Ein internationales Team von Astronomen, darunter Wissenschaftler der Universität Würzburg, hat einen Gammastrahlenblitz mit einer bislang noch nie gemessenen Energie beobachtet. Er stammt aus einer fünf Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxie, teilt die Uni Würzburg mit.
Dass diese Beobachtung gelang, ist laut der Pressemitteilung unter anderem auch dem Beitrag unterfränkischer Unternehmen zu verdanken, darunter Bosch Rexroth in Lohr. Deren Komponenten sorgen nämlich dafür, dass sich die beiden eingesetzten Teleskope trotz ihres Gewichts von gut 64 Tonnen und ihrem Durchmesser von jeweils 17 Metern sehr schnell bewegen und auf neue Koordinaten einstellen lassen.
- Lesen Sie auch: Wo Hobby-Astronomen den Profis voraus sind (Archiv)
Tatsächlich war die Beobachtung eine Sache von wenigen Minuten: Am 14. Januar 2019 registrierte ein Weltraumobservatorium einen ungewöhnlichen Helligkeitsanstieg aus der Richtung des Sternbilds Eridanus. Innerhalb von nur 22 Sekunden wurden die Koordinaten über das Internet weltweit verfügbar gemacht.
Die Reaktion auf der Erde lief nicht langsamer ab: Nur 25 Sekunden dauerte es, bis Wissenschaftler auf der Kanarischen Insel La Palma die beiden dort stationierten MAGIC-Teleskope auf die Himmelskoordinaten des Weltraumwächters ausgerichtet hatten.
Entdeckung in der "'Nature" beschrieben
Was die Teleskope dann entdeckten, sorgte unter Astronomen für Aufsehen und hat zu zwei Veröffentlichungen geführt, die am Mittwoch in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht wurden.
Demnach hat das Team einen Gammastrahlenblitz aus einer Galaxie in über fünf Milliarden Lichtjahren Entfernung entdeckt. Die beobachteten Lichtquanten des Gammablitzes GRB 190114C erreichten dabei spektakulär hohe Energien, wie sie bisher noch nie beobachtet wurden. Verantwortlich dafür ist vermutlich eine Hypernova – also die Supernova-Sternexplosion eines seltenen Typs massereicher Sterne am Ende ihrer Entwicklung.
- Lesen Sie auch: Die besten Plätze für Sternegucker