
Die Flüchtlingswelle und die daraus resultierende immense Hilfsbereitschaft der Bevölkerung war eines der beherrschenden Themen beim Neujahrsempfang in Zell. Auch Zell habe zu diesem „beispiellosen Hilfswerk“ beigetragen, sagte Bürgermeisterin Anita Feuerbach (CSU). In Zell war eine Notunterkunft mit 170 Betten – die bisher größte im Landkreis – eingerichtet worden.
Die Flüchtlingsproblematik habe alle vor eine große Herausforderung gestellt, betonte Feuerbach. In ihren Stolz mischt die Sorge. Was passiert mit allen den Menschen, die bereits hier sind und wahrscheinlich noch kommen werden? Was bedeutet die geforderte Integration von Flüchtlingen konkret für das Land und die Kommune? Und: Wie verteidigen wir unsere demokratischen Werte gegen die Hetzer vom rechten Rand?
Feuerbach: „Viele, die montags mit Hetzparolen auf die Straßen gehen, haben das Grundgesetz, das auch diese Leute schützt, nicht gelesen oder nicht verstanden.“ Die Zeller Bürgermeisterin forderte für diese Demonstranten ebenfalls einen Integrationskurs.
Rückblickend auf die Arbeit auf kommunaler Ebene sagte sie, dass einige kleine und wirksame Verschönerungsmaßnahmen durchgeführt worden seien. Als Beispiele nannte sie die Anschaffung neuer Spielgeräte für zwei Spielplätze, Sonnenschutzrollos an den großen Fenstern der Maintalhalle, den Neuausbau der Schutzhütte und den Ausbau der Kelterhofscheune.
Für dieses Jahr kündigte sie an, dass die Verwaltung auf der Basis des erarbeiteten und geplanten Maßnahmen weitermachen wolle. Dazu gehören ihrer Meinung nach die Verbesserung der Infrastruktur, der Bau der „Neue Mitte Zell“ in der Fahrmannstraße oder die Kanalsanierung im Altort. Vor dem Jugendzentrum an der Maintalhalle soll ein Spielbereich angelegt werden. Auch sollen weitere barrierefreie Bushaltestellen gebaut werden.
Laut Feuerbach ist ein Architekt mit der Planung eines Um- und Anbaus am Feuerwehrhaus beauftragt worden. Sie hofft auch, dass der Neubau des Kindergartens bald begonnen werden kann. Bauherr ist die katholische Kirchenstiftung beziehungsweise die Diözese. Die Gemeinde als Geldgeberin werde beratend zur Seite stehen. Feuerbach will in den nächsten Jahren ihr Augenmerk verstärkt auf ein ausreichendes Angebot zur Kinderbetreuung legen.
Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurden ehrenamtliche Helfer geehrt. Feuerbach: „Mir ist es ein großes Anliegen für das oft langjährige Wirken oder die herausragende Leistung, die nicht ohne Anstrengung oder Verzicht erreicht werden kann, meine Anerkennung auszusprechen.“
Ehrungen in Zell
Sportler der Taekwondo-Abteilung der TG Zell für diverse Deutsche und Bayerische Meistertitel: Deborah Mehling, Harald Mehling, Philipp Daugs, Esra Yildirim, Joshua Wohlleber, Leonie Keupp, Helena Kreuzberger, Luca Wohlfahrt, Cosima Sterz, Jasmin Grünwald, Janika Zwirlein, Max Panzer;
Sonstige Ehrungen: Felix Heilmann (Fußballtalent), Hans Schirm (ehemaliger langjähriger Leiter der Tischtennisabteilung der TG Zell), Renate Jordan (langjährige Vorsitzende der AWO in Zell), Johannes Sieber (Freiwillige Feuerwehr Zell), Stephani Kuntzer (Azubi-Wettbewerb „Young Professionals - Talente im Dialog“);
Flüchtlingsbetreuung: Mohamed Sahyoun, Anette Strasser, Eva Sohn-Fuchs, Sebastian Rüthlein, Klaus Ehrenberger, Günther Dresel, Christl Graf, Elisabeth Gersitz, Christl Schacht, Anna-Laura Nepita
Bürgerbusfahrer der ersten Stunde: Herbert Ritzler, Winfried Merz, Alfons Feuerbach, Gustav Fischer, Ulrich Tenzer, Edgar Hamburger;
Ursula Dengel (50 Mal Blutspenden).