Unter der Überschrift „Fokus Religionen“ steht eine neue ökumenische Veranstaltungsreihe. Sie ist eine Zusammenarbeit von Domschule Würzburg, Rudolf-Alexander-Schröder-Haus und dem Referat Interreligiöser Dialog und Weltanschauungsfragen der Diözese Würzburg.
Der Schwerpunkt der Veranstaltungen liege auf Information und Begegnung, erklären die Verantwortlichen Rainer Dvorak, Direktor der Domschule Würzburg, Pfarrerin Anni Hentschel, Direktorin des Rudolf-Alexander-Schröder-Hauses, und Jürgen Lohmayer vom Referat Interreligiöser Dialog und Weltanschauungsfragen des Bistums Würzburg. Die Auftaktveranstaltung ist ein Vortrag mit Josef Schuster am Dienstag, 13. November, um 19.30 Uhr im Würzburger Burkardushaus. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland spricht über das Thema „Jüdisches Leben in Deutschland heute“, berichtet der Preesedienst des Ordinariats.
Das jüdische Leben in Deutschland blüht heute wieder, heißt es in der Einladung. Jüdische Religion, Tradition und Kultur würden in 105 jüdischen Gemeinden in der Bundesrepublik praktiziert, jüdische Schule neu eröffnet, Synagogen gebaut und Museen erweitert. Die jüdischen Gemeinden stünden in einem regen interreligiösen Dialog mit den Kirchen und den Religionsgemeinschaften. Doch auch heute sei jüdisches Leben in Deutschland keine Selbstverständlichkeit. Zur Realität gehörten auch bewachte Synagogen, Beschimpfungen auf der Straße und antisemitische Attacken in Schulen. Schuster berichtet in seinem Vortrag über die positive Entwicklung jüdischen Lebens in Deutschland, mit einem Fokus auf Würzburg und Unterfranken, sowie über die aktuellen Herausforderungen. Die Teilnahme kostet pro Person sechs Euro, ermäßigt vier Euro. Anmeldung unter www.domschule-wuerzburg.de.
„Der Informationsbedarf zum Thema Religionen ist gestiegen“, hat Dvorak beobachtet. Um auf dieses Interesse zu antworten, haben sich die drei Veranstalter zusammengetan und eine neue Veranstaltungsreihe konzipiert. Das Ziel sei, zu informieren, Raum für Begegnung zu schaffen und dabei Vorurteile abzubauen, erklärt Hentschel. „Wichtig ist der differenzierte Blick auf die Religionen“, betont sie. Um möglichst viele Interessenten anzusprechen, werden unterschiedliche Formate angeboten. Neben klassischen Vorträgen und Tagungen stehen beispielsweise auch Exkursionen auf dem Programm, bei denen verschiedene Religionsgemeinschaften besucht werden. Pro Halbjahr sollen drei bis vier Veranstaltungen angeboten werden.
Am 30. November steht in der Reihe „Fokus Religionen“ eine Exkursion mit der Überschrift „Zu Gast im Tempel der Sikhs“ auf dem Programm. Wie Christen und Muslime glauben die Sikhs an einen Gott. Vertreter der Sikhs empfangen die Teilnehmer in ihren Räumen und stellen ihren persönlichen Glauben vor. Mit dem Thema „Scharia und Grundgesetz – ein spannungsreiches Verhältnis“ befasst sich ein Vortrag am 22. Januar 2019. Professor Dr. Mouez Khalfaoui vom Zentrum für Islamische Theologie Tübingen erklärt das Wesen der Scharia, ihre historische Entwicklung und erläutert die Beziehung des islamischen Rechts zum europäischen säkularen Recht.
Weitere Informationen zu beiden Veranstaltungen gibt es im Internet unter www.schroeder-haus.de.