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WÜRZBURG/EIBELSTADT
Yachtclub legt in Eibelstadt an
Zu neuen Ufern bricht im wahrsten Sinne des Wortes der Würzburger Yachtclub auf. Ab nächstem Jahr ist das seit 25 Jahren vertraute Bild mit Bootshaus und ankernden Sportbooten neben der „Mainkuh“ unterhalb der Festung Geschichte.
Der Würzburger Yachtclub (im Bild von rechts Vorsitzender Walter Dietz und sein Stellvertreter Gerhard Braun) gibt sein Domizil zwischen Löwen- und Alter Mainbrücke auf. Künftig ankern die Boote in Eibelstadt.       -  Der Würzburger Yachtclub (im Bild von rechts Vorsitzender Walter Dietz und sein Stellvertreter Gerhard Braun) gibt sein Domizil zwischen Löwen- und Alter Mainbrücke auf. Künftig ankern die Boote in Eibelstadt.
Foto: ARCHIVFOTO NORBERT SCHWARZOTT | Der Würzburger Yachtclub (im Bild von rechts Vorsitzender Walter Dietz und sein Stellvertreter Gerhard Braun) gibt sein Domizil zwischen Löwen- und Alter Mainbrücke auf. Künftig ankern die Boote in Eibelstadt.
Von unserem Redaktionsmitglied Holger Welsch
 |  aktualisiert: 10.07.2007 03:03 Uhr

Der Yachtclub verlässt im Herbst die Stadt und zieht um nach Eibelstadt. Dort gibt's bereits an diesem Sonntag die erste Einweihungsfeier: Neben der neuen Schiffsanlegestelle am alten Sportplatz wird der neue Jugend-Parcour mit den Vereinsmeisterschaften auf der Fußballfeld-großen Wasserfläche mit den Vereinsmeisterschaften eröffnet.

Von 11 bis 17 Uhr demonstrieren 23 junge Bootsfahrer – zwischen zehn und 22 Jahren alt – ihre Geschicklichkeit im Schlauchboot-Fahren. Die Siegerehrung nimmt Bürgermeister Heinz Koch vor. Das Ortsoberhaupt freut sich über die Ansiedlung des Würzburger Vereins, der in Eibelstadt kein Neuling ist. Seit Jahren hat der Verein mit über 40 Mitgliedern mit rund 20 Sportbooten zwei Kilometer flußabwärts vom neuen Jugend-Parcours seinen Sommerhafen, der in den nächsten Wochen zum Stammsitz ausgebaut werden soll. „Wir werden das Stück für Stück machen, soweit es unsere Finanzen erlauben“, sagen Vorsitzender Walter Dietz und sein Stellvertreter und Jugendleiter Gerhard Braun.

Ganz freiwillig erfolgt der Umzug nicht. Doch nachdem die Stadt Würzburg wegen der Neugestaltung des Mainkai dem Verein gekündigt hat, sah der Yachtclub keine Alternativen. Der Alte Hafen, wo mittlerweile der frühere Nachbar, das Kunstschiff „Arte Noah“, angelegt hat, kam nicht in Frage – unter anderem wegen der dort geplanten Veranstaltungen, die sich laut Dietz nicht mit dem Vereinsleben vertragen hätten. Auch den von der Stadt zuletzt angebotenen Liegeplatz oberhalb des Stadtstrandes am Ludwigkai musste der Verein nach eigener Aussage ablehnen: „Zu nahe an der Fahrrinne und eine zu kleine Liegefläche“, so Braun.

Wie berichtet, muss der Yachtclub seine angestammte Heimat räumen, weil dort neue Anlegestellen für Hotelschiffe und die „Weiße Flotte“ entstehen sollen. Deshalb muss auch die „Mainkuh“ eine Schiffslänge in Richtung Alte Mainbrücke rücken.

Der Yachtclub ist enttäuscht, dass sich die Stadt nicht mehr für den Verbleib des 43 Jahre alten Vereins eingesetzt habe. Zumal man auch mit rund 20 000 anlegenden Bootswanderern Flusstouristen aus ganz Europa nach Würzburg gebracht habe. „Doch das ist jetzt Schnee von gestern“, betonen Dietz und Braun. „Nach einer gewissen Zerreißprobe im Verein“ freue man sich auf die neue Heimat Eibelstadt, wo auf rund 30 000 Quadratmetern nicht nur Anlegestellen für die Boote der Vereinsmitglieder und Bootswanderer angelegt werden, sondern auch 35 Kurzzeit-Stellplätze für Wohnmobilfahrer.

Das ist neben den Bootswanderern und der Führerschein-Ausbildung eine wichtige Einnahmequelle für den Yachtclub, der viel in die Jugendarbeit investiert. Die Stadt Eibelstadt erhofft sich dadurch mehr Touristen. „Die Anlage passt gut in unser Projekt 'Leben am Fluss'“, sagt Bürgermeister Koch, der dem Verein nach eigener Aussage „mit einem geringen Pachtzins“ entgegenkam.

Dafür erwartet er Treue: Der unterschriftsreife Pachtvertrag bindet den Yachtclub mindestens 60 Jahre an Eibelstadt. Deshalb steht über kurz oder lang wohl eine Namensänderung beim „Würzburger Yachtclub e.V.“ im Raum. Bürgermeister Koch hat für den Beginn einer neuen Freundschaft schon mal vorlegt: Er ist förderndes Mitglied geworden.

 
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