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Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde auch im hiesigen Raum noch hart gekämpft
Ihr neuestes Werk präsentieren die  Autoren Stefan Fach (links) und Geog Menig in Stalldorf. In dem Riedenheimer Ortsteil zeugt auch heute noch ein Granatsplitter  von dem heftigen Beschuss im Zweiten Weltkrieg.
Foto: Hannelore Grimm | Ihr neuestes Werk präsentieren die Autoren Stefan Fach (links) und Geog Menig in Stalldorf. In dem Riedenheimer Ortsteil zeugt auch heute noch ein Granatsplitter von dem heftigen Beschuss im Zweiten Weltkrieg.
Hannelore Grimm
 |  aktualisiert: 21.09.2024 02:32 Uhr

"Nördlich Uffenheim blieb dem Gegner größerer Bodengewinn versagt". Unter diesem gekürzten Zitat aus dem Wehrmachtsbericht beleuchten die Autoren Georg Mennig und Stefan Fach den Einsatz der 79. Volksgrenadier-Division zwischen Ochsenfurter Gau und Frankenhöhe vom 31. März bis zum 18. April 1945 und das Geschehen des Zweiten Weltkriegs, der wenige Wochen später mit der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 zu Ende ging.

Auf welch erbitterten Widerstand die vorrückenden US-Truppen in dem Gebiet gestoßen sind, daran erinnert in Stalldorf ein Granatsplitter, der seit 79 Jahren in der Wand einer Scheune gegenüber der Kirche steckt. In dem kleinen Riedenheimer Ortsteil, der vom 4. bis zum 6. April 1945 unter Beschuss stand, erläutern die Autoren ihr neuestes Werk.

Dabei stützen sie sich auf offizielle Quellen der Wehrmachtsführung und des US-Nationalarchivs ebenso wie auf zeitgenössische Dokumente. Mit diesem Buch, so die Autoren, haben sie eine erste und umfassende Quellensammlung zu den Endkämpfen im badisch-württenbergisch-fränkischen Grenzgebiet des Frühjahrs 1945 geschaffen. In Einzelkapiteln zur Truppenhistorie wurde außerdem der Betrachtungsraum bis Anfang Mai in die oberbayerischen Gegend verlängert, sodass auch die Endkämpfe im Raum um München dargelegt werden.

Verbissen geführte Gefechte

Die zum Teil mit verbissener Härte geführten Gefechte der ersten Aprilwochen ordnen die Autoren durch die Gefechts-, Wehrmachts- und Einmarschberichte sowie Tagebuchaufzeichnungen in einen beobachtenden Informationszusammenhang ein. Hierdurch zeigen sie minutiös die operativen Vorstöße der US-Truppen und die darauf nur noch passiv reagierenden Wehrmachtsverbände auf.

Das Buch, das nach Meinung der Autoren in jedem Gemeindearchiv, in den Schulen für den Geschichtsunterricht, in Büchereien und Universitäten stehen sollte, ist ein Nachschlagewerk für interessierte Leserinnen und Leser in ganz Süddeutschland. Abgerundet wird das Gesamtbild des Kriegsendes zwischen Main und Steinach durch die in Band zwei aufgeführten zahlreichen getöteten Soldaten auf deutscher und alliierter Seite. "Das zeigt", wie Stefan Fach sagt, "den Leserinnen und Lesern schonungslos die Auswirkungen eines modernen Krieges auf."

Die Autoren

Stefan Fach, geboren 1975, studierte zunächst an der Universität der Bundeswehr in München Staats- und Sozialwissenschaften und ab 2009 folgte ein Studium im Fachbereich Sozialverwaltung an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Wasserburg am Inn. Er trat bislang, insbesondere durch ortsgeschichtliche Arbeiten in Erscheinung, wie mit Chroniken der Gemeinden Tiefenthal, Gaurettersheim und Bütthard. Seit langem widmet er sich zudem der Erforschung der eigenen Familiengeschichte. Hier spürte er vor allem der Geschichte einer bestimmten Linie auf, die der Scharfrichter. Eine umfassende Familienchronik zur Scharfrichterfamilie Fach erschien im Jahre 2015 im Gendi-Verlag. Zudem veröffentlichte er Fachartikel bezüglich archäologischer Funde aus dem Umfeld seiner Heimatgemeinde. Hierfür wurde er mit der Bayerischen Denkmalschutzmedaille 2021 ausgezeichnet.
Georg Menig, geboren 1987, studierte Geschichte, Germanistik und Europäische Ethnologie/Volkskunde an der Universität Würzburg und arbeitet als Leiter des Archivverbundes Ochsenfurt, Röttingen und Gaukönigshofen. Sein Forschungsbereich umfasst die Schnittstellen zwischen Sozial-, Militär- und Regionalgeschichte. Von ihm erschien das Werk "Der Große Krieg im kleinen Raum – Krieg und Kriegseerfahrung im ländlichen Unterfranken am Beispiel der Gemeinde Gaukönigshofen 1914–1918/19". Zudem veröffentlichte er mehrere digitale Aufsätze über historische, regionale Persönlichkeiten und die Geschichte der Gemeinde Gaukönigshofen.
Quelle: hag

 

 

Der Granatsplitter steckt seit über 79 Jahren in der Wand einer Scheune in dem kleinen Riedenheimer Ortsteil.
Foto: Hannelore Grimm | Der Granatsplitter steckt seit über 79 Jahren in der Wand einer Scheune in dem kleinen Riedenheimer Ortsteil.
 
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