Zu wenig Info, zu wenig Transparenz über die Arbeit des Gemeinderats monierte Bernd Endres, Fraktionssprecher SPD/PB in der jüngsten Sitzung des Gremiums. Gerade ältere Bürger würden wohl gerne weiter über das Mitteilungsblatt informiert.
Er werde regelmäßig angesprochen, dass keine Informationen über die Gemeinderatsarbeit mehr im Mitteilungsblatt zu lesen sind. Er forderte ein, dem demokratischen Auftrag zu genügen: "Das heißt, wir müssen informieren". Seinem Antrag, die Protokolle der Gemeinderatssitzungen zu veröffentlichen, hielt Bürgermeister Thomas Herpich entgegen, dass es neben der Veröffentlichung online im Bürgerinformationssystem, das mit etwa 300 Downloads relativ hoch frequentiert sei, auf Bestellung den Protokoll-Druckservice gibt. Dieser habe 21 Abonnenten und koste die Gemeinde derzeit weniger als 100 Euro im Monat.
Die Protokolle im Mitteilungsblatt abzudrucken, würde die Kosten für die gut 1000 Exemplare mehr als verdoppeln. Das ergab eine Beispielrechnung, die dann auf 3800 statt 1600 Euro gelautet hätte. Eine redaktionelle Zusammenfassung der Protokolle komme aus rechtlichen Gründen nicht in Frage.
Straßenlaternen umrüsten
Die Diskussion zum künftigen Verfahren bewegte sich zwischen Maximilian Mödls (FDP) Plädoyer "Zehn Prozent zu vernachlässigen, können wir uns nicht leisten" und Andreas Elberts (MTg) Kernfrage "Ob wir in einem digitalen Zeitalter leben oder nicht?". Eine Umfrage zur Nutzung des Mitteilungsblattes war mit weniger als fünf Prozent Rücklaufquote als zu wenig aufschlussreich gesehen worden. Im Mitteilungsblatt zumindest die Themen zu nennen, die im Gemeinderat besprochen werden und dann auf die Bezugsmöglichkeiten für die Protokolle zu verweisen – das war der Kompromiss, den alle mittrugen.
Eine Theilheim-App als Angebot für die Jüngeren zu überlegen, regte Mödl an. Herpichs wiederholter Verweis auf die begrenzten Arbeitskapazitäten der Verwaltung quittierte er mit Unverständnis, weil just zuvor beschlossen worden war, dass die Gemeinde die Trägerschaft für die Nachbarschaftshilfe übernimmt. Überlegt und diskutiert worden waren die Optionen einer Neustrukturierung und das Hilfsgesuch der zehn Ehrenamtlichen schon mehrfach. Versicherungsfragen und bürokratische Aufgaben wie die Führung eines Kontos sollen damit gelöst werden, ohne Vereinsstrukturen unterhalten zu müssen.
Einen Grundsatzbeschluss gab es, die Umrüstung der restlichen etwa 150 Theilheimer Straßenlaternen auf energieeffizienter LED-Leuchtmittel anzugehen, immerhin ein Posten von pauschal 570 Euro je Laterne. Fast 12.500 Euro an Stromkosten könnten Stand heute jährlich gespart werden, 40.000 kWh Strom und 19 Tonnen CO², so die Information der Stadtwerke Würzburg AG. Grundlage war ein Kostenvoranschlag aus dem August 2023, der im Zusammenhang mit neu zu setzenden Leuchten am Kindergarten eingeholt wurde. Auf netto 85.500 Euro belief sich das Angebot, das nun verifiziert werden und dann in die Haushaltsplanung für 2024 einfließen soll, sofern sich die Kosten noch in diesem Rahmen bewegen.
Keine Ferienbetreuung
Ergänzt wurde der Beschluss um eine Begehung aller Lampenstandorte. Während Andreas Elbert auf die Notwendigkeit verwies, die Insektenwelt zu schonen, hatten Holger Seefried (MTg) und Bernd Endres existierende Beispiele von Straßenecken parat, die mit bereits erneuerter Beleuchtung eher zu dunkel geraten wirken.
Überraschung in Sachen Ferienbetreuung: Die Online-Umfrage zu vier Angeboten in den Pfingst- beziehungsweise Sommerferien ergab für keine der angebotenen Buchungswochen die nötige Mindestteilnehmerzahl von 15 Kindern. Bürgermeister Herpich informierte: Stand heute gibt es 2024 keine Ferienbetreuung der Gemeinde.