch Christian Schlosser und Simon Schacht am Werk: Die beiden Freunde verwandeln als Kreativ-Kollektiv "ATE Crew" öffentliche Flächen und Wände in farbenfrohe Kunstwerke, so zum Beispiel am Dag-Hammerskjöld- und am Siebold-Gymnasium.

Kampf um die Daseinsberechtigung

"Sie kämpfen für ihre Daseinsberechtigung als Künstler und die Anerkennung der Kunstform Streetart", betonte Franziska Fröhlich aus dem städtischen Kulturreferat in ihrer Laudatio: "Der Preis an ATE gilt ein bisschen auch der ganzen Würzburger Streetart-Szene, der absolut mehr Aufmerksamkeit gebührt. Gerade in Corona-Zeiten kann man so wenigstens draußen etwas Kunst genießen."

Außerdem können in Corona-Zeiten Veranstaltungen nur mit Hygienekonzept stattfinden, deshalb wurde die Preisverleihung so kurz wie möglich gehalten und es waren keine Gäste zugelassen. Weil die mit insgesamt 2500 Euro dotierten Preise für junge Kultur in erster Linie für Musikerinnen und Musiker gedacht sind, hatten die wenigen Anwesenden dabei das selten gewordene Vergnügen von drei live gespielten Songs.

Einer davon kam von "MC Ellebogen", einer 23-jährigen Würzburger Rapperin und Songschreiberin, die sich nicht nur in ihren Texten gegen jede Form der Diskriminierung und für einen gesellschaftlichen Wandel einsetzt. Bei ihr geht es "um Erfahrungen, Erlebnisse, Sichtweisen einer jungen Frau in einer Gesellschaft, in der die Macht zumeist männlich ist", sagte Laudator Ralf Duggen: "Ihr brennendes Engagement für gesellschaftliche Transformation und politische Bildung ist ebenso preiswürdig wie ihre Musik. Wir brauchen leidenschaftliche Kreative, die Bestehendes in Frage stellen."

Ungewöhnliche Instrumentierung

Der zweite Preisträger in der Sparte Musik hat mit MC Ellebogen neben den selbst verfassten Songs auch das Jahr des ersten größeren öffentlichen Auftritts gemeinsam: Bei der Rapperin war es das Zirkuszelt beim Umsonst & Draußen" im Juni 2017, für "Cellotta" das Straßenmusikfestival drei Monate später. Damals bestand die Band noch aus drei Studentinnen der Musikpädagogik, inzwischen ist daraus ein Quintett junger Menschen an der Geige, zwei E-Gitarren, Cello und Kontrabass geworden.

Die ungewöhnliche Instrumentierung entstand eher durch Zufall, passt aber sehr gut zu den von Lisa Gromowski verfassten Songs: "Der mehrstimmige Gesang erzählt feinfühlig, mal melancholisch, mal freudig von den verschiedenen Facetten des Lebens", so Laudator Frank Störzbach. Wegen der Corona-Pandemie musste eine im vergangenen Jahr geplante Tournee abgesagt werden, die so bald wie möglich nachgeholt werden soll.

 
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