Es war eine bisweilen hitzige Diskussion, doch die Entscheidung fiel letztlich einstimmig: Das Preisgericht zum Wettbewerb „Landratsamt der Zukunft“ um den Erweiterungsbau des Landratsamts Würzburg hat das Konzept von Steimle Architekten und Koeber Landschaftsarchitektur aus Stuttgart mit dem 1. Preis gewürdigt. Damit verbunden ist laut Pressemitteilung des Landratsamtes ein Preisgeld von 30 000 Euro und die Empfehlung des Preisgerichts an den Landkreis Würzburg, mit dem Architektenteam in konkrete Verhandlungen für die Planung des Erweiterungsbaus zu treten.
Nachdem Ende Juli mit der Preisrichtervorbesprechung die europäische Ausschreibung um den Generalplaner für die Planung des neuen Gebäudes startete, fand am 3. und 4. Februar 2022 unter dem Vorsitz von Dr. Eckart Rosenberger die Preisgerichtssitzung im Skyline Hill Center in Würzburg statt.
Preisgericht beriet zwei Tage lang
An diesen zwei Tagen legten die Preisrichterinnen und Preisrichter – neben einer Fachjury aus Architekten auch Landrat Thomas Eberth sowie die Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen – die Rangfolge der insgesamt 14 Wettbewerbsteilnehmer fest. Dabei wurden unter anderem die Gebäudeform, Funktionalität, aber auch die geschätzten Kosten und der Bezug zum historischen Ensemble um den Neubau herum gewürdigt.
In zwei Rundgängen am ersten Tag schieden dabei bereits jeweils vier Modelle aus, weil sie unter anderem in der Gestaltung oder in der Beziehung zum Bestand nicht überzeugen konnten. Am zweiten Tag wurde die Reihenfolge der Platzierungen der übrigen Bewerber festgelegt.
Ausstellung vom 5. bis 10. Februar
Im Anschluss an die Preisgerichtssitzung werden alle 14 Wettbewerbsarbeiten zudem öffentlich ausgestellt. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, die Modelle im Skyline Hill Center (Leightonstraße 3, 97074 Würzburg) zu besichtigen.
Die Ausstellung kann zu folgenden Zeiten besucht werden: 5. bis 9. Februar von 11 bis 18 Uhr; 10. Februar von 11 bis 15.30 Uhr. Die aktuell geltenden Corona-Regelungen sind bei einem Besuch der öffentlichen Ausstellung zu beachten.
Der Vorsitzende des Architektur-Wettbewerbs, Dr. Eckart Rosenberger, zeigte sich höchst zufrieden mit der Konsensfindung des Preisrichter-Gremiums. Dass die Gewinner nach zum Teils hitzigen Diskussionen dann doch einstimmig ernannt wurden, sei nicht unbedingt selbstverständlich bei der Durchführung solcher Preisgerichte. „Besser könnten die Voraussetzungen für den weiteren Verlauf der Vergabe nicht sein“, stellte Rosenberger fest.
Empfehlung für den Kreistag
Mit der Bekanntgabe der Gewinner sei ein wichtiger Meilenstein in dem Prozess um die Erweiterung des Landratsamts Würzburg geschafft, zeigte sich auch Landrat Thomas Eberth zufrieden. „Wir haben nun einen tollen Entwurf vorliegen, der städtebaulich interessant ist, aber auch die Lebenswirklichkeit unserer Kunden wiederspiegelt“, ist sich Eberth sicher. Zudem organisiert das Konzept auch die Arbeitswelt der Beschäftigten neu und der Landkreis kann sich künftig als noch attraktiverer Arbeitgeber präsentieren.“ Landrat Eberth freue sich auf eine „spannende und erfolgreiche weitere Planungsphase.
Wie geht es weiter? Zunächst wird nach der Ausstellung für die Öffentlichkeit auch der Kreistag offiziell über die Ergebnisse informiert. In der nächsten Sitzung am 11. März sollen die Gewinner noch einmal vorgestellt werden. Bis Mitte 2022 sind dann Verhandlungen mit den Preisträgern angesetzt. Am Ende dieses gesamten Vergabeverfahrens fasst der Kreistag laut der Mitteilung aus dem Landratsamt schließlich den Beschluss über die Vergabe der Generalplanerleistungen.
Die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs „Landratsamt der Zukunft“:
1. Preis: Steimle Architekten, Stuttgart und Koeber Landschaftsarchitektur, Stuttgart; 3. Preis: ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH, Köln und studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf; 3. Preis: Lehmann Architekten GmbH BDA, Offenburg und w+p Landschaften - Hans-Jörg Wöhrle Landschaftsarchitekt BDLA dwb, Berlin.
1. Anerkennung: Lepel&Lepel Architekt Innenarchitektin PartG mbB, Köln und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten GmbH, München; 2. Anerkennung: Michel + Wolf Architekten GmbH, Stuttgart und Wolfgang Preuss Freiraumplanungen, Weil der Stadt; 2. Anerkennung: blocher partners, Berlin und GREENBOX Landschaftsarchitekten Hubertus Schäfer + Markus Pieper, Köln.