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Gaukönigshofen
Zimmermeister pflegt auch bei der Hochzeit die Tradition seines Handwerks
In Kluft nahm der Gaukönigshöfer Zimmermeister Andreas Angly mit seiner frisch angetrauten Judith zahlreiche Glückwünsche entgegen
Foto: Hannelore Grimm | In Kluft nahm der Gaukönigshöfer Zimmermeister Andreas Angly mit seiner frisch angetrauten Judith zahlreiche Glückwünsche entgegen
Hannelore Grimm
 |  aktualisiert: 13.07.2024 02:35 Uhr

Für Zimmermeister Andreas Angly ist die sogenannte "Kluft" mehr als eine Arbeitskleidung. Selbst bei seiner standesamtlichen Trauung mit seiner Braut Judith, geborene Miller, trug der Gaukönigshöfer die traditionelle Bekleidung seines Berufsstandes. Nach der Trauung durch Bürgermeister Johannes Menth wurde das Paar von einer beachtlich großen Schar von Gratulanten vor dem Rathaus erwartet.

Neben seiner Frau in ihrem roten Kleid bot Andreas Angly einen bei einer Hochzeit aus dem üblichen Rahmen fallenden Anblick. Die maßgeschneiderte Kluft zu tragen, bedeute ihm sehr viel, sagt der Zimmermeister. Die Kluft besteht seit Urzeiten aus dem schwarzen Schlapphut mit der breiten Krempe, über dem kragenlosen weißen Hemd wird die schwarze Weste mit den weißen Perlmuttknöpfen getragen. Darüber trägt der Zimmermann das Jackett, an dem vorne die sechs Perlmuttknöpfe für die Sechstage-Woche stehen. Die jeweils drei Knöpfe an den Ärmeln symbolisieren die drei Lehr-und drei Wanderjahre. Die Hose mit dem weiten Schlag hat zwei Reißverschlüsse und Taschen für die bei der Arbeit benötigten kleineren Werkzeuge, wie auch Meterstab und Bleistift.

Große Gratulantenschar

Sichtlich wohl in seiner Kluft fühlte sich Andreas Angly als er mit seiner Frau die Glückwünsche von zahlreichen Mitgliedern des Gaukönigshöfer Bürgervereins, der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr und der Faschings-Gilde Gockelhofen (FGG) entgegen nahm.

Zur Gratulantenschar zählten auch die Thierbachsänger Gaukönigshofen, bei denen Judith aktives Mitglied ist. Von Seiten des Faschingsvereins Krackenblitze Goßmannsdorf, wo die junge Ehefrau in der Garde tanzt, überbrachte Sabrina Körner die Glückwünsche.

Andreas Angly, der seine aus Lauda-Königshofen stammende Frau vor rund fünf Jahren beim Gaukönigshöfer Kirchweihumzug kennengelernt hat, setzt die lange Handwerkstradition der Familie Angly fort. Der Großvater von Andreas, Rudolf Angly, der 1927 den Meistertitel erworben hat, gründete 1930 eine Zimmerei in Goßmannsdorf. Später erfolgte der Bau eines Wohnhauses und der Werkstatt am heutigen Stammsitz in Gaukönigshofen. Nach dem Tod des Gründers übernahm dessen Sohn Zimmermeister Erwin Angly den Betrieb. Seit 2020 führt Andreas Angly den Betrieb mit seinem Vater.

 
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