Gerade erst ist Halloween vorbei, schon nahen die nächsten Feierlichkeiten mit großen Schritten. In wenigen Wochen beginnt sie, die für viele Menschen schönste Zeit des Jahres: die Weihnachtszeit. Bereits jetzt ist die Vorfreude bei vielen Kindern groß. Auf ihren Wunschzetteln an den Weihnachtsmann oder das Christkind stehen Wünsche wie Kuscheltiere, Bücher, ein neues Spielzeugauto und vieles mehr. Doch nicht alle Eltern können ihren Kindern die Weihnachtswünsche erfüllen – sei es aus finanziellen Gründen oder aufgrund familiärer Notsituationen. Damit auch Kinder aus bedürftigen Familien etwas zum Auspacken haben, hat der Würzburger Tobias Winkler bereits 2015 das Projekt „Liebe im Karton“ ins Leben gerufen. Mittlerweile hat sich daraus ein eingetragener Verein mit über 100 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern entwickelt.
An keine Bedingungen geknüpft
Im Gegensatz zu vielen anderen Weihnachtsaktionen dieser Art – wie „Weihnachten im Schuhkarton“ ist die Verteilung von Weihnachtspäckchen an bedürftige Kinder bei „Liebe im Karton“ an keinerlei Bedingungen geknüpft. „Wir schauen, wo auf der Welt man Kindern eine Freude machen kann“, erzählt Winkler im Gespräch mit dieser Redaktion. Gerade weil Kinder in Notsituationen oft die Leidtragenden sind, möchte der Verein ihnen „Liebe“ in Form von Weihnachtspaketen schicken und dadurch eine gute Stimmung verbreiten. Um Menschen in Not zu unterstützen, organisieren Winkler und sein Team seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine außerdem die Verteilung von Hilfsgütern.
In diesem Jahr dürfen sich Kinder von Tafelbesucherinnen und -besuchern über Weihnachtsgeschenke freuen. Gepackt werden diese von Bürgerinnen und Bürgern, die an Weihnachten etwas verschenken möchten. Der Verein stellt dafür leere Kartons, die sogenannten „Loveboxen“ („Liebesboxen“), zur Verfügung. Diese können an verschiedenen Sammelpunkten in Würzburg und Umgebung abgeholt werden. Damit die Kinder im Alter von null bis 14 Jahren auch möglichst passende Geschenke kriegen, kann auf dem Karton ganz einfach angekreuzt werden, für welches Geschlecht und welche Altersgruppe die Box befüllt wurde.
Mit den Loveboxen soll das Gefühl von Liebe vermittelt werden. Deshalb gebe es auch keine Packlisten, an die man sich halten soll, erklärt Tobias Winkler. Die Geschenke sollen stattdessen von Herzen kommen. Die Schenkenden können daher ganz frei entscheiden, womit sie den Kindern eine Freude bereiten wollen. Der Kreativität seien dabei keine Grenzen gesetzt: von Spielzeug über Hygieneartikel und Kleidung bis hin zu Süßigkeiten. Abgerundet wird das Weihnachtsgeschenk mit einem liebevollen Gruß. Fertig gepackte Päckchen können dann wieder zu den Sammelpunkten gebracht werden.
Die Hauptarbeit steht Tobias Winkler und seinem Team noch bevor. Sobald die befüllten Boxen in der großen Lagerhalle in Würzburg-Dürrbachau eintreffen, kontrollieren die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer alle Päckchen. Hier wird dann geschaut, ob geeignete Geschenke in gutem Zustand eingepackt wurden. Falls in einem Päckchen noch Platz für weitere Geschenkartikel ist, werden die Boxen aufgefüllt.
Dafür kauft der Verein Spielzeug von Firmen auf. Zusätzlich stellen einige Unternehmen auch Sachspenden zur Verfügung, um die Loveboxen zu befüllen. Das kommt nicht nur den beschenkten Kindern, sondern auch der Umwelt zugute. „Das Thema Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig“, betont Winkler. Mit Spenden und Aufkäufen könne Spielzeug gerettet werden, das ansonsten auf dem Müll landen würde.
Noch bis zum 15. November können die Boxen bei den Sammelstellen abgeholt und wieder abgegeben werden. Die Sammelpunkte stehen auf der Website www.liebe-im-karton.de.