Walter Hollerbach ist ein „Schafferle“ der besonderen Art. Als Metzgermeister hätte er sich durch seine internationalen Auftritte unter anderem in China, Korea und Rumänien den Titel „Würzburgs Wurstkönig“ verdient. Nun feierte der Rimparer in „seinem“ Gasthaus zum Lamm in Rimpar mit Verwandten und Freunden seinen 85. Geburtstag.
„Ich kann selber gar nicht glauben, was ich alles geschafft habe“, sagt der Jubilar. Sehr viele Veranstaltungen hat er betreut, etwa in Caen bei der Gründung der Städtepartnerschaft mit Würzburg. Einen Rekord hat er einst am Nürburgring eingefahren, als er übers Wochenende 32 000 Bratwürste verkauft hat.
Trotz seines hohen Alters ist Hollerbach immer noch sehr aktiv ist, vor allem als LKW-Fahrer für unterschiedlichste Firmen in der Region. „Sechs Tage in der Woche bin ich unterwegs“, sagt er. Wie viele Hunderttausend Kilometer er durch viele Länder gefahren ist, hat er nicht gezählt. Über all die Jahre hat aber er keinen einzigen Unfall gebaut. Was er nebenbei immer noch mit Leidenschaft betreibt, ist das Tanzen. 13 Jahre war der Jubilar auch bei der Kreuzberg-Wallfahrt mit dabei.
"Pionier der Dosenwurst"
Seinen Sachverstand setzt Walter Hollerbach immer noch als Prüfer für Fleisch und Wurst bei der DLG und im Deutschen Fleischerverband ein. 5000 Wurstsorten hat er in seinem Leben getestet. „Mir sind fast die Tränen gekommen, als sie mich jetzt gebeten haben, weiter zu prüfen.“
Der Vater, ein Metzger aus Hardheim, kam 1939 nach Rimpar und hat dort seinen ersten Metzgerladen eröffnet. Nach dem Krieg kaufte er 1952 dort das „Lamm“, in deren Metzgerei Walter Hollerbach seine Lehre begann. Ein Jahr hat er danach in einer Fleischwarenfabrik in Westfalen gearbeitet und dort das Arbeiten am Band und die Verarbeitung von Dosenwurst gelernt, was sei späteres Leben als „Pionier der Dosenwurst“ geprägt hat.
Bei einem Ball im „Lamm“ hat er seine Roswitha kennengelernt, die er 1966 heiratete. Ihre Tochter Anette betreibt seine einigen Jahren das Hotel Lindleinsmühle, wo die Familie inzwischen auch wohnt. Hollerbachs zweite Tochter Evelyne arbeitet beim berühmten „Stanglwirt“ in Österreich. Berühmt wurde der Sohn seines Bruders Bernd Hollerbach als Fußball-Trainer.
Auch als „Bauleiter“ war Walter Hollerbach in den letzten Jahren sehr aktiv. So ist das „Lamm“ in Rimpar mit Nebengebäude zu einem Wohnhaus umgebaut worden. Die Gaststätte wurde aufgelöst. Dafür gibt es nun den „Röntgen-Keller“, der für Veranstaltungen gemietet werden kann. Auch bei der Sanierung und dem Ausbau des Hotels Lindleinsmühle auf 80 Betten war Walter Hollerbach federführend dabei.