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Würzburg
Würzburger Stadtrat will FOS/BOS nicht erweitern: Zu viele Schüler kommen nicht aus der Stadt
Schulbürgermeisterin Judith Roth-Jörg hatte in den Haushaltsberatungen Geld für einen Ausbau beantragt. Der Stadtrat folgte ihrer Bitte aber nicht. Was der Grund ist.
Die weiterführenden Schulen BOS und FOS sind gemeinsam mit der Berufschule in der Franz Oberthür Schule untergebracht.
Foto: Archivfoto Thomas Obermeier | Die weiterführenden Schulen BOS und FOS sind gemeinsam mit der Berufschule in der Franz Oberthür Schule untergebracht.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 17.12.2024 02:35 Uhr

Rund vier Millionen Euro zusätzliche Mittel für Sanierungen und Erweiterungen von Schulen hat der Stadtrat im Haushalt des kommenden Jahres ausgegeben, der in dieser Woche als Satzung beschlossen wurde. An einer Stelle wurden allerdings Mittel gestrichen, um ein politisches Signal an das bayerische Kultusministerium zu schicken: Schulbürgermeisterin Judith Roth-Jörg (CSU) hatte für die kommenden drei Jahre insgesamt sieben Millionen Euro für eine Erweiterung der FOS/BOS im Frauenland beantragt.

„Wir stocken eine Schule auf, obwohl wir es für uns nicht brauchen. Das übersteigt die Leistungskraft der Stadt“
Raimund Binder, ÖDP-Fraktionschef

„Wir stocken eine Schule auf, obwohl wir es für uns nicht brauchen. Das übersteigt die Leistungskraft der Stadt“, begründete ÖDP-Fraktionschef Raimund Binder seinen Streichungs-Antrag. Die staatliche FOS/BOS, die vor gut zehn Jahren in den Neubau auf dem Gelände der Franz-Oberthür-Schule eingezogen ist, wird von vielen Schülerinnen und Schülern aus der Region bevorzugt, obwohl es auch in Kitzingen und Marktheidenfeld Fach- und Berufsoberschulen gibt.

Die Genehmigung für die Erweiterung hat die Regierung innerhalb von nur vier Wochen erteilt

„Dort könnten mehr Schüler aufgenommen werden. Wir können sie aber nicht abweisen“, bestätigte Roth-Jörg. Der Schulbetrieb sei derzeit nur zu gewährleisten, weil auch Räume der Franz-Oberthür-Schule genutzt werden können. Die platzt aber selbst aus allen Nähten, so dass bei der Flüchtlingsbeschulung teilweise bereits Wechselunterricht stattfindet und Klassen ausgelagert werden. „Wir sind am Limit, wir brauchen die neuen Räume auf alle Fälle“, appellierte Roth-Jörg daher an den Stadtrat.

Die schulaufsichtliche Genehmigung für die Erweiterung hat die Regierung innerhalb von nur vier Wochen erteilt, die staatliche Förderung ist zugesichert, die Planungen sind weit fortgeschritten: „Wir könnten schnell loslegen“, so die Bürgermeisterin. Sie hat in diesem Jahr auch zum wiederholten Mal das Gespräch mit dem Kultusministerium gesucht und will erreichen, dass der Freistaat bei der Verteilung der FOS/BOS-Schüler in der Region künftig regulierend eingreift. Dazu sei die zuständige Ministerialbeauftragte bisher nicht bereit.

Stadtrat will Verhandlungsposition gegenüber dem Freistaat verbessern

Mit der Entscheidung, die Mittel für die FOS/BOS-Erweiterung zu streichen, wollte der Stadtrat ihr für die Gespräche mit Kultusministerin Anna Stolz Rückendeckung geben. „Ich glaube nicht, dass jemand die Not erkennt, wenn wir die Räume erweitern“, sagte Raimund Binder. Unterstützung bekam er von Joachim Spatz (FDP/Bürgerforum) und Josef Hofmann (FW/FWG). „Es kann nicht alles zu unseren Lasten gehen“, betonte Hofmann. Spatz geht davon aus, dass die Stadt durch die Ablehnung ihre Verhandlungsposition gegenüber dem Freistaat verbessert hat: „So lange wir immer nur nicken und nie ein Problem haben, wird der Freistaat immer sagen, die schaffen das schon.“

 
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  • Hans Sartoris
    Zunächst mal sollten die Einrichtungen im Landkreis ihre Hausaufgaben machen und voll ausgelastet werden.

    Danach kann man dann immer noch über die Fos/Bos in Würzburg sprechen mit Kostenteilung Stadt / Landkreis .
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  • Robert Hippeli
    Ja ja der Wahlkampf hat begonnen.

    Ob Bundestag, Landtag der Kommune, es geht schon lange nicht mehr um das Wohl des Volkes!

    Ach ist das Traurig!
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  • Christa Bullmann
    ...Wir stocken eine Schule auf, obwohl wir es für uns nicht brauchen.....

    Ein besseres Zitat um ein egoistisches Verahlten zu zeigen gibt es wohl nicht. Am liebsten wären wohl nur Würzburger Schüler.

    Was für ein Armutszeugnis.

    MfG

    Johannes Bullmann, MPA
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  • Barbara Fersch
    schon traurig, wieviel Geld für ein Theater verschleudert wird, und die Schulen würden massenhaft Sanierung , Erweiterung benötigen.
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  • Gerhard Zwierlein
    für die Schul- und Universitätsstadt Würzburg ist eine höhere Schule zu teuer? - Wie tief gesunken! Liebe Regierung - bitte das Geld in die Landkreise - Schweinfurt- Kitzingen und nach Marktheidenfeld schieben - UND liebe Schulbürgermeisterin konsequent sein und sofort das Amt niederlegen. Ich glaube nicht, dass jemand die Not erkennt, wenn wir die Räume erweitern“, sagte Raimund Binder. Die Gegner der Schulförderung: " Joachim Spatz (FDP/Bürgerforum) und Josef Hofmann (FW/FWG) " sollten von jedem Unterfranken, die stolz auf ihre Uni- und Schulstadt Würzburg sind, wen man beim nächsten Mal nicht wählen sollte. Das geht natürlich mal zu Erst zu Lasten der Schüler: Die Würzburger Schulbildung! Da wird wegen ein paar Milliönchen geknausert ? Da kann sich mit Blick vom äußersten Unterfranken aus nur wundern. Und diese Stadt will ELITE-UNI werden ? So wohl nicht !
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  • Peter Koch
    Überall gibt es angeblich Fachkräftemangel, die Fachkräfte wachsen aber nicht auf den Bäumen im Ringpark. Fachkräfte muss man ausbilden und dazu gehören Schulen die zukünftige Fachkräfte anlocken. Das hat man in Würzburg anscheinend noch nicht kapiert.
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  • Johannes Metzger
    Wieso spricht Frau Jörg nicht mal mit ihren Parteifreunden aus der CSU? Da sollte sich doch eine Lösung finden lassen. Der Landkreis scheint ja im Geld zu schwimmen. Die geben viel Geld für die Planung eines neuen Landratsamtsgebäude aus, das niemals gebaut wird.
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  • Georg Ries
    Da trieft er wieder, der Hass auf eine Partei.
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  • Erich Spiegel
    Beschlossen wird eine Baumaßnahme vom Kreistag nach intensiven Beratungen und Planungen mit Fachleuten. Diesen Fachleuten vertraue ich. Anscheindend wissen Sie alles besser. Manchmal wird halt ein neues Gebäude benötigt. Oder sollen die Mitarbeiter des Landratamts im Bauwagen arbeiten?
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  • Peter von der Tann
    Einkaufstadt Würzburg!Geld und Wasser brauchen sie vom Land aber Schüler??Manche Stadträte Spatz.....
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  • Rudolf Thomas
    Wasser gehört weder dem Land noch der Stadt, es gehört allen Menschen.
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