Es nimmt so schnell kein Ende mit den Baustellen in Ochsenfurt. Das Staatliche Bauamt will die Arbeiten an der Neuen Mainbrücke nutzen, um auch die B 13 im Verlauf der Würzburger Straße zwischen der Brücke und der Ortsausfahrt von Kleinochsenfurt auszubauen. Beabsichtigt ist dies schon seit Jahren, doch nun soll alles schneller gehen als gedacht.
Die Zeit für den Ausbau der Bundesstraße ist günstig, weil seit Sperrung der Brücke der Hauptverkehr auf die andere Mainseite verlagert ist, sagt Eric Brückner, zuständiger Abteilungsleiter am Staatlichen Bauamt. Das Amt hat der Stadt deshalb mitgeteilt, dass die Planung noch in diesem Jahr erfolgen soll. Mit den Arbeiten beginnen will man 2017.
Für die Stadt kommt diese Meldung einigermaßen überraschend. Zwar habe man sich vor Jahren schon auf einen Ausbau eingerichtet und vorgeschlagen, dass dieser gleichzeitig mit den Neubau der Brücke geschieht, sagt Bauamtschefin Elisabeth Balk. Nach den Informationen aus dem Staatlichen Bauamt habe man aber davon ausgehen müssen, dass die Bundesstraße erst nach Fertigstellung der Brücke an der Reihe ist.
Nun ist der Ausbau der B 13 zwar Aufgabe des Bundes, zieht aber für die Stadt einen ganzen Rattenschwanz von Begleitmaßnahmen nach sich. Entlang der B 13 sollen im Ortsbereich beidseits Gehsteige gebaut werden. In diesem Zuge wird auch die Straßenbeleuchtung erneuert. Dann müsse dringend die alte Wasserleitung erneuert werden, sagt Gerhard Englert, Stadtkämmerer und Finanzvorstand des städtischen Kommunalunternehmens KSO. Der Kanal sei zwar in Teilbereichen bereits erneuert worden, müsse aber ebenfalls auf mögliche Schäden überprüft werden.
Die Kosten für Kanal und Wasser sind bereits in der Gebührenkalkulation mit eingepreist, sagt Englert. Steigende Kosten für die Gebührenzahler oder gar Verbesserungsbeiträge zu Lasten der privaten Haushalte seien also nicht zu erwarten. Für Gehsteig und Straßenbeleuchtung hingegen müssen zu einem Großteil die Anlieger aufkommen.
Was ebenfalls schwer wiegt ist der zeitliche Druck. Bislang habe der Stadtrat keine Gelegenheit gehabt, sich mit dem Thema zu befassen, noch gibt es konkrete Pläne, sagt Elisabeth Balk. Sie hat deshalb alle Beteiligten an einen Runden Tisch zusammengerufen. Dort sollen während des Sommers die Rahmenbedingungen erklärt werden, um sie im September dem Stadtrat zur Beratung vorlegen zu können.
Der Stadt kommt dieser Zeitraum äußerst ungelegen, sind die finanziellen Möglichkeiten doch durch die Generalsanierung der Grund- und Mittelschule erheblich eingeschränkt. Das Staatliche Bauamt hingegen drückt aufs Tempo und will im kommenden Jahr mit dem Bauen beginnen. Spielraum gibt es allerdings noch, nachdem die Neue Mainbrücke voraussichtlich erst im Dezember 2018 wieder unter Verkehr geht. Bis dahin aber soll auch die B 13 fertig sein, sagt Eric Brückner.