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Würzburg
WVV-Komfortkarte: Angst vor Datenmissbrauch
Seit wenigen Wochen gibt es die neue Komfort-Karte für WVV-Parkhäuser und -garagen. Nicht jeder ist auf Anhieb überzeugt. Dafür gibt es keinen Grund, sagt die WVV.
Die neue Komfortkarte der WVV in Würzburg. Über 2000 Mal wurde sie schon bestellt.
Foto: Thomas Obermeier | Die neue Komfortkarte der WVV in Würzburg. Über 2000 Mal wurde sie schon bestellt.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 27.04.2023 07:44 Uhr

Seit 1. November gibt es die WVV-Komfortkarte für's Parken in den städtischen Parkhäusern. Leicht wollen es die Initiatoren der Karte den Bürgern damit machen, ihre Autos in den Parkhäusern und Parkgaragen der WVV abzustellen. Jeweils bei der Ein- und Ausfahrt hält man die Plastikkarte an den Schrankenautomaten, die Gebühr für die Parkzeit wird dann vom  vorher aufgebuchten Guthaben abgezogen. Eigentlich nicht anders als beim alten Wertparkticket aus Papier, das man allerdings noch in den Automaten stecken musste. Bereits 2000 solcher Komfortkarten wurden laut WVV-Pressesprecher Jürgen Dornberger in den ersten sechs Wochen schon bestellt. Doch nicht jeder kommt gleich mit der neuen Karte zurecht.

Main-Post-Leser Horst Steil aus Höchberg zum  Beispiel fand die neue Karte attraktiv. Er besorgte sich selbst eine Komfortkarte sowie einen Gutschein für eine solche Karte für eine Bekannte, den er ihr schenken wollte, berichtet er. Doch nach den ersten Erfahrungen gab er beides zurück.  

Die Karte lässt sich nicht mehr am Automaten aufladen

"Sie können die Karte nur noch entweder Online am Rechner aufladen, am Smartphone über die Parken-App der WVV oder sie müssen in die Geschäftsstelle der WVV in der Domstraße", sagt Steil. Früher habe man die Wertparktickets auch an den Automaten in den Parkhäusern und Garagen aufladen können. Das schrecke ältere Leute ab, die nicht so computeraffin seien.

Das bestätigt WVV-Presseprecherin Cornelia Wagner: "Eine Aufladung der WVV-Komfortkarte am Kassenautomaten im Parkhaus ist nicht vorgesehen." Es handele sich um ein reines Online-Medium. Zusätzlich zum Computer und der App könne man die Karte im Kundenzentrum in der Domstraße per Barzahlung oder Kartenzahlung aufladen. Auch Gutscheine gebe es dort, die man verschenken kann. Darauf verbirgt sich hinter einem Rubbelfeld ein Code, mittels dessen man in der App oder am Computer die Karte aufladen kann, ähnlich wie bei Prepaid-Handys.

Kurzparker können wie gewohnt in bar bezahlen

Der Kurzparker könne wie gewohnt per Barzahlung mit Münzen oder Banknoten und Kartenzahlung seine Parkgebühr am Kassenautomaten bezahlen. "Alle Kassenautomaten in den Parkhäusern geben nach wie vor Wechselgeld heraus", so Wagner weiter. 

Aber auch Bedenken wegen des Datenschutzes wurden unter Lesern laut. Sie stören sich an der Registrierung, ohne die man die Karte nicht bestellen und nutzen kann.

"Da die Karte auf den einzelnen Nutzer angelegt ist, ist eine Registrierung notwendig", bestätigt Cornelia Wagner. Die WVV benötige die Daten zum Abrechnen der Vorgänge und zum Abwickeln der Zahlungen. "Im Online Account kann der Nutzer seine Stammdaten zum Beispiel bei einem Umzug anpassen, seine Karten aufladen und bei Verlust oder Defekt eine Ersatzkarte anfordern", erläutert Wagner. Somit sei das Guthaben gesichert und bei einem Kartenverlust nicht verloren, wie zuvor beim Wertparkticket. Jeder registrierte Nutzer könne mehrere Karten erwerben und in seinem Nutzer-Konto online verwalten. "Wer diese Karten nutzt, muss nicht angegeben werden", fügt Wagner hinzu.

Nur der registrierte Nutzer selbst hat Zugriff auf seine Benutzungen

Nur der registrierte Nutzer selbst habe Zugriff auf seine Daten und bekomme nach einen Parkvorgang seine Parkpreisbestätigung per Email zugesandt, so die WVV-Presseprecherin. Habe der Kunde mehrere Karten, sehe er alle seine Karten und Benutzungen und erhalte für alle Karten, die er besitze, seine Emails.  Es sei angedacht, die Karte in Zukunft über die Parken-Funktion hinaus auch für weitere Bereiche der WVV nutzen zu können, zum Beispiel als Eintrittskarte für die Bäder oder im Erdenmarkt. Keinesfalls würden diese kundenbezogenen Daten weiterverkauft.

Besitzer der Karte würden auch keine unerwünschten Werbemails erhalten, lediglich Informationen der WVV bezüglich Neuerungen oder Aktuellem zur Komfortkarte. "Dem Empfang dieses Newsletters kann beim ersten Bezug aber widersprochen werden", fügt ihr Kollege Jürgen Dornberger hinzu. "Wir verhalten uns mit der  WVV-Komfortkarte absolut datenschutzkonform", versichert Dornberger weiter. Bei detaillierten Fragen könne sich der Kunde am besten direkt im Kundenzentrum in der Domstraße umfassend beraten lassen. Dort würden alle Fragen bezüglich der Komfortkarte beantwortet, so der Pressesprecher.

 
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