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Zurück zur Natur
Von unserem Redaktionsmitglied Günther Hillawoth
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
Güntersleben Als Bürgermeister kann er den Triumph nicht mehr auskosten, wohl aber als Initiator: Nach jahrelangen Bemühungen mit vielen Gesprächen, Briefen und Gutachten kann sich Dr. Josef Ziegler auf die Schulter klopfen. Der durch den Ochsengrund fließende Dürrbach wird renaturiert und kann sich sein natürliches Bett selbst suchen.

Das Landratsamt hatte in einer "Rekordzeit" von acht Wochen die entsprechende Genehmigung gegeben, wie Landrat Waldemar Zorn sich bei eine früheren Ortstermin im Waldhaus Einsiedel verkündete. Damals hatte er an Forstpräsident Klaus Bernhard das entsprechende Schriftstück überreichte. Das Gelände, durch das der Dürrbach in diesem Bereich fließt, gehört dem Freistaat Bayern und wird von der Forstdirektion verwaltet. Und die, so Bernhardt, sei zu solchen Maßnahmen gerne bereit.

Dass das nicht immer so war, davon kann Ex-Bürgermeister Dr. Ziegler ein Lied singen. Zu viele Behörden mussten unter einen Hut gebracht werden. Dazu gehörten unter anderem das Wasserwirtschaftsamt, die Höhere Naturschutzbehörde, die Direktion für ländliche Entwicklung und die Forstdirektion.

Begriffe wie "bockbeinig" oder "abgeblockt" kamen immer dann über Zieglers Lippen, wenn die Behörden die Verantwortung ablehnten beziehungsweise weiterreichten. Da brauchte es erst ein Machtwort des bayerischen Landwirtschaftsministers Josef Miller im Dezember 2000, um Bewegung in die Angelegenheit zu bringen, die jetzt zum Wohlwollen aller verwirklicht wird.

Laut Forstpräsident Bernhard wird das Vorhaben in zwei Bauabschnitte eingeteilt. Erst wird der Dürrbach angestaut, und der draus folgende Wasserverlauf in der Wiese mit Pflöcken gekennzeichnet. Dann soll ausreichend Lehm abgebaggert werden um das alte Bett vorzuformen. Denn Rest soll dann die Natur selbst erledigen, meinen die Experten.

Früher muss der Dürrbach genügend Wasser geführt haben, denn in Güntersleben hat es bis 1870 eine Mühle gegeben. Vermutlich 1847 wurde das Bachbett verlegt, was zur Folge hatte, dass das Wasser im Ochsengrund versickerte. Der klüftige Muschelkalk im Untergrund ist dafür verantwortlich.

Interessant ist auch die Herkunft des Wasserlaufes: Als Riedbach entspringt das Rinnsal rund 2,5 Kilometer östlich von Gramschatz am Rande des Waldteiles "Lindig". Ab dem Ochsengrund wird der Bach "Augrund" genannt und versickert dann prompt. Mit seinen 21 Kilometern gehört das "Gewässer dritter Ordnung" zu den längsten im Landkreis. Von Güntersleben aus läuft das Bächlein durch Ober- und Unterdürrbach um dann im Neuen Hafen in den Main zu münden.

 
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