Bei einem Benefizkonzert in St. Johannis zugunsten des Malteser Palliativteams wurden von traditionellen Würzburger Ensembles neue künstlerische Seiten aufgezogen. Vor rund 300 Besuchern gab Elke Schellenberger, Kinderärztin und Leiterin im Kinderpalliativteam Unterfranken, einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben in der Kinderpalliativversorgung sowie die psychologische, medizinische und spirituelle Unterstützung von Familien bei der Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher im häuslichen Umfeld.
Besonders im Fokus steht dabei auch eine musiktherapeutische Begleitung. "Musik gibt Gefühlen eine Stimme, Musik tröstet", beschrieb es Ellenberger. Musik mindere Leid und sei immer gelebtes Leben. Die beruhigende Wirkung stelle sich unmittelbar ein. Eine Finanzierung sei nur über Spenden möglich, der Würzburger Bachchor und die Bigband Würzburg setzten sich mit dem Konzert "Sacred Concert" für dieses wichtige Bemühen ein. Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Barbara Stamm, langjährige Präsidentin des Bayerischen Landtages, unterstützen dieses Anliegen.
Einzigartige Mischung aus Jazz und Kirchenmusik
Mit Schwung und Groove rahmten die beiden Nummern "Nite Lites" und "Remembering" aus Dave Slonakers Album Intrada aus dem Jahr 2013 die Grußworte ein. Die Bigband gab mit den beiden Originalkompositionen Slonakers den Einstand für das Hauptwerk des Abends, Auszüge aus Duke Ellingtons Sacred Concerts aus den Jahren 1965 bis 1973. Gegen Ende seines Lebens hatte der große Jazzkomponist mit diesen Arbeiten seinem tiefen Glauben Ausdruck verliehen.
Bachchor und Bigband Würzburg erweckten die einzigartige Mischung aus swingendem Jazz und traditioneller Chor- und Kirchenmusik zum Leben. Anfänglich noch etwas zögerlich öffneten sich beide Ensembles dem besonderen Werk, gaben sich frei für den neuen musikalischen Raum. Unter Gesamtleitung von Matthias Querbach begann die Musik von Satz zu Satz mehr zu schwingen. Immer wieder setzten Instrumentalsolisten nach guter Jazz-Manier glänzende Momente des Innehaltens. Die junge Jazzsängerin Evelyn Kincses traf beseelt den Charakter der Komposition.
Sie schwang sich in höchste Höhen, übersinnlich, kraftvoll, spielerisch und verträumt zugleich stand ihr Gesang für die "Engel weit weg dort oben, die funkelnde Stoffe weben". Der österreichische Stepptänzer Philipp Gschliesser ließ mit einem zusätzlichen rhytmische Extra "David vor dem Herrn tanzen". Das große Finale am Ende des Werkes ließ noch einmal die eindrucksvollen Sätze aus "Praise God" anklingen. Jetzt noch einen weiteren Durchgang - das wäre es gewesen! Standing Ovations und strahlende Gesichter waren der Lohn für eine inspirierende Aufführung