zurück
Würzburg
Zonta setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Bearbeitet von Peter Kallenbach
 |  aktualisiert: 24.11.2019 02:10 Uhr

In Würzburg leuchtet es orange am 25. November ab 17 Uhr.

Unter dem Motto „Zonta Says No“ setzen die beiden Würzburger Zonta Clubs (Zonta Club Würzburg und Zonta Club Würzburg Electra) in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Würzburg sichtbare Zeichen gegen die sexualisierte Gewalt, ihre Ursachen und Folgen, heißt es in einer Pressemitteilung. Koordiniert durch die Union deutscher ZONTA-Clubs beteiligen sich mehr als 100 Zonta-Clubs bundesweit an der weltweiten Kampagne von Zonta International. Das weltweite Netzwerk engagierter, berufstätiger Frauen unterstützt damit auch im Jahr seines 100-jährigen Bestehens die gemeinsamen Anstrengungen der Vereinten Nationen zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Die Stadt Würzburg wie auch das Theater am Neunerplatz, Optik Horn sowie das Kaufhaus Wöhrl unterstützen die Zonta Says No-Aktivitäten in unserer Stadt Würzburg. „Wir sind froh über das breite zivilgesellschaftliche Engagement“ so die Präsidentinnen der Zonta Clubs.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist die weltweit häufigste Menschenrechtsverletzung. Sie kennt keine nationalen oder kulturellen Schranken und betrifft Millionen Frauen und Mädchen in allen sozialen Schichten weltweit.

Fast 139.000 Fälle häuslicher Gewalt wurden im vergangenen Jahr polizeilich registriert. Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine Partnerin zu töten; an jedem dritten Tag gelingt es. So steht es in einer Statistik des Bundeskriminalamtes. Rund 8000 Vergewaltigungen werden in Deutschland jährlich angezeigt, nur in knapp 13 Prozent aller Fälle kommt es zu einer Verurteilung. Die Zahlen sind nur die Spitze des Eisbergs. Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist bei uns trauriger Alltag geworden, stellen die Präsidentinnen der beiden Zonta Clubs, Elisabeth Jentschke und Gisela Kaiser fest.

Die beiden Würzburger Zonta Clubs sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Würzburg sind starke Partner vor Ort.

Seit vielen Jahren unterstützen die beiden Zonta Clubs die Würzburger Frauenhäuser finanziell. Hier können von Gewalt bedrohte oder betroffene Frauen und Mädchen Zuflucht finden, ein Team ausgebildeter Sozialarbeiter und Psychologen steht ihnen beratend zur Seite. Zudem fördern die Clubs Projekte wie „Tatev“, wo junge Flüchtlingsfrauen in Aus- und Weiterbildung unterstützt werden oder „Pro Filia“, ein Projekt gegen Zwangsprostitution.

Im Rahmen von Zonta Says No macht Zonta International zudem auf die Problematik der weit verbreiteten Kinder- und Zwangsehen aufmerksam. Ein Problem, das mit den weltweiten Flucht- und Migrationsbewegungen zunehmend auch in den hiesigen Beratungsstellen ankommt.

Die Würzburger Zonta-Präsidentinnen Gisela Kaiser und Elisabeth Jentschke verweisen darauf, dass in Deutschland das Gesetz zur Bekämpfung von Kinderehen grundsätzlich eine gute Basis ist. Klärungsbedarf besteht jedoch noch bezüglich des Aufbaus einer zentralen Erfassung von Kinderehen beispielsweise auf Länderebene, Erteilung eines eigenen Aufenthaltsstatus, der nicht abhängig ist vom Aufenthaltsstatus des Ehemannes sowie Kenntnis und Zugang zum Beratungs- und Hilfesystem für Mädchen.

Weltweit auf allen Ebenen für die Rechte von Frauen und Mädchen

Die heute global agierende überparteiliche Nichtregierungsorganisation Zonta International wurde vor einhundert Jahren am 8. November in Buffalo, New York, gegründet. Mit Susanne von Bassewitz steht ihr für die Amtszeit von 2018 bis 2020 erstmals in ihrer hundertjährigen Geschichte eine deutsche „Internationale Präsidentin“ vor. Zonta International hat seit 1969 generellen konsultativen Status bei den Vereinten Nationen (UN).

Das Frauennetzwerk engagiert sich unter anderem in New York am Hauptsitz der UN, in Genf bei ILO und WHO, in Wien bei UNODC, in Bangkok bei ESCAP und bei der UNESCO in Paris für die Rechte von Frauen und Mädchen. Zugleich ist die Organisation beim Europarat (CoE) vertreten. In Deutschland haben die 130 Clubs mit der Union deutscher Zonta-Clubs (Zonta Union) zudem einen Sitz im Deutschen Frauenrat. Damit setzt sich Zonta International heute auf allen Ebenen für die Erreichung der mit den Sustainable Development Goals verabredeten Ziele der Geschlechtergerechtigkeit ein.

Orange The World: 16 Tage im November und Dezember

1991 hat das Women's Global Leadership Institute die Kampagne „16 days of activism against gender violence“ gestartet. Unter dem Motto „Orange The World“ hat UN Women 2008 den Ball aufgenommen. Seither ist „Orange The World“ Teil der „UNiTE to End Violence against Women“ Kampagne des Generalsekretärs der Vereinten Nationen. Jahr für Jahr machen Frauen weltweit vom 25. November bis zum 10. Dezember mit orange leuchtenden Aktionen auf das Gewaltproblem und seine verheerenden Auswirkungen aufmerksam. Mit rund 1200 Zonta Clubs in 63 Ländern weltweit unterstützt Zonta International die globale Kampagne. Seit 2012 organisiert das Frauennetzwerk seine Aktivitäten dazu unter dem Dach „Zonta Says NO“: www.zontasaysno.org und www.zontasaysno.de.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Berufstätige
Bundeskriminalamt
Europarat
Frauennetzwerke
Gewalt
Gewalt gegen Frauen
Häusliche Gewalt
Menschenrechtsverletzungen
Mädchen
Polizei
Stadt Würzburg
UNESCO
UNO
UNO-Generalsekretäre
Vergewaltigung
Weltgesundheitsorganisation
Zwangsehen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top