
Es gibt Neues vom neuen Hafensommer-Team: Nach Nils Landgren, Lambchop, Bukahara und Gisela Joao nimmt das Programm auf der schwimmenden Bühne im Becken des Alten Hafens nun weitere Konturen an. Mit Max Mutzke wird am Donnerstag, 27. Juli, ein Künstler zu Gast sein, der, obwohl er eine Fernseh-Casting-Show gewonnen hat, dennoch eine erfolgreiche Karriere zum Laufen gebracht hat.
Max Mutzke bewegt sich zwischen Pop, Soul und Funk und baut durchaus auch jazzige Momente in seine Konzerte ein. Seine Musik ist ein Mix aus emotionalem Sound und spannungsreichen Harmonien. Vielfältigkeit ist Mutzkes Ding – in einer musikalischen Schublade hat sein Talent keinen Platz. So hat er jüngst mit der NDR Radiophilharmonie eigene Songs und Coverversionen eingespielt. Mit Popformationen tritt er ebenso auf wie mit den Jazzgrößen Klaus Doldinger und Nils Landgren, der am 23. Juli beim Hafensommer zu erleben sein wird.
Weitere Infos gibt es hier.Am 24. Juli wird mit den Mighty Oaks ein britisch-amerikanisch-italienisches Trio auftreten, das sich in Hamburg getroffen hat und inzwischen in Berlin zu Hause ist. Den häufig gemachten Vergleich ihrer Musik mit den zuletzt ziemlich erfolgreichen „Mumford and Sons“ mögen sie gar nicht. In ihren Indie-Folk-Songs, die sie mit Trommel, Banjo, Mandoline und Akustik-Gitarre aufführen, wechseln sich ruhigere Stücke mit rockigeren Songs ab. 2014 erschien ihr Debütalbum „Howl“ und noch in diesem Monat erscheint der Nachfolger „Dreamers“.
Die Mighty Oaks in Bild und Ton gibt es hier.
Neu beim Hafensommer sind in diesem Jahr die Themenabende. Der erste findet Freitag, 28. Juli, ab 20 Uhr zum Thema „Migration Blues“ statt und präsentiert drei Bands, die sich im weitesten Sinne mit dem Blues beschäftigen. Man darf hier kein Blueskonzert im klassischen Zwölftakt-Schema erwarten, vielmehr machen sich die drei Bands auf Spurensuche und nähern sich dem Thema aus unterschiedlichen Richtungen.
Blick Bassy, Sänger und Gitarrist aus Kamerun in Afrika, der mit seinem Trio auftreten wird, hat seine letzte CD mit dem Titel „Akö“ der Blues-Ikone Skip James gewidmet. Nicht umsonst, denn in seiner Musik verbindet er die westafrikanische Musiktradition seiner Heimat mit der Intensität des amerikanischen Delta-Blues. Spannend ist dabei die Instrumentierung mit Banjo, Cello und Posaune.
Live-Impressionen mit Blick Bassy gibt es hier.
Die Sängerin und Cellistin Leyla Mc Calla möchte sich über die Musik, wie sie sagt, ihren eigenen Wurzeln annähern. Denn die New Yorkerin erforscht die Verbindung zwischen der afrokaribischen Musik der Heimat ihrer Eltern, Haiti, und ihrer eigenen, neuen Heimat New Orleans, wo sowohl der Blues als auch haitianische Musik eine wichtige Rolle spielen. Ihre Songs singt sie in Englisch, Französisch und der haitianischen Kreol-Sprache und lässt in den Liedern auch Cajun-Einflüsse der weißen Einwanderer aus Kanada spürbar werden, die sich in Louisiana niederließen.
So klingt die Musik von Leyla Mc Calla.
Last not least wird das französische Blues-Trio „Delgres“ den Thema-Abend abrunden. Ihren Stil nennen sie Creole Blues, dem das voluminöse und tieftönende Sousaphon die nötige Erdung gibt. Ihre rauen und kraftvollen, ebenso archaischen wie modern klingenden Blues-Songs zeugen von Leid und Elend, aber auch von Hoffnung.
Und so hört sich „Delgres“ an.
Afrikanische Klänge gibt es auch am zweiten Themenabend am Freitag, 4. August, ab 20 Uhr. Mit „Tinariwen“ aus Mali sind dabei die Väter des Tuareg-Blues zu Gast, die afrikanische Musikgeschichte geschrieben haben. Jüngere Bands wie Tamikrest oder Toumast sind inzwischen in ihre Fußstapfen getreten. Die Tinariwen-Musiker touren mit ihrem herben, rauen und kraftvollen Blues-Rock durch die ganze Welt und kommen nun endlich auch zum ersten Mal nach Würzburg. Gerade haben sie ihre neue und von der Kritik hochgelobte CD „Elwan“ veröffentlicht.
Mehr über Tinariwen gibt es hier.
Den Sound des Maghreb wird außerdem die Sängerin Elena Mathlouni aus Tunesien auf die Hafenbühne bringen. Sie gilt als Vertreterin einer neuen arabischen Sängergeneration und war die Stimme des arabischen Frühlings. Sie verknüpft klassische arabische Rhythmen mit Elementen aus Folk, Pop und Elektronik und führt so das Erbe der großen Diven des Maghreb in die heutige Zeit.
Ein Video mit der Sängerin gibt es hier.
Auch in seinem elften jahr bleibt der Hafensommer ein Entdeckerfestival. Vorverkauf: Tickets für alle Hafensommer-Konzerte sind ab sofort in der Tourist-Information im Falkenhaus am Markt, Tel. (0931) 37 23 98, erhältlich. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 18Uhr, Samstag, Sonntag und feiertags von 10 bis 14 Uhr.