Ein Sitzungsthema des Marktgemeinderats vom vergangenen Dienstag soll dazu beitragen, in Zukunft enger mit der Nachbargemeinde Margetshöchheim zusammenzuwachsen. Grund dafür ist eine Änderung des Regionalplans der Region Würzburg. Diese sieht vor, den Markt Zell am Main zusammen mit Margetshöchheim von einem zentralen Ort zu einem gemeinsamen Grundzentrum aufzustufen.
Die Regionalplanung kümmert sich um die Raumordnung und Landesplanung für die Entwicklung von Teilräumen eines Bundeslandes. Sie ist somit der gesamtstaatlichen Planung einer Landesentwicklung und der kommunalen Gemeindeentwicklung zwischengeschaltet. Zell und Margetshöchheim können jeweils nicht einzeln zum Grundzentrum aufgestuft werden, da hierfür bestimmte Vorgaben erfüllt sein müssen. Eine Einwohnerzahl von 7500 beispielweise erreichen beide Gemeinden nur zusammen.
Ziel der Ausweisung als Grundzentrum ist eine künftige Stärkung der Kooperation zwischen den Gemeinden. Außerdem erhofft man sich positive Auswirkungen auf die Erweiterung von Gewerbeflächen, um die Grundversorgung der Bevölkerung weiterhin zu gewährleisten. Der Gemeinderat stimmte dieser Änderung des Regionalplans ohne Einwände zu. Friedemann Jung (Zeller Mitte) fasste befürwortend zusammen: "Wenn wir mit einer Gemeinde zusammenwachsen, dann ja wohl mit Margetshöchheim. Beide Orte sind stadtnah und eng verwurzelt."
Maintalhalle nach wie vor ungenutzt
Weiterhin unklar ist, wann und wie Geflüchtete aus der Ukraine in Zell verteilt werden können. Die Durchgangsunterkunft in der Maintalhalle wird aktuell entgegen der ursprünglichen Planung noch nicht genutzt. Zwar hielt Anfang der Woche ein Bus mit 57 Personen auf dem Parkplatz vor der Halle, aber verteilt wurden die Menschen von dort aus nach Röttingen und Leinach. Anders als bei der Ankunft der geflüchteten Syrer im Jahr 2015, scheint sich die Kommunikation mit dem Landratsamt diesmal schwieriger zu gestalten. "Das Landratsamt wollte die Halle, aber wann genau wie viele Leute zu uns kommen, war nicht klar", erklärte der geschäftsleitende Beamte Christian Öder.
Abgesehen von der Maintalhalle gibt es zum jetzigen Zeitpunkt zwei weitere Möglichkeiten zur Unterbringung von Geflüchteten in Zell. Die beiden Immobilien in der Fahrstraße 5 und der Schulstraße 4 stehen zur Verfügung, müssen aber beide noch vom Landratsamt bewilligt werden. Richard Wagner (Zeller Mitte) schlug zudem vor, den Bürgersaal im Gasthaus Rose in Zukunft für Vereinsangelegenheiten zur Verfügung zu stellen, die unter normalen Umständen in der Maintalhalle stattfinden.
Überarbeitete Aufwandsentschädigung
Im Sinne eines Abbaus von Bürokratie und vereinfachter Verwaltungsabläufe wurde beschlossen, die Gemeinderatsentschädigung zu vereinfachen. Unabhängig von den Vorbesprechungen pro Fraktion bekommt jedes Mitglied des Marktgemeinderats nun eine Monatspauschale von 69,96 Euro sowie ein Sitzungsgeld von 29,41 Euro. Die Entschädigung der Fraktionssprecher wird von den Fraktionen in eigener Verantwortung geregelt. Die Monatspauschale bezieht sich jetzt also sowohl auf die Fraktionssitzung als auch auf die normale Sitzung des Marktgemeinderats. Beide Sitzungsgelder wurden bisher getrennt voneinander betrachtet und verrechnet.
Einigkeit macht stark, gemäß diesem Motto könnten beide "Gemeindeteile" sich in diesem hehren Anspruch bewähren.