Eine Klassenarbeit hat er noch korrigiert, ansonsten ist der Lehrer Martin Heilig seit seiner Wahl am 4. Mai hauptberuflich Politiker: Der 44 Jahre alte Kreisvorsitzende der Würzburger Grünen ist zweiter Bürgermeister und Umwelt- und Klimareferent der Stadt. Was hat der Klimabürgermeister vor?
Martin Heilig: Durch Leistung und gute Politik. Ich bin optimistisch, dass wir uns in der Fraktion und in der Partei schnell zusammenraufen, wenn alle sehen, dass wir in Würzburg viel bewegen.
Heilig: Ja. Klar. Viel bequemer ist es natürlich, es sich in der Opposition gemütlich zu machen und zu meckern. Aber wenn man ein politischer Mensch ist, der etwas verändern will, muss man mitregieren. Die Würzburger Grünen waren schon immer pragmatisch, jetzt sind wir noch etwas mutiger geworden. Mit 32,5 Prozent der Stimmen haben wir im März das zweitbeste Ergebnis erreicht, das Grüne jemals bei einer Kommunalwahl in Deutschland geholt haben. Unsere Wähler würden es uns übel nehmen, wenn wir daraus nichts machen würden.
Heilig: Insbesondere in Würzburg, als heißeste und trockenste Großstadt Deutschlands, ist es notwendig, dass das Thema Klimaschutz ganz oben aufgehängt ist. Diese Bedeutung soll der Titel Klimabürgermeister transportieren. Statt wie bisher lediglich Anhängsel eines anderen Referates zu sein, sind Umwelt- und Klimaschutz jetzt mit angemessen großer politischer Gestaltungskraft ausgestattet.
Heilig: Klimaschutz ist eine übergeordnete Aufgabe, die in viele Themen reinspielt. Deshalb haben wir gemeinsam mit der CSU gesagt, dass es wichtig ist, wenn jemand auch übergeordnet darauf schaut. Nehmen wir das Beispiel Stadtentwicklung. Wir wollen, dass möglichst bei jedem Neubau frühzeitig Solaranlagen oder Fassadenbegrünung eingeplant werden. Also bin ich jetzt die Nervensäge, die in der Verwaltung von Anfang an fragen wird: Wo ist die Dachbegrünung?
Heilig: Eine Radbrücke über den Main möchte ich schnell anschieben und ganz wichtig sind mir Bäume in der Stadt. Die durch den Klimawandel bedingte Trockenheit fordert Konzepte, um Straßenbäume mit Wasser zu versorgen. Regenwasser muss gespeichert werden, statt im Kanal zu verschwinden. Das heißt, überall wo künftig eine Straße aufgerissen wird, bin künftig ich und schaue, dass Platz und Wasserspeicher für Bäume entstehen. Möglichst schnell möchte ich auch damit beginnen, den Individualverkehr in der Stadt zu verringern. Da geht es um bessere Radwege und ÖPNV, Parkraum-Management, Park&Ride und vieles mehr.
Heilig: Das wird spannend. Auch wenn wir jetzt stärkste Fraktion im Stadtrat sind, brauchen wir noch andere, um eine Mehrheit zu haben und werden dafür Überzeugungsarbeit leisten müssen.
Heilig: Indem wir uns jetzt mit Fraktionen im Vorfeld auf eine grobe Linie einigen, die wir in den nächsten sechs Jahren abarbeiten. Auch wenn wir keine Koalitionsvereinbarung haben, bin ich optimistisch, dass das klappt. Dazu gehört, dass man Dinge von Anfang an offen kommuniziert und dabei bereits mögliche Konflikte anspricht. Entweder findet sich dann ein Kompromiss und wenn der auch noch in der Bevölkerung gut ankommt, treibt man es vorwärts. Oder halt nicht.
Heilig: Die Umgestaltung des Greinbergknotens. Bislang sind die Belange von Radfahrern oder ÖPNV hier nicht ausreichend berücksichtigt. In die Pläne muss noch mehr Verkehrswende rein, sonst werden sie die 16 Stimmen der Grünen ablehnen. Also doch lieber jetzt eine kooperative Lösung finden, damit nicht am Ende etwas rauskommt, was im Stadtrat keine Mehrheit findet und im Papierkorb landet
Heilig: Prinzipiell ist das hierarchisch geregelt. Den ersten Zugriff auf Termine hat OB Schuchardt, dann der zweite und dann der dritte Bürgermeister beziehungsweise Bürgermeisterin. Wir handhaben das aber sehr kooperativ. Denn wir haben ja alle drei ein großes Interesse daran, dass es in den nächsten Jahren gut läuft. Was natürlich nicht heißt, dass hier alles Friede, Freude, Eierkuchen sein wird. Ich will einiges durchsetzen, wofür ich inhaltlich hartnäckig sein werde. Aber der persönliche Umgang kann ja trotzdem gut sein.
Heilig: Meine Voraussetzungen sind ganz anders. Ein Bürgermeister hat eine andere Stellung als ein Referent. Deshalb habe ich eine andere Legitimation hier politisch zu wirken - und zwar nicht als der verlängerte Arm des Oberbürgermeisters sondern mit eigenen politischen Schwerpunkten. Deshalb ist klar, dass ich auch mal einen Antrag in den Stadtrat bringe, der dem OB nicht passt.
Heilig: Mein Lebensmittelpunkt ist Würzburg. Hier mache ich seit 25 Jahren Politik, war lange Leistungssportler, bin hier geboren und habe in verschiedenen Stadtteilen gewohnt. Ja, ich bewohne mit meiner Familie ein Haus in Höchberg. Aber es genügt, entweder einen zweiten Wohnsitz oder seinen Lebensmittelpunkt in der Stadt zu haben. Beides erfülle ich. Und ob man jetzt einen Kilometer weiter rechts oder links von der Stadtgrenze wohnt, spielt keine Rolle dafür, ob man gute Politik macht.
Martin Heilig
Heilig war Mitinitiator der „Grünen Jugend“ in Würzburg, ist seit 2014 Vorsitzender des Grünen-Kreisverbandes Würzburg-Stadt und seit 2016 Bezirksvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Im März verlor er als OB-Kandidat die Wahl gegen Amtsinhaber Christian Schuchardt (CDU) und wurde Mitglied des Stadtrats. Dieser wählt ihn am 4. Mai zum zweiten hauptamtlichen Bürgermeister. Heilig ist verheiratet und hat fünf Söhne.
Der "arme" Radfahrer hat es scher und muß hinter einem PKW an der Ampel warten.
Was ist aber mit den Fußgängern, die der zweite, auf dem Gehweg fahrende Radfahrer auf dem Bild bewußt behindert bzw. ggf. gefähret? Die haben Platz für den Radler zu machen!
"Aber es genügt, entweder einen zweiten Wohnsitz oder seinen Lebensmittelpunkt in der Stadt haben. Beides erfülle ich."
1. Ist die Aussage nach Artikel 21 GLKrWG nicht sachlich falsch, sprich: Man muss zumindest einen Nebenwohnsitz haben (Heilig spricht davon, dass Nebenwohnsitz ODER Lebensmittelpunkt genügt)?
2. Heißt diese Aussage von Heilig, dass er seinen Lebensmittelpunkt dort hat, wo er VOR JAHREN Leistungssportler WAR und vor Jahren aufgewachsen WAR - und nicht dort, wo er DERZEIT mit seiner Familie LEBT?
3. Warum hat man einen Zweitwohnsitz in Versbach, wenn man mit seiner Familie in Höchberg wohnt (über die Gründe der Wählbarkeit hinaus)?
Die Kosten für die Fahrradwege zahlen die Autofahrer und sollen dafür überall aus den Städten verbannt werden. Da wo Fahrradwege mit Sinn und Verstand gebaut werden haben die meisten ja Verständnis, aber dieser blinde Aktionismus der hier in Würzburg zum Teil herrscht muss eingebremst werden. Es wäre besser mal angebracht sich die sinnfreien Ampelschaltungen anzuschauen, dort gibt es mehr als genug Potential für Klimaschutz. Es kann doch nicht sein, dass man teilweise mit 60 und mehr km/h fahren muss um eine grüne Welle zu erwischen. Wie kann es sein, dass auf der selben Strecke an der ersten Ampel bei grün ca 40 Pkw durchfahren können und 1000 Meter weiter nur noch 30-35 Pkw ? Aber dafür sind die Autofahrer nicht verantwortlich.
muss ich nun das steile Dach meines Hauses - neu - mit grünen Ziegeln decken lassen; oder darf ich aufstocken, um ein ebenes, flaches Dach zu haben ?! Nur so macht doch eine " Dachbegrünung " Sinn. Oder denkt Herr * Heilig an sgn. " Rank-
pflanzen " die sich mühsam nach oben - auf der Dachfläche der Sonne entgegen winden ? Gibt es überhaupt "Teer- oder Betonpflanzen " ? Die Wurzeln müssen ja in die Erde ?
" Treibt man es vorwärts oder "aufwärts ? " ; sagt er im Artikel ! UND das sagte er auch : " oder halt nicht " ! Also ... das Klima in WÜ bleibt wie es ist. " Heilig " hin oder her ! Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Leider wird es aber dadurch wieder zu Interessenkollisionen kommen. Wir hatten schon mal die Verknüpfung von Referat und Bürgermeisterposten und man hat sie aus guten Gründen seinerzeit wieder abgeschafft. Aber jede Generation muss wohl ihre eigenen Fehler machen. Nur dass uns diesmal diese Fehler der Verknüpfungen sehr sehr viel Geld kosten werden.
Ich bitte aber die Medien, von solch irreführenden Titeln abzusehen. Heilig ist als Bürgermeister zu bezeichnen und auch so zu beurteilen. Denn das ist nun sein Hauptberuf.
Hr. Heilig ist hauptberuflicher Bürgermeister, kein ehrenamtlicher wie es früher war. Damit ist er Berufspolitiker in der Doppelfunktion Bürgermeister und Referent, auch mit der entsprechenden Bezahlung als Bürgermeister und Referent. Auch wenn man die Jobs nicht trennen kann, ist er als Bürgermeister nicht ausschließlich für das Klima zuständig, wie Sie suggerieren, sondern er ist Bürgermeister für alle Bürger der Stadt. Ich sehe hier einen deutlichen Unterschied zu Ihrer Auffassung vom Amt.
Die Suppe müssen andere auslöffeln!
Dieses Wahlergebnis, welches nur durch die zahlreichen grün eingefärbten Studenten zustande gekommen ist wird die Stadt ruinieren! Ein zusätzlicher Bürgermeister verbrennt Unsummen an Geld auch wenn er nur durch Gemauschel in die Position gekommen ist...
Und Fahrräder kann man nicht essen! Für Essen und Leben braucht es eine starke Wirtschaftskraft!
Und das hat noch nie ein Grüner gekonnt!
Der ganz überwiegende Teil der Studierenden ist in Würzburg nicht wahlberechtigt, da nicht mit erstem Wohnsitz gemeldet. Die genauen Zahlen kennt ausschließlich das Studentenwerk. Man kann aber annäherungsweise die Zahl der wahlberechtigten Studierenden in WÜ mit ca. 6000 - 8000 beziffern. Selbst wenn die alle zur Wahl gegangen wären und zu 100% Grün gewählt hätten würden sie den Erfolg der Würzburger Grünen nicht erklären.
Derjenige Ministerpräsident in Deutschland, dem von den Menschen die mit Abstand höchsten Kompetenzen in Sachen Wirtschaft zuerkannt werden ist im Übrigen ein Grüner.
Auto kann man auch nicht essen und die Großstadt in Deutschland, die den mit Abstand geringsten Anteil des Autoverkehrs am Gesamtverkehr zu verzeichnen hat ist Freiburg, zugleich eine der wirtschaftlich florierendsten Städte Deutschlands, aufgebaut in langen Jahren unter Führung eines grünen OB.
- der absolut überwiegende Teil der Studenten wird genötigt, den Erstwohnsitz in WÜ (wie in jeder anderen Universitätsstadt auch) zu haben!
- welches Märchenbuch haben Sie gelesen um diese sinnlose und überheblich und in keinster seriösen Weise belegbaren Behauptung aufzustellen Kretschmar hätte den höchsten Wirtschaftlichen Sachverstand?
- Es ist klar, dass Sie Ihre grünen Freunde in den Himmel loben, Voller Verblendung und stigmatisierter Untergebenheit und Bewunderung. Daher sei Ihre Naivität entschuldbar! Leider konnte ich keine Statistik finden in der Grüne OB zumindest unter den 10 florierendsten Städte zu finden sind. Das ist auch unerheblich! Denn es geht mir um Würzbug! Und diese desolate Entwicklung ist erschreckend und es treibt die Angst um, Angst der alten Einwohnerschaft, der Gastronomie und des Einzelhandels!
Und im Übrigen, man kann auch Fahrräder nicht essen! Aber die Menschen brauchen Arbeitsplätze und eine Zukunft nach vorne und nicht zurück!