
Das Projekt "Translating Soil Biodiversity" hat sich der Aufgabe verschrieben, die Bedeutung der Bodenbiodiversität einem breiten, internationalen Publikum zugänglich zu machen – insbesondere Kindern und Jugendlichen im Alter von acht bis 15 Jahren. Dafür gab es nun zwei Preise. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Universität Würzburg entnommen.
Koordiniert von Romy Zeiss, Elisabeth Bönisch, Dr. Rémy Beugnon und Professor Malte Jochum, arbeiten bei diesem Projekt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung, dem Centre d'Ecologie Fonctionnelle et Evolutive in Frankreich sowie den Universitäten in Leipzig und Würzburg zusammen. Malte Jochum ist seit Mai 2023 Juniorprofessor für Ober-unterirdische Interaktionsökologie am neu geschaffenen Lehrstuhl für Global Change Ecology an der Universität Würzburg.
Eine Online-Zeitschrift zur Boden-Biodiversitätsforschung
Als zentrales Element seiner Öffentlichkeitsarbeit hat das Team für die Online-Zeitschrift "Frontiers for Young Minds" eine umfangreiche Sammlung von Artikeln zur Boden-Biodiversitätsforschung für acht- bis 15-Jährige initiiert, teilweise selbst geschrieben, vollständig editiert und mit einem Netzwerk von über 100 Freiwilligen in bisher 26 Sprachen übersetzt. Die Bandbreite der Themen ist groß: So erklären die Forschenden die Auswirkungen von Dürre und Überdüngung auf Bodenlebewesen, berichten über wenig bekannte Bodenorganismen, die Verteidigungsstrategien von Pflanzen gegen Fadenwürmer oder über das Problem von Mikroplastikverschmutzung.
Dafür hat das Projekt jetzt zwei Auszeichnungen erhalten: den Preis für Wissenschaftsvermittlung 2025 der Werner und Inge Grüter-Stiftung sowie den Transferpreis der Universität Leipzig. Der Preis der Werner und Inge Grüter-Stiftung ist mit 15.000 Euro dotiert.
Zum Schutz der Böden beitragen
"Das Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen nicht nur Wissen über die faszinierende Welt der Bodenlebewesen zu vermitteln, sondern sie auch zu ermutigen, aktiv zum Schutz unserer Böden beizutragen", schreibt die Stiftung in ihrer Pressemitteilung. Durch diesen innovativen Ansatz werde das oft unsichtbare und wenig beachtete Thema der Bodenbiodiversität auf eine verständliche und spannende Weise aufbereitet. Das Projekt trage damit dazu bei, "die Dringlichkeit des Schutzes der Bodenökosysteme weltweit zu verdeutlichen".
Von der Uni Leipzig wurde das Team für sein Engagement "in der ko-kreativen Wissenschaftskommunikation als bedeutende Dimension universitären Transfers in die Gesellschaft" geehrt. Der Transferpreis ist mit 7500 Euro dotiert, das Geld muss für den Wissens- und Technologietransfer eingesetzt werden. Die Universität Leipzig zeichnet damit Projekte aus, die einen wichtigen Beitrag zur Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung durch die Universität Leipzig leisten.
Große Freude über die Anerkennung
"Wir freuen uns riesig über diese ganz besondere Anerkennung unseres langjährigen Projektes und die damit verbundene Wertschätzung von Wissenschaftskommunikation an sich, vor allem aber der Vermittlung von Biodiversität und Bodenökologie an Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt", so Professor Jochum nach der Verleihung des Grüter Preises. "Unser Projekt zeigt, dass es sich lohnt groß zu denken und gemeinsam mit einem starken Netzwerk einen dauerhaften Mehrwert zu generieren, um in der Wissenschaftskommunikation Zielgruppen zu erreichen, von denen jede und jeder Einzelne von uns sonst nur träumen könnte."