Aufsehen erregende Dinge haben sich in dieser Woche ereignet, über die nachzuklappern sich allemal lohnt: Der potenzielle Bayerische Ministerpräsident Ude hat den Weg nach Unterfranken gefunden. Das muss allgemein erstaunen, da Ude ja hatte erkennen lassen, dass er in unterfränkischer Geografie wenig bewandert ist, vermutlich, weil er bisher nur vom Münchner Rathaus zum anzuschlagenden Bierfass auf dem Oktoberfest gewandert ist.
Dass er den Weg problemlos gefunden habe, erklärte Ude damit, dass er einen Fahrer und ein Navi habe, wie er im Interview mit der Main-Post darzulegen wusste. Bei dieser Gelegenheit gab er sich optimistisch, was den Wahlausgang 2013 anbelangt, wollte sich aber nicht festnageln lassen, ober er dann seinen Würzburger Spez'l Oberbürgermeister „King George“ Rosenthal in sein Kabinett aufnehmen will. Beide verbindet ja ein Alter, das es ihnen unmöglich macht, ein weiteres Mal Stadtoberhaupt werden zu können, warum den beiden grauen Panthern die Flucht nach vorne in die große Politik naheliegend erscheinen mag. Die wartet ja dringend auf eine Verjüngung.
Indes konnte Udes Auftritt in Franken gar keine verkorkste Angelegenheit sein, vielmehr war es eine verschraubte, denn er durfte hier in Retzstadt seinen eigenen Wein entgegennehmen, den sog. „Ude-Schoppen.“ Er freue sich „unbandig“, ließ der Münchner Sozi wissen. Für den roten Kandidaten hatte Rudolf May natürlich einen Roten ausgewählt, und zwar eine Cuvée, wobei der Winzer eine Mischung machte mit Regent für die robuste Art der Oberbayern, Cabernet Dorsa für die Geradlinigkeit der Oberpfälzer, Dornfelder für die ausgeglichene Art der Schwaben, schließlich einen Spätburgunder für die Eleganz, Finesse und Langlebigkeit der Franken.
Zum Ude-Schoppen, den (was auch sonst) eine Karikatur ziert, ließ Ude wissen, dass er eigentlich eher Wein- als Biertrinker sei. Vermutlich würde er beim Wahlkampfauftritt im Nürnberger Land geäußert haben, dass er sich ausschließlich von Knoblauch ernähre und in Schwaben, dass er von der Spätzle-Schüssel nicht wegzukriegen sei. Jedenfalls wusste Ude zur Freude der Franken noch nachzulegen, dass er eher zu viel als zu wenig Frankenwein trinke, was nahelegen könnte, der Möchtegernministerpräsident lebe ganz nach dem Motto „Guter Wein in Maßen genossen, kann auch in größeren Mengen nicht schaden“.
Um den roten Angriff von Ude und seinem möglichen Möchtegernminister aus Würzburg auf das schwarze Münchner Maximilianeum zum Erfolg zu verhelfen, müsste der Retzbacher Winzer freilich seine Cuvée noch deutlich aufmotzen. Denn die SPD kommt ja nach Umfragen derzeit gerade mal auf 23 Prozent. Es müsste also noch ein Grüner Veltliner drunter gemischt werden für die Grünen, ein Gelber Muskateller für die Liberalen und irgendetwas für die Freien Wähler. Etwas Farbloses vielleicht. Und ein grauer Burgunder für die Grauen Panther.
Ude war in Retzstadt, dies ist eine eigene Gemeinde in MSP. Retzbach gehört zu der über dem Main liegenden Gemeinde Zellingen. und auch zu MSP.
Vielleich wäre es mal mögllich, Sie als Redakteur einer großen Reigionalzeitung Heimatuntericht bei Herrn Ude zu nehmen. Dem ist jetzt der Unterschied bekannt.
Ich hoffe, sie machen heuer Urlaub in Retzstadt und genießen die guten roten Weine.
Schönen Urlaub mit viel Wein