Die Würzburger Fürstlich Castell'sche Bank hat Strafanzeige gegen einen ehemaligen Berater erstattet. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Privatbank vom Freitagabend hervor. Demnach war der Mitarbeiter zuvor nach internen Untersuchungen fristlos entlassen worden. Diese Untersuchungen waren durch die Interne Revision und die Rechtsabteilung eingeleitet worden, nachdem Hinweise auf ein mögliches Fehlverhalten eingegangen waren. Aufgrund der Strafanzeige hat die Staatsanwaltschaft Nürnberg Ermittlungen aufgenommen, das Bankhaus sicherte seine Unterstützung zu.
Verdächtiger sitzt in Untersuchungshaft
„Nach aktuellem Kenntnisstand gibt es Hinweise darauf, dass der ehemalige Berater Geschäfte mit Kunden abgewickelt hat, die außerhalb der Aktivitäten der Bank und in Unkenntnis der Bank vollzogen wurden, während er seinen Kunden das Gegenteil vorspiegelte“, heißt es in der Pressemitteilung der Privatbank. Dabei habe der Ex-Mitarbeiter, der nach Informationen dieser Redaktion bereits in Untersuchungshaft sitzt, bewusst und gezielt am internen Kontrollsystem der Bank vorbeigearbeitet. Um die Vorgänge umfassend aufzuklären, habe der Vorstand Strafrechts- und Zivilrechtsanwälte sowie eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt, die Bank bei den Ermittlungen zu unterstützen.
Betroffene Kunden wurden bereits informiert
Bei der Staatsanwaltschaft in Nürnberg war am Freitagabend kein Sprecher zu erreichen. Über die Größenordnung des entstandenen Schadens konnte Sascha Gründl, Pressesprecher des Bankhauses, wegen der laufenden Ermittlungen keine Auskunft geben.
Die Kunden des Ex-Mitarbeiters seien unverzüglich kontaktiert und über den Sachverhalt informiert worden: „Ein derartiger Fall erschüttert uns sehr. Wir werden alle Vorgänge restlos aufdecken und konsequent gegen den ehemaligen Berater im Sinne berechtigter Kundeninteressen und im Interesse der Bank vorgehen“, so Sebastian Klein, Vorstandsvorsitzender des Bankhauses. Kunden, die bislang noch keine Nachricht von der Bank erhalten haben, können davon ausgehen, dass sie nicht betroffen sind.