Zur Kommunalwahl 2014 war die Wählervereinigung "Zukunft für Würzburg" erstmals an den Start gegangen und hatte mit Wolfgang Baumann und Christiane Kerner zwei Stadtratsmandate erreicht, Kerner war später zur ÖDP gewechselt. Bei der Stadtratswahl am vergangenen Sonntag reichte es für die ZfW nur noch für einen Sitz - und auch der war während der Auszählung lange Zeit wackelig.
ZfW-Chef Wolfgang Baumann (70), der nun wieder in den Stadtrat einzieht, führt das mit 1,43 Prozent (2014: 4,7) schwache Abschneiden auf mehrere Gründe zurück. Zum einen habe die ZfW diesmal keinen OB-Kandidaten und damit auch weniger Aufmerksamkeit gehabt, zum anderen habe man stark auf die Themen Umwelt und Verkehr gesetzt. "Da haben sich wohl viele gefragt, was uns eigentlich von den Grünen unterscheidet. Wir haben damit eher Wahlkampf für die Grünen gemacht." Und das, obwohl man die Grünen durchaus auch kritisiert habe. Zum schlechten Ergebnis habe auch beigetragen, dass man als kleine Wählervereinigung nicht mit vielen Veranstaltungen habe auf sich aufmerksam machen können, auch habe man keine Prominenten aufbieten können.
"Wir wollen die nächsten sechs Jahre nutzen, um uns neu aufzustellen", so Baumann gegenüber der Redaktion. Als Themen habe die ZfW Gesundheit, Soziales und Verkehr im Fokus. Als Einzelkämpfer wolle er wieder eine Ausschuss-Gemeinschaft bilden. Zurzeit hat Baumann diese Gemeinschaft mit Linken-Stadtrat Sebastian Roth. Die Linke wird im neuen Stadtrat allerdings in Fraktionsstärke vertreten sein.