Die Erschließung des ersten Bauabschnitts ihres neuen Wohnbaugebiets "Am Seebach" in Rieden ist nahezu abgeschlossen. Deshalb möchte die Gemeinde Hausen ihre zwei neuen Ortsstraßen vermessen und widmen lassen und sie anschließend in ihr Straßen- und Wegenetz aufnehmen. Über die neuen Straßennamen hat der Gemeinderat nun entschieden.
Die eine Straße soll "Am Läusbühl" heißen. Sie kann beim nächsten Bauabschnitt mit weiteren Hausnummern verlängert werden. Läusbühl heißt der Flurname des Geländes am östlichen Ortsausgang. Das Wort Läus kommt wohl vom Wort Los, was so viel wie Grenze oder Gebiet bedeutet. Bürgermeister Bernd Schraud hat auch die Erklärung "auf der Lauer gelegen sein" gefunden.
Das Wort "Bühl" bedeutet Anhöhe oder Hügel. Dass der Flurname "Läusbühl" erhalten bleibt, wurde von den Gemeinderäten begrüßt. Weil der Flurweg vor Jahrhunderten zu einem inzwischen aufgelassenen See geführt hatte, wurde auch über den Straßennamen "Am Seebach" nachgedacht. Dieser Gedanke ist wegen der nahen "Seestraße" in Rieden wieder verworfen worden.
Benannt nach Ehrenbürgerin Franziska Schenk
Eine kleinere Ringstraße im neuen Baugebiet wird "Franziska-Schenk-Ring" heißen. Franziska Schenk war die erste und bisher einzige Ehrenbürgerin der Gesamtgemeinde Hausen. Sie wurde 1918 geboren und ist im November 2013 im Alter von 95 Jahren verstorben. Jahrzehntelang war sie seit Februar 1945 die Dorfschullehrerin und die letzten zehn Jahre ihres Berufslebens bis 1981 Rektorin der Grundschule Arnstein gewesen.
Franziska Schenk hat als Lehrerin, Bürgerin, Förderin der Ortsvereine und großzügige Gönnerin der Gemeinde ihr Dorf Rieden geprägt. Das "Fräulein Schenk" brachte den Dorfbewohnern nicht nur das Lesen, Rechnen und Schreiben bei. Sie hatte auch ein Faible für deren Heimatgeschichte. Sie erforschte Familien- und Hofgeschichten, hielt das Alltagsleben der Dorfbewohner fotografisch fest und galt als "wandelndes Lexikon".
Dass eine Straße nach ihr benannt wird, hätte die weitherzige und tatkräftige Riedenerin sicher gefreut. Zu ihren Lebzeiten wurde ihr bereits das größte und schönste Zimmer im historischen Rathaus gewidmet. Sie war auch Trägerin des Bundesverdienstordens und der Bruno-Medaille der Diözese Würzburg. Franziska Schenk war es stets wichtig, "das Wachsen und Gedeihen des Dorfes und seiner Bewohner zu fördern".
Im jetzigen ersten Bauabschnitt werden "Am Seebach" 26 Baugrundstücke für eine Einzelbebauung erschlossen. Es sind drei Bauabschnitte vorgesehen. Insgesamt umfasst der Geltungsbereich des Bebauungsplans 8,68 Hektar.