Mit rund 180 000 Besuchern hat das 29. Würzburger Stadtfest einen Besucherrekord erlebt. Eine überaus positive Bilanz zog Wolfgang Weier, Geschäftsführer des Vereins Stadtmarketing „Würzburg macht Spaß“, der für die Organisation des Festes verantwortlich ist. „Für mich war es das schöne Fest. Ich habe nur gut gelaunte Menschen gesehen, das Wetter hat gepasst, die Stimmung war toll, und es hat trotz der Menschenmassen keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben.
Auch wenn einige Straßen und Plätze, wie die Semmelstraße, diesmal wegen Baustellen oder organisatorischen Schwierigkeiten diesmal nicht beteiligt war, war das Angebot mit 500 beteiligten Geschäften, Dienstleistern, Vereinen und Organisationen nicht geringer als in den Vorjahren.
170 Stunden Live-Musik
Für die Attraktivität der Veranstaltung sorgten nicht zuletzt auch 170 Stunden Live-Musik und Shows auf vier großen und acht kleinen Bühnen in der Stadt. Für das besondere Highlight sorgte die Bühne von Radio Gong zum 30-jährigen Bestehen des Senders mit dem Auftritt des fernsehbekannten Sängers Max Giesinger („Wenn sie tanzt“) am Freitag und „Deutschlands Kreischband Nr.
1“ Die Lochis am Samstag. Vorsorglich hatten die Veranstalter Absperrungen vorbereitet, die aber trotz großen Andrangs nicht eingesetzt werden mussten.
Beste Unterhaltung hatten aber auch andere Bühnen zu bieten. So begeisterten am Barbarossaplatz unter andrem zwei Würzburger Bands: die Inklusionsband „Mosaik“ der Mainfränkischen Werkstätten mit ihrer musikalischen Antriebskraft Steffi List und abends die neuformierte Band No Restrictions. Die Werkstätten betreuen 1300 Menschen mit Behinderung aus der Region.
Mit ökumenischem Gottesdienst eröffnet
Eröffnet worden war das Fest mit einem ökumenischen Gottesdienst auf der Bühne von TV touring in der neuen Eichhornstraße, zelebriert von Dekanin Edda Weise und Domkapitular Jürgen Vorndran. Den offiziellen ersten Bieranstich, musikalisch begleitet von den Youngstars der Kirchheimer Musikanten, erledigte Oberbürgermeister Christian Schuchardt an der Main-Post-Bühne am Vierröhrenbrunnen. Er benötigte dafür diesmal nur einen einzigen Schlag. Herzlichen Dank sprach Schuchardt als Schirmherr des Stadtfests allen aus, die an der Organisation dieses Festes mitgewirkt hatten. Für das Stadtmarketing bedankte sich Geschäftsführer Wolfgang Weier bei allen Unterstützern wie der Würzburger Hofbräu und den Medien, die wieder für ein tolles Programm gesorgt hätten.
Die Vielfalt Würzburgs an Geschäften, Gastronomie aber auch an Vereinen war quer durch die Innenstadt an 250 Ständen zu erleben. In der Domstraße bot wie seit über 20 Jahren der Verein für Briefmarkenkunde wieder einer „Briefmarke individuell“ und einem dazu passenden Sonderstempel zum Stadtfest an. Daneben erinnerte das Evangelische Dekanat Würzburg an das Jubiläum „500 Jahre Martin Luther“, das auch in Würzburg in diesem Jahr groß gefeiert wird.
Jubiläumsblumen, Yogaboard und Klettertum
In der Plattnerstraße wies das Blumenhaus Nagengast mit blumigen Geburtstagstorten auf sein 150-jähriges Bestehen hin. Daneben durfte man sein Gefühl für Balance auf dem Yogaboard testen, das die beiden jungen Würzburger Unternehmer Dominic Strobel und Patrick Walter als Weltneuheit entwickelt haben und von ihrem Geschäft in der Plattnerstraße weltweit vertreiben. Für die Vielfalt des Würzburger Vereinslebens stand unter anderem der Kletterturm des Deutschen Alpenvereins Sektion Würzburg.
Auch die Politik war beim Würzburger Stadtfest vertreten. So hatten alle Parteien (mit Ausnahme der AfD) in der Plattnerstraße Informationsstände aufgebaut, denen auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm einen Besuch abstattete.
Auch das Wetter spielte beim Stadtfest gut mit. Ein paar Regentropfen am frühen Nachmittag und am Abend taten der Stimmung keinen Abbruch, stellte Wolfgang Weier am Ende fest. Am Nachmittag profitierten die Geschäfte vom Regen, am Abend die Gastronomie.
Würzburger Stadtfest dient als Vorbild
Für Weier, der zum fünften Mal für die Organisation verantwortlich war, ist es sehr wichtig, die Menschen auf das attraktive Angebot Würzburgs aufmerksam zu machen. Im letzten Jahr habe der Handelsverband Bayern die Stadtfeste in Bayern unter die Lupe genommen und festgestellt, dass Würzburg hier eine Vorbildfunktion habe, weil hier nicht nur gefeiert werde, sondern auch der Handel stark eingebunden sei. Andere Stadtfeste bestehen nach dieser Untersuchung fast nur noch aus Gastronomie und Feiern. In Würzburg dagegen war auch diesmal wieder die Hälfte der 500 Teilnehmer mit Ständen auf der Straße. Überhaupt gehe es dem Würzburger Einzelhandel im Vergleich etwa zu Schweinfurt oder Ochsenfurt recht gut, denn die Leerstandsquote der Geschäfte liege hier mit sechs Prozent sehr niedrig und nur bei der Hälfte des deutschen Durchschnitts.