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WÜRZBURG
Würzburger Woche: Abstand mit Anstand
Herbert Kriener
Herbert Kriener
 |  aktualisiert: 10.02.2016 03:39 Uhr

Nun also ist die Narretei nicht mehr auf- zuhalten und Würzburg ist fest in Narrenhand. Am Sonntag zieht es den Gaudiwurm durch die Stadt als Höhepunkt der Session, die für Spaßbremsen erfreulich kurz ist. Verantwortlich für den Zug und sein Motto ist Michael „Zinni“ Zinnhobel, und der blickt voll durch, denn er ist Festerbauer im wahren Leben. Was er im letzen Jahr beim Blick durch sein Fenster gesehen hat, möchte mancher gerne wissen, denn da war das Motto noch „Fasching ist geil“. Da muss man wie im richtigen Leben erst mal draufkommen.

In diesem Jahr ist das Motto nicht ganz so geil, denn es lautet „Faschingszug in Gefahr“, wobei hier mehr die Kohle als Köln motivgebend war. Jedenfalls muss man angesichts der Ausschreitungen in der Karneval-Hochburg zu Silvester froh sein, dass nur unser Bischof aus Köln stammt und nicht auch noch unser Frankfurter Oberbürgermeister, sonst hätte der wohl für den Faschingszug das Motto ausgegeben „Beim Schunkeln eine Armlänge Abstand“.

Es ist schon echt närrisch, was um diese „ergreifende“ Silvesternacht sich sicherheitsmäßig so tut. Man nehme nur mal die geniale Gemeindeverwaltung von Reichenberg, die eigens für die Flüchtlinge ein Probefeuerwerk veranstaltet hat, um deren Aufnahmefähigkeit zu testen. Da müssen wir schon froh sein, dass unsere Obernarren nicht auch noch einen Probefaschingszug durch die Stadt haben laufen lassen mit der Kölner Oberbürgermeisterin auf dem Narrenwagen, die das Einhalten der Armlänge Abstand testet und das Fußvolk „Kölle Alaaf“ ruft auf die selbst ernannte Wahlhelferin der AfD.

Was sonst in diesen närrischen Tagen noch hervorzuheben wäre, ist ausnahmsweise einmal nicht unser Oberbürgermeister, denn der hat sich ja selbst erhöht, und das um mehr als eine Armlänge, weil er im Fernsehfasching als österreichischer Kaiser Franz Josef aufgetreten ist, begleitet von seiner Kaiserin Sissi, die wohl seine Schwester war. Aufmerksame Beobachter meinten nach der Show, dass dieser Herr O. wohl was an der Backe hat, und das war in der Tat so, denn er hatte sich einen Bart aufkleben lassen.

Nun fragt das närrische Fußvolk sich, was der Herr O. in diese Maskerade getrieben hat. Seine ungezählten Bewunderer meinen, dass es nur konsequent gewesen sei, als Nachfolger von „King George“ noch ein Titelchen draufzusetzen. Andere sehen eher den symbolischen Wert der Vergänglichkeit dargestellt, denn die Beziehung von Kaiser Franz und seiner Sissi ging ja in die Hose, und in der Tat war der Herr O. am nächsten Tag schon alleine mit seinem Backenbart bei der Prunksitzung der KaGe Elferrat.

Neben ihm saß nebenbei Bürgermeister Adolf Bauer, der sich ausnahmsweise einmal nicht als altertümlicher Kapitän der christlichen Seefahrt verkleidet hatte, sondern als Thüngersheimer Bäuerle dahergekommen ist, eine Rolle, die er vollumfänglich auszufüllen wusste. Dass der BümBa keine Ahnung von Tuten und Blasen hätte, kann nach diesem Fasching niemand mehr behaupten, denn er war ja jüngst nach der Sitzung in Versbach in eine Polizeikontrolle gekommen. Natürlich hat der Blasebalg Nullkommanull angezeigt, denn der BümBa ist ja nicht selbst gefahren. Von weiteren Bemerkungen nehmen wir aber lieber Abstand. Eine Armlänge, z.B.

 
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