Das Burkardushaus, große Tagungsstätte der Diözese und Sitz der Katholischen Akademie Domschule hinter dem Kiliansdom, wird seit dem Jahr 2012 saniert. Der Zahn der Zeit hatte an dem Gebäude, gebaut in den 50er Jahren, massiv genagt. Nun wird es auf den neuesten Standard für den Tagungsbetrieb gebracht.
Bei einer Baustellenbesichtigung stellte der Chef des Burkardushauses, Domkapitular Helmut Gabel, die Fortschritte des Projektes vor, das auf 13,5 Millionen Euro geschätzt wird. Wer die Baustelle heute sieht, für den scheint der Termin der Fertigstellung ehrgeizig: Juni 2015.
Das Konzept des Burkardushauses werde sich nicht ändern, sagt Gabel. Es ist das zentrale Haus für Bildung und Begegnung der Diözese am Dom. Und um dieser Funktion besser gerecht zu werden, wird die Anlage verändert, sagt Gabel. Es wird ein Haus ohne Prunk, mit einer klaren Trennung von Bildung, Übernachtung und Verpflegung. Der Eingangsbereich, vorher im hinteren Bereich untergebracht, rückt nach vorne. Speisesaal und Cafeteria finden sich im Erdgeschoss, Seminarräume im ersten Obergeschoss. Büroräume der Domschule und der „Theologie im Fernkurs“ befinden sich im zweiten und dritten Stock.
Der neugestaltete Vorhof ist für Begegnungen gedacht. Und dort werden nicht nur Tagungsgäste künftig ihren Kaffee einnehmen können, sondern auch Passanten. Symmetrisch angelegte Doppelbaumreihen und Wasserflächen und ein quer gestellter Kunstpavillon werden den Platz rasch bevölkern.
Das Tagungshaus hatte bisher 40 Zimmer. Nun bleiben noch 22 übrig, alle mit eigener Nasszelle. Ein Teil des Burkardushauses wird für die Kleinode des Domschatzes genutzt. Es gibt einen direkten Zugang vom großen Gotteshaus.
Diözesanbaumeister Cesare Augusto Stefano widmete sich ausgiebig dem Bau selbst. Er schilderte die großen Schwierigkeiten mit Decken und Böden des denkmalgeschützten Hauses. So mussten neue Brandschutzdecken eingebracht und Stahlbetondecken im Bestand abgebrochen und erneuert werden. Eine Besonderheit sind die Fenster aus den 50er Jahren. Um dem Denkmalschutz gerecht zu werden, müssen sie abgestrahlt, neu beschichtet und dann mit Isolierverglasung versehen werden. Alle Geländer aus den 50er Jahren müssen saniert werden. Die Fassade wird aufgearbeitet.
Geschichte des Burkardushauses
Seit dem Frühmittelalter befanden sich an der Stelle des Burkardushauses Wohnungen und Ausbildungsstätten der Kleriker, die am Dom Dienst taten. Ihr Bezeichnung „Brüder des heiligen Kilian. Daher kommt der Straßenname „Am Bruderhof“. Nach der Gründung der Uni Würzburg im 16. Jahrhundert verlor diese Domschule an Bedeutung.1954 ließ Bischof Julius Döpfner das Burkardushaus bauen. Die Planung hatte Diözesanbaumeister Hans Schädel. Mit dem Neubau gründete der Bischof eine Domschule, die sich der Bildung der Laien widmete. Von 1971 bis 1975 war das Burkardushaus auch Geschäftststelle der gemeinsamen Synode der Bistümer in Deutschland.1990 wurde schon einmal am Burkardushaus gebaut, jetzt wird generalsaniert. Die Hälfte der Kosten stammt aus Kirchensteuermitteln, die andere trägt der Bischöfliche Stuhl.