Lob und Beifall, das haben alle, die in Pflegeeinrichtungen arbeiten, in den vergangenen Monaten häufig bekommen. In ihrem Arbeitsalltag allerdings ist von der plakativ gezeigten Wertschätzung oftmals nicht viel angekommen.
Ganz anders im Würzburger Hans-Sponsel-Haus (HSH) der AWO Unterfranken: 800 Euro überreichte Anton Huller Einrichtungsleiter Jürgen Görgner als besonderen Bonus für das gesamte Team des AWO-Hauses. Gesammelt (und deutlich aufgestockt) hatte er die Summe anlässlich seines 80. Geburtstages. "Für jedes Lebensjahr zehn Euro", erläutert der Spender augenzwinkernd, "die ich schon ab meinem ersten Lebensjahr dafür gespart habe."
"Ich bin Toni Huller sehr dankbar für diese ganz besondere Aktion und die große Wertschätzung, die er unserem ganzen Team damit vermittelt", sagt Jürgen Görgner, "Das ist für mich ein Beispiel von Best practice und unbedingt zur Nachahmung zu empfehlen."
Görgner leitet das HSH, zu dem neben Pflegeheim und Tagespflege auch betreute Wohnungen gehören. In einer davon lebt Anton Huller seit einigen Jahren. "Das war für meine Frau und mich eine gute Lösung im Rentenalter, um nicht mehr die vielen Treppen steigen zu müssen, die wir vorher hatten."
Der großzügige Spender ist in Würzburg kein Unbekannter. Er war nicht nur unter anderem ehrenamtlicher Richter, zwölf Jahre im Seniorenbeirat und Gesamtelternbeiratsvorsitzender. Scherzhaft "Ampel-Toni" genannt, war er zudem viele Jahre bei den Stadtwerken als Fachgebietsleiter für die Ampeln und Straßenlaternen zuständig.
Insofern passt es gut, dass er jetzt hofft, durch sein Beispiel möge möglichst vielen anderen ein Licht aufgehen, damit sie die Wertschätzung, die sie vom Personal in den Pflegeeinrichtungen tagtäglich erfahren, in ähnlicher Weise wie er zurückgeben.
Seine Spende ist der Grundstock für ein großes Sommerfest für die 170 Mitarbeitenden im HSH. Eigentlich war das Fest bereits im vergangenen Jahr geplant, kurz nach Hullers Geburtstag im Mai. Corona machte einen Strich durch die Rechnung. In diesem Sommer allerdings, so hofft Görgner, kann der Grillabend steigen, mit dem Team und den Angehörigen des Personals. "Denn schließlich haben die Familien die großen Belastungen der vergangenen zwei Jahre vorbildlich mitgetragen", so Görgner.
Von: Alexandra Seifert (Referentin Kommunikation, AWO Bezirksverband Unterfranken)
