Im Juni waren beim Wettbewerb "Medisspendenblut" die Medizinischen Fakultäten der deutschen Uni-Städte aufgerufen, möglichst viele Blutspender zu stellen. Die Würzburger Medizinstudierenden zeigten dabei das größte Engagement und erzielten den ersten Platz, heißt es in einer Pressemitteilung.
"Während der Corona-Krise war die Blutspendebereitschaft in Deutschland im Keller. Gerade in dieser Situation sollten Medizinstudierende eine Vorbildrolle einnehmen. Außerdem sollten sie als künftige Ärztinnen und Ärzte möglichst auch persönliche Erfahrungen mit der Blutspende haben und für das Thema sensibel sein", meint Leonard Richter.
Deshalb initiierte der Marburger Medizinstudent – praktisch im Alleingang – in diesem Frühjahr erstmals den Wettbewerb "Medisspendenblut". Dabei forderte er alle Medizinischen Fakultäten der deutschen Unis auf, in einem Wettstreit zwischen dem 8. Juni und dem 3. Juli möglichst viel Blut zu spenden.
Faires Ranking
Zugelassen waren sowohl Vollblut-, Plasma- wie auch Thrombozytenspenden. Über ein vom jeweiligen Blutspende-Institut abgestempeltes Meldeformular konnten jede Spenderin und jeder Spender für ihre oder seine Universität punkten. Für ein faires Ranking wurde die Zahl der eingehenden Meldungen von Leonard Richter ins Verhältnis zur Größe der jeweiligen Fakultät gesetzt. Am Ende erwies sich unter den 20 teilnehmenden Universitäten die Würzburger Medizinische Fakultät mit 146 Spendern als die "blutreichste" Deutschlands. Auf die Plätze zwei und drei kamen Köln und Göttingen.
Für diese Spitzenleistung übereichte Leonard Richter kürzlich einer Delegation Würzburger Medizinstudentinnen am Uniklinikum Würzburg (UKW) einen Pokal. Die von der Bonner Künstlerin Martine Seibert-Raken geschaffene Trophäe hat die Form eines stilisierten Blutgefäßes. Marie Had, eine der Studentinnen, nennt einige Gründe für den Erfolg der Mainfranken-Metropole: "Unsere Kommilitoninnen und Kommilitonen kamen zum Glück schnell aus den Startlöchern. Hilfreich erwies sich dabei, dass wir ein eigenes Poster zum Wettbewerb gestaltet hatten, das auch über die Sozialen Medien, wie Instagram, verbreitet wurde."
Wegweiser für Gesellschaft
Als Blutspende-Einrichtungen nutzten die Würzburger Studenten das Plasmazentrum des BRK Blutspendedienstes und das Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Hämotherapie des UKW. Dessen Direktor, Prof. Markus Böck, war bei der Pokalübergabe dabei und freut sich aus mehreren Gründen über die gelungene Aktion: "Zum einen finde ich es großartig, dass sich angehende Medizinerinnen und Mediziner als Wegweiser für unsere Gesellschaft engagieren. Zum anderen sind diese jungen, in der Regel gesunden Menschen die besten Blutspender – und vielleicht wurde die oder der eine oder andere motiviert, auch in Zukunft und langfristig Blut zu spenden."
Als Ausstellungsort für den Pokal wurde eine prominente Stelle am Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Hämotherapie des UKW gefunden. Allerdings plant Leonard Richter, den Wettbewerb im nächsten Jahr zu wiederholen, weshalb die Trophäe als Wanderpokal gedacht ist. Vor diesem Hintergrund zeigten sich die Medizinstudentinnen und Prof. Böck umso entschlossener, im kommenden Jahr den Titel und den Pokal zu verteidigen.
Mehr Infos unter www.medisspendenblut.de